1933

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Weltpolitik

  • 2. Februar14. Oktober: Zweite internationale Abrüstungskonferenz. Der britische Premierminister MacDonald scheitert mit seinem Plan, die Landheerstärken zu verringern und Deutschland zumindest 200.000 Mann zuzugestehen.
  • 25. Februar: Der Völkerbund nimmt den Lyttonbericht an. Japan lehnt ab.
  • 27. März: Japan verkündet seinen Austritt aus dem Völkerbund.
  • März: Der italienische Staatschef Benito Mussolini bietet einen Viererpakt auf Grundlage der Gleichberechtigung zwischen Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien an, der der Erhaltung des Friedens dienen soll.
  • 29. Mai: Verlängerung des deutsch-sowjetischen Handelsvertrages von 1926.
  • 2.27. Juni: Die Internationale Wirtschaftskonferenz in London scheitert am Widerstand des US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt.
  • 15. Juli: Abschluß des von Mussolini vorgeschlagenen Viererpaktes in abgespeckter Form.
  • 14. Oktober: Deutschland verläßt die Abrüstungskonferenz als Antwort auf Pläne, den Rüstungsausgleich auf vier Jahre zu verschieben.
  • 14. Oktober: Das Deutsche Reich erklärt seinen Austritt aus dem Völkerbund.
  • 18. Dezember: Deutsches Memorandum zur Rüstungsfrage, in dem Gleichberechtigung gefordert und vorgeschlagen wird, die Reichswehr in ein kurz dienendes Heer von 300.000 Mann umzuwandeln und die internationale Rüstung zu beschränken.

Deutschland

Abends Fackelzug der gesamten Berliner SA durch das Brandenburger Tor und die Wilhelmstraße an Hindenburg und Hitler vorbei; auf dem Rückmarsch Sturmführer Hans Maikowski und der Oberwachtmeister Zauritz bei einem kommunistischen Überfall auf den Sturm 33 in Berlin-Charlottenburg ermordet (Staatsbegräbnis unter Teilnahme Hitlers und der Reichsregierung am 5. Februar: Trauerfeier im Berliner Dom; Maikowski auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt). Von Beginn ihres Kampfes bis zum 30. Januar 1933 hat die Bewegung mehr als 200 Tote zu verzeichnen (→ Blutzeuge).
  • 1. Februar: Paul von Hindenburg löst den arbeitsunfähigen Reichstag auf; Neuwahlen auf den 5. März anberaumt; Hitler spricht erstmalig im Rundfunk bei Verkündung des Aufrufes der Reichsregierung an das deutsche Volk (zwei große Vierjahrespläne für den Wiederaufbau).
  • 2. Februar: Adolf Hitler spricht erstmalig vor dem Reichsrat; wegen zahlreicher kommunistischer Terrorakte erläßt Hermann Göring Demonstrationsverbot für die Kommunisten in Preußen
  • 6. Februar: Durch Hindenburgs Verordnung zur Herstellung geordneter Regierungsverhältnisse in Preußen – die preußische Hoheitsregierung Braun-Severing endgültig beseitigt; Vizekanzler von Papen als Reichskommissar für Preußen mit den Befugnissen des bisherigen Staatsministeriums betraut; Auflösung des preußischen Landtages (Neuwahl zusammen mit der Reichstagswahl am 5. März)
  • 10. Februar: Zur Eröffnung des Reichstagswahlkampfes spricht Hitlerin einer Riesenkundgebung der NSDAP im Berliner Sportpalast; erstmalig Übertragung einer nationalsozialistischen Kundgebung durch den Rundfunk (über alle deutschen Sender).
  • 14. Februar: Verordnung über den landwirtschaftlichen Vollstreckungsschutz (erste Entschuldungsmaßnahme)
  • 22. Februar: Verordnung Görings über die Bildung einer Hilfspolizei in Preußen aus SA, SS und Stahlhelm (am 8. August zum 15. aufgelöst); andere deutsche Länder folgen diesem Beispiel.
  • 27. Februar: Reichstagsbrand in Berlin; als Brandstifter der holländische Kommunist Marinus van der Lubbe am Tatort festgenommen; als der Mittäterschaft verdächtig am 28. der kommunistische Reichstagsabgeordnete Torgler, am 9. März die bulgarischen Kommunisten Dimitroff, Popoff und Taneff verhaftet; gegen diese vom 21. September bis 23. Dezember der Brandstifterprozeß vor dem Reichsgericht in Leipzig (Bünger) durchgeführt; Lubbe wegen Brandstiftung und Hochverrat zum Tode verurteilt (am 10. Januar 1934 hingerichtet), die übrigen Angeklagten wegen Mangels an Beweisen freigesprochen.
  • 28. Februar: Den drohenden Ausbruch des kommunistischen bewaffneten Aufstandes, für dessen Beginn der Reichstagsbrand das Signal bilden sollte, verhindert Hermann Göring durch sofortige Verhaftung von 4.000 kommunistischen Abgeordneten und Funktionären; Verbot der gesamten kommunistischen und sozialdemokratischen Presse. Verordnung zum Schutz von Volk und Staat (Todesstrafe für Volksverrat; Reichsregierung kann in die Befugnisse der Landesbehörden eingreifen); Verordnung gegen Verrat am Deutschen Volke und hochverräterische Umtriebe (verschärfte Strafen).
  • 4. März: „Tag der erwachenden Nation“Hitler spricht am Vorabend der Reichstagswahl von Königsberg aus im Rundfunk zum ganzen deutschen Volk.
  • 5. März: Reichstagswahl: NSDAP erringt bei einer Wahlbeteiligung von 88,8 % 17,27 Millionen Stimmen (43,9 %) und 288 von 647 Mandaten (bisher 196 von 584 Mandaten). Die Nationalsozialisten verfügen zusammen mit der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot (Deutschnationale und Stahlhelm), die 8 % der Stimmen und 52 Mandate erhält, über die absolute Mehrheit im Reichstag (340 von 647 Mandaten); da die 81 kommunistischen Abgeordneten nicