Ärmelstreifen

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ärmelstreifen waren Erinnerungs- oder Zugehörigkeitsabzeichen, die bestimmten Truppenteilen der Wehrmacht und der SS als Traditionsträger verliehen wurden. Die Ärmelstreifen mit Traditions- oder Ehrennamen wurden zumeist am linken Unterärmel der Uniform getragen, andere, wie z .B. „Afrikakorps“, „Großdeutschland“, „Brandenburg“ oder „Hermann Göring“, wurden rechts getragen.

Traditions-Ärmelstreifen „SS-Heimwehr Danzig

Erläuterung

Ärmelbänder der Wehrmacht sind persönliche Tätigkeits- oder Tapferkeitsauszeichnungen, die mit den Ärmelstreifen nicht verwechselt werden dürfen.[1] Im Unterschied zur Wehrmacht wird bei der Bundeswehr das Traditions- und Verbandsabzeichen statt Ärmelstreifen als Ärmelband bezeichnet. Diese werden ebenfalls an beiden Unterärmeln getragen.

Ärmelstreifen der Wehrmacht

Die Ärmelstreifen gehen auf ähnliche Bänder des Reichsheeres zurück, bei der bestimmte Einheiten solche Ärmelstreifen trugen. Ärmelstreifen dienten der Kenntlichmachung der Zugehörigkeit zu bestimmten Truppenteilen und wurden von den Soldaten getragen, nicht aber von den Wehrmachtsbeamten. Sie mußten als solche beim Verlassen einer Einheit entfernt werden. Ausnahmen waren bei Tapferkeitstaten oder besonderen dienstlichen Leistungen mit Verfügung vom 25. Oktober 1944 Brandenburg, Dietl, Feldherrnhalle, Großdeutschland und List. Die Streifen wurden am Waffenrock (Heer), Tuchrock (Luftwaffe), Rock (Marine) und an der Feldbluse am Unterärmel getragen.

