1919

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Januar 1919

An diesem Tage sind alle von deutscher Seite gemachten Kriegsgefangenen abtransportiert.
  • 15. Januar: Zweite Verlängerung des Waffenstillstandes unter Verschärfung der bisherigen Bedingungen: Brückenkopf Kehl sowie die Häfen Duisburg und Mannheim werden besetzt. Für die in Posen kämpfenden deutschen Grenzschutztruppen setzt Marschall Foch eine Demarkationslinie fes.
  • 18. Januar: In Paris eröffnet Präsident Wilson persönlich eine Vorfriedenskonferenz: Die Alliierten verhandeln zunächst unter sich.
  • 19. Januar: Wahlen zur Deutschen Nationalversammlung : 165 Sozialdemokraten, 89 Zentrum, 74 Demokraten, 42 Deutschnationale, 22 Volksparteiler und nur 22 Unabhängige. Unter den Abgeordneten befinden sich zum ersten Male 37 Frauen.
  • 27. Januar: Vor den Augen eines VSA-Ausschusses schießt slowenisches Militär in eine ihre Verbundenheit mit der Republik Deutschösterreich bekunden wollende Menge in Marburg an der Drau, und tötet dabei 13 Deutsche.

Februar 1919

Am 27. Februar wird das Gesetz zur Schaffung der Reichswehr eingebracht.

März 1919

Einzug der Verteidiger von Deutsch-Ostafrika in Berlin

April 1919

Mai 1919

„Wir wissen, daß die Gewalt der deutschen Waffen gebrochen ist. Wir kennen die Macht des Hasses, die uns hier gegenübertritt .. Es wird von uns verlangt, daß wir uns als die Alleinschuldigen am Kriege bekennen sollen — ein solches Bekenntnis wäre in meinem Munde eine Lüge . . . Verbrechen im Kriege mögen nicht zu entschuldigen sein, aber sie geschehen in der Sorge um das Dasein der Nation, in einer Leidenschaft, die das Gewissen der Völker abstumpft. Die Hunderttausende aber, die nach dem Kriege an der Blockade zugrunde gingen, wurden mit kalter Überlegung getötet, nachdem Ihr Sieg errungen und verbürgt war. Daran denken Sie, wenn Sie von Schuld und Sühne sprechen.“
  • 22. Mai: Die „baltische Landwehr“, die aus deutschen Freiwilligen besteht und denen die lettische Regierung Ansiedlung verspricht, entreißt den Bolschewisten Riga. Hier zeichnet sich Leutnant Schlageter besondere aus.
  • 29. Mai: Brockdorff-Rantzau übergibt in Paris die deutschen Gegenvorschläge. Bei ihrer Beratung kommt es - wie schon öfters — zu heftigen Zusammenstoßen zwischen Lloyd George und Clemenceau. Der englische Ministerpräsident warnt: „Die Deutschen werden diese Bedingungen niemals unterzeichnen; man muß Abstriche machen.“ Aber er behält nicht Recht.

Juni 1919

  • 1.-4./ Juni: Unterstützt von Frankreich, ruft ein früherer Rechtsanwalt, Dr. Dorten, Wiesbaden, die Rheinische Republik aus, nachdem bereits am 22. Mai in Landau Dr. Haas die Unabhängigkeit der Pfalz erklärt hatte. Dieser erste Separatismus bricht jedoch an dem einmütigen Widerstand der Bevölkerung rasch zusammen. Dorten wird von den deutschen Behörden verhaftet ; aber der französische General Mangin erzwingt seine Freilassung.
  • 9. Juni: Niederlage der weißrussischen Truppen unter Admiral Koltschak, der die bolschewistische Herrschaft stürzen will, im südlichen Ural gegen die Rote Armee.
  • 16. Juni: Ablehnung der am 29. Mai überreichten deutschen Gegenvorschläge. Clemenceau hat nur sehr wenig Erleichterungen gegenüber der ursprünglichen Fassung zugestanden. Den Verbleib von Oberschlesien soll eine Volksabstimmung endgültig entscheiden: das Saargebiet wird nicht von den Franzosen, sondern vom Völkerbund verwaltet. Diese Änderungen werden im Vertrag mit roter Tinte gekennzeichnet. Im übrigen drohen jetzt die Alliierten offen mit weiterem Vormarsch über den Rhein, wenn das Diktat nicht unterzeichnet wird. Als die deutsche Delegation Versailles verläßt, werden ihre Automobile mit Steinen beworfen.
  • 18. Juni: Die Versailler Konferenz fordert die Reichsregierung auf, die Truppen im Baltikum sofort zurückzurufen.
  • 20. Juni: In Weimar verhandelt man über die Frage: Annahme oder Ablehnung des Friedensdiktates. Das Kabinett Scheidemann — einschließlich Graf Brockdorff-Rantzau — tritt zurück, da es die Annahme nicht vertreten kann. Reichskanzler wird Bauer.
  • 21. Juni: Admiral Reuter, der mit einem Wiederaufleben des Krieges rechnet, versenkt die in Scapa Flow internierte deutsche Kriegsflotte in Stärke von 6 Panzerkreuzern, 10 Linienschiffen, 8 Kleinen Kreuzern und 50 Torpedobooten der neuesten Typen. Hierbei fallen 1 Offizier, 8 Matrosen britischen Schüssen zum Opfer.
  • 22. Juni: Die Deutsche Nationalversammlung billigt die Friedensbedingungen unter Vorbehalt gegen gewisse Paragraphen, nimmt jedoch am 23. Juni infolge eines kurzfristigen Ultimatums seitens Clemenceau den Vertrag mit 237 gegen 138 Stimmen an.
  • 23. Juni: Freikorps-Soldaten in Berlin holen die nach den Versailler Bestimmungen an Frankreich zurückzugebenden eroberten Fahnen von 1813-15 und 1870-71 aus dem Zeughaus und verbrennen sie vor dem Denkmal Friedrichs des Großen.
  • 28. Juni: Unterzeichnung des Diktates von Versailles durch die deutsche Delegation — genau 5 Jahre nach den Schüssen von Sarajevo.

Juli 1919

August 1919

Protest gegen Versailles. Kundgebung vor dem berühmten Kriegsdenkmal „Der eiserne Hindenburg“ in Berlin. Der Frieden ist zwar unterzeichnet (28. Juni), aber noch nicht in Kraft getreten. Das deutsche Volk, das 13% seiner Bodenfläche, 26% seiner Kohle, 92% seiner Handelsflotte und 100% seiner Kolonien endgültig verlieren soll, ruft ein verzweifeltes „Nein“ in die Welt hinaus.
  • 5. August: In Anatolien erklärt Kemal Pascha die Unabhängigkeit der neuen türkischen Republik.
  • 18. August: Erster Polenaufstand in Oberschlesien, um der Welt vorzutäuschen, daß die Lostrennung des Landes im Sinne der Bevölkerung liege. Grenzschutz und Reichswehr schlagen jedoch binnen einer Woche den Putsch nieder.

September 1919

Oktober 1919

In Deutschland beginnen sich drei interalliierte Kontrollkommissionen einzurichten, welche nach Art. 203 des Versailler Vertrages die Entwaffnung überwachen sollen. Die Unterhaltungskosten hat das Reich zu tragen. Die Marine-und Luftfahrtkontrolle wurde 1922 beendet. Die Militärkontrolle übte 1919-1924 der französische General Nollet aus. Erst am 31. Januar 1927 wurde die Kommission zurückgezogen. In Österreich wurde die Militärkontrolle am 31. Januar 1928, in Ungarn am 31. März 1927 und in Bulgarien am 31. Oktober 1927 beendet.

November 1919

  • 5.-15./November: Lahmlegung des deutschen Eisenbahnverkehrs infolge Kohlenmangels.
  • 15. November: Während England und Amerika auf Drängen der deutschen Regierung die von ihnen gemachten Kriegsgefangenen vom September 1919 ab entlassen, erklärt Frankreich, dies nicht früher tun zu wollen, als bis das Versailler Diktat in Kraft tritt. Dies erfolgte erst im Januar 1920.
  • 18. November: Hindenburg wird vor dem Untersuchungsausschuss der Nationalversammlung über die Ursache des Zusammenbruches vernommen.
  • 27. November: In Neuilly wird der Friedensvertrag zwischen Bulgarien und der Entente unterzeichnet.
  • 30. November: In einer Volksabstimmung in Coburg wird der Anschluß an Bayern beschlossen.

Dezember 1919

  • 2. Dezember: Ungarn wird von den Alliierten zu Friedensverhandlungen geladen.
  • 16. Dezember: Die Räumung von Lettland und Litauen durch die „Baltikumer" ist nunmehr durchgeführt. Bereits am 18. Juni 1919 hatte dies die Botschafterkonferenz gefordert. Die baltischen Freikorps wollen sich jedoch nicht auflösen lassen. Die Reichsregierung muß ihnen auf Befehl der Entente daraufhin jede Zahlung sperren; sonst wird Deutschland von neuem blockiert und das Ruhrgebiet besetzt. Schließlich müssen sich die Freikorps, von allen verlassen, fügen und kehren, in Gruppen aufgelöst, in ihr Vaterland zurück. In München kämpft um die gleiche Zeit Adolf Hitler in zahlreichen Versammlungen gegen Versailles. In Halle a. S. schließt sich im Dezember 1919 der dortige Geschäftsführer der Deutschnationalen Partei, Oberstleutnant Duesterberg, dem Stahlhelm an und führt eine bedeutsame Entwicklung herbei.

Fußnoten