Heer

Ärmelstreifen der Wehrmacht (Heer).jpg
Ärmelstreifen des Heeres
Einheit Aufschrift Stiftung Charakter Stiftungsgrund
Nachrichten-Lehrabteilung, Panzer-Lehrregiment 1936 Spanien 1939 21. Juni 1939 Traditions-Ärmelstreifen Übernahme der Tradition der Imker-Truppenteile der Legion Condor, Spanischer Bürgerkrieg
Infanterieregiment 199 List (ab 21. September 1939) bzw. nach Auflösung Grenadier-Regiment 199 "List" durch Vernichtung Juni 1944 bei Operation Bagration Tradition und Streifen an 31. August 1944 an Grenadier-Regiment 19 zurück Infanterie-Regiment List 12. November 1943 Erinnerungs-Ärmelstreifen Übernahme der Tradition des Kgl. Bayer. Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 16 „List“, in dem Hitler im Ersten Weltkrieg gedient hatte
Infanterieregiment 227 Feldherrnhalle 9. August 1942 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen Übergabe des Traditionsnamens des Sturmbataillons „Feldherrnhalle“ vom IR 227 an das gesamte Regiment
Gebirgsjägerbrigade 139, Anfang 1945 Gebirgsjäger-Brigade 139 „Generaloberst Dietl“ Generaloberst Dietl 12. August 1944[2], Datum bei W.pedia falsch, Verfügungsnummer der Organisationsabteilung II Kriegsverwaltung beim OKH nach Schlicht. Ärmelbänder. S. 46 um mehr als 1.000 unterhalb Feldmarschall von Mackensen, danach Angabe 13. April 1945 zweifelhaft Erinnerungs-Ärmelstreifen Unfalltod von Eduard Dietl am 24. Juli 1944
Schule VI für Fahnenjunker und Soldaten der Festung Metz Metz 1944 24. Oktober 1944 Erinnerungs-Ärmelstreifen und Ärmelband Traditionsfortführung der Oktober 1944 von Metz nach Meseritz evakuierten Unteroffiziers-/Offiziersschule, Kampfabzeichen Ärmelband „Metz 1944“
Kavallerie-Regiment 5 Feldmarschall von Mackensen 4. Dezember 1944, Datum 29. Dezember bei W.pedia falsch, Stiftung sicherlich nicht drei Wochen nach dem Namenstag Erinnerungs-Ärmelstreifen 95. Geburtstag des Generalfeldmarschalls August von Mackensen
Propagandatruppe Propagandakompanie 16. August 1938 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen Streifen möglicherweise mit Aufstellung Propagandatruppe als eigene Waffengattung weggefallen
Kriegsberichter des Heeres Kriegsberichter des Heeres Zugehörigkeits-Ärmelstreifen ähnlich dem Streifen Kriegsberichter der Luftwaffe, eventuell für die Wehrmachts-Kriegsberichterabteilung vom Sommer 1944 vorgesehen
1939 Infanterieregiment „Großdeutschland“, 30. November 1940 Ersatzbataillon GD (ehemals 99), 1. April 1942 Infanteriedivision „Großdeutschland“, 23. Juni Panzergrenadierdivision „Großdeutschland“, 1. November 1944 Panzerkorps GD (nur Korpstruppen und -kommando), 20. Dezember 1944 im Panzerkorps GD alle Angehörigen (Ausnahme Panzer-Grenadier-Division „Brandenburg“ und Ersatzbataillon Brandenburg nur Truppenabzeichen GD zum Streifen Brandenburg), 7. Oktober 1940 Führer-Begleitkommando (und Streifen Führerhauptquartier), 11. Januar 1941 Unteroffiziere und Mannschaften des Heeres der Adjudantur der Wehrmacht im FHQ, 6. Oktober 1942 Wachbataillon „Großdeutschland“, 16. September 1943 Führer-Grenadierbataillon, 19. August 1944 alle Offiziere aus GD-Verbänden, die in das OKW, OKH oder die Führerreserve versetzt wurden Großdeutschland 20. Juni 1939 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen von der geplanten besonderen Uniform für das Infanterieregiment „Großdeutschland“ nur Streifen und Truppenkennzeichen GD eingeführt, Anweisung Großdeutschland bei mehreren Streifen an oberster Stelle zu tragen, dennoch spätere und vermutlich dienstlich falsche Anweisung zum obersten Tragen von Führerhauptquartier ohne Verweis auf vorherige Anweisung GD-Streifen
Feldgendarmerie Feldgendarmerie 1939 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen Einführung nicht bekannt
Stammpersonal der Heeresunteroffiziersvorschulen Unteroffiziersvorschulen Zugehörigkeits-Ärmelstreifen Aufstellung der Schulen ab 1. April 1940, Einführungsverfügung nicht ermittelt
Soldaten des Führerhauptquartiers Führer-Hauptquartier, ab 15. Januar 1941 Führerhauptquartier August 1939 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Feldpost Feldpost 22. Juli 1938 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen nach H. Dv. 84
Filmtrupps des OKH O.K.H.-Ausbildungsfilm 19. Mai 1941 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Afrikakorps Afrikakorps 18. Juli 1941 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen getragen an der Tropenuniform oder auf Urlaub an feldgrauer Uniform, Trageberechtigung am 4. November 1941 auf Panzergruppe Afrika erweitert, mit Ausgabe Kampfabzeichen Ärmelband Afrika 15. Januar 1943 eingezogen
Stabshelferinnen Stabshelferin des Heeres 1942 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Regiment und Ersatzbataillon „Brandenburg“ Brandenburg 17. August 1944 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen 7. August 1944 genehmigt, 17. August eingeführt
44. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister Hoch- und Deutschmeister und Hoch und Deutschmeister 26. Februar 1945 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen für heldenhaften Einsatz
OT, RAD und Ordnungspolizei im Einsatz (Polizeiregiment Todt) Deutsche Wehrmacht Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Heeresmusikschule Heeresmusikschule Zugehörigkeits-Ärmelstreifen Aufstellung der Schulen ab 1. April 1939, Einführung Streifen nicht bekannt
Führer-Grenadierdivision Führer-Grenadierdivision Zugehörigkeits-Ärmelstreifen 1945 geplant, möglicherweise verfügt, nicht mehr verliehen

Luftwaffe

Ärmelstreifen für Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere
Ärmelstreifen der Luftwaffe
Einheit Aufschrift Stiftung Charakter
Jagdgeschwader 1 Jagdgeschwader Richthofen 25. März 1935 Erinnerungsärmelstreifen
Kampfgeschwader 27 Geschwader Boelcke 18. April 1935[3] Erinnerungsärmelstreifen
Sturzkampfgeschwader 162 Geschwader Immelmann 18. April 1935[4] Erinnerungsärmelstreifen
Zerstörergeschwader 162 Geschwader Horst Wessel 6. April 1936[5] Erinnerungsärmelstreifen
Kampfgeschwader 152 Geschwader Hindenburg 20. April 1936[6] Erinnerungsärmelstreifen
Kampfgeschwader 253 Geschwader General Wever 4. Juni 1936[7] Erinnerungsärmelstreifen
Jagdgeschwader 132 Jagdgeschwader Schlageter 8. Dezember 1938[8] Erinnerungsärmelstreifen
Kampfgeschwader 53, Flakregiment 9, Luftnachrichtenregiment 3 Legion Condor 12. Juni 1939 Erinnerungsärmelstreifen
Aufklärungsgruppe 10 Tannenberg 5. September 1939[9] Erinnerungsärmelstreifen
Jagdgeschwader 3 Jagdgeschwader Udet 20. Dezember 1941 Erinnerungsärmelstreifen
Jagdgeschwader 51 Jagdgeschwader Mölders 20. Dezember 1941 Erinnerungsärmelstreifen
Jagdverband 44 Geschwader Galland Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Jagdgeschwader „Freiherr von Richthofen Nr. 2“ Jagdgeschwader Frhr. v. Richthofen Nr. 1 1917/18 29. Oktober 1935[10] Weltkriegs-Erinnerungsärmelstreifen
Jagdstaffel „Boelcke Nr. 2“ Jagdstaffel Boelcke Nr. 2 1916/18 29. Oktober 1935[11] Weltkriegs-Erinnerungsärmelstreifen
Fallschirmjäger-Regiment 1 Fallschirm-Jäger Rgt. 1 22. Mai 1942[12] Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Fallschirm-Divisionen Fallschirm-Jäger Rgt. 1 ab Juni 1942[13] Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Fallschirm-Panzer-Division 1 „Hermann Göring“ HERMANN GÖRING 22. Mai 1942[14] Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Kriegsberichterstatter Kriegsberichter der Luftwaffe 20. November 1940 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Soldaten des Führerhauptquartiers Führerhauptquartier August 1939 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen

Kriegsmarine

Ärmelstreifen Marinehelferin der deutschen Kriegsmarine.jpg
Ärmelstreifen der Kriegsmarine
Einheit Aufschrift Stiftung Charakter
Soldaten des Führerhauptquartiers Führerhauptquartier August 1939 Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Marinehelferinnen Marinehelferin Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Marinehelfer Marinehelfer Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Marineoberhelfer Marinehelferinnen Zugehörigkeits-Ärmelstreifen

Ärmelstreifen der Waffen-SS

Ärmelstreifen wurden bei den bewaffeneten SS-Einheiten 1935 eingeführt. Sie entsprachen im wesentlichen denen der Allgemeinen SS, verschiedene Kompanien wurden durch verschiedene Farben dargestellt. Sie trugen in der Regel den Standartennamen (z. B. SS-Begleitkommando oder SS-Standarte „Kurt Eggers“) sowie sogenannte „Ehrennamen“ (z. B. SS-Fuß-Standarte 1 München „Julius Schreck“ oder 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“).

Ärmelstreifen „SS-Kriegsberichter“
Ärmelstreifen „Kurt Eggers“, oft fälschlicherweise als Ärmelband bezeichnet

SS-Verfügungstruppe

Schriftzug:

  1. SS-Begleitkommando: Führer-Begleit-Kommando
  2. Adolf Hitler (Frakturschrift bis Mai 1940): 1. SS-Standarte „Adolf Hitler“ (Volksmund: Adolf-Hitler-Standarte); 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“
  3. Adolf Hitler (Sütterlin ab Mai 1940): Leibstandarte „Adolf Hitler“
  4. Deutschland: 1. SS-Regiment
  5. Germania: 2. SS-Regiment
  6. Der Führer: 3. SS-Regiment
  7. SS-Schule Tölz (Frakturschrift): SS-Junkerschule Bad Tölz
  8. SS-Schule Tölz (Sütterlin): SS-Junkerschule Bad Tölz
  9. SS-Schule Braunschweig (Frakturschrift): SS-Junkerschule Braunschweig
  10. SS-Schule Braunschweig (Sütterlin): SS-Junkerschule Braunschweig
  11. SS-Verwaltungsschule Dachau (Frakturschrift): SS-Verwaltungsschule

SS-Wachverbände

Schwarze Uniform 1933 bis 1945
1933–1935
  1. Anfang 1933 bis Mai 1934: Die regulären Ärmelstreifen der jeweiligen SS-Einheiten, denen die Angehörigen der Wachverbände entstammten
  2. Mai 1934 bis 1935: keine Ärmelstreifen
  3. 1935 bis 1936: Inschrift* Oberbayern, Symbol** Totenkopf, Inschrift Elbe, Inschrift Sachsen, Inschrift Ostfriesland, Inschrift Brandenburg
1936 bis 1945
  1. Totenkopf-Standarte I: Oberbayern
  2. Totenkopf-Standarte II: Brandenburg
  3. Toten-Standarte III: Thüringen
  4. Totenkopf-Standarte IV: Ostmark
  5. Totenkopf-Standarte V: Dietrich Eckart***

Anmerkungen:

*) alle Inschriften in Frakturschrift und für alle Ränge

**) Dieser Ärmelstreifen wurde nur im Wachverband Oberbayern von Mitglieder aller Ränge getragen, die dem Wachverband schon seit 1933 angehört haben (Traditions-Ärmelstreifen)

***) Alle nach dieser Totenkopf-Standarte aufgestellten Einheiten trugen in der Regel einen leeren Ärmelstreifen, da ihnen als offizielle „Verstärkte SS-Totenkopf-Standarten“ bzw. als „SS-Polizei-Verstärkung“ kein eigener Einheits-Name zugewiesen wurde. Ausnahmen bildeten nur die Reserve-Totenkopf-Standarte „Oberbayern“ in Dachau und die „SS-Standarte K“ in Norwegen.

Bildergalerie

Literatur

Fußnoten

  1. Adolf Schlicht: Die deutsche Wehrmacht – Uniformen und Ausrüstung 1933-1945 Band 3: Die Luftwaffe, Motor Buch Verlag, ISBN 3-613-02001-7
  2. Aufgrund der Kriegsereignisse wurde der Ärmelstreifen aber nicht mehr an die Truppe ausgegeben.
  3. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1935, Seite 80, Nr. 164
  4. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1935, Seite 80, Nr. 164
  5. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1936, Seite 179, Nr. 457
  6. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1936, Seite 226, Nr. 568
  7. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1936, Seite 265, Nr. 686
  8. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1939, Teil C, Seite 13, Nr. 48
  9. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1939, Teil C, Seite 329, Nr. 813
  10. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1935, Seite 392, Nr. 816
  11. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1935, Seite 392, Nr. 816
  12. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1942, Seite 759, Nr. 1381
  13. Zeitschrift „Uniformen-Markt“, Jahrgang 1944, Heft 9 Seite 2
  14. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1942, Seite 759, Nr. 1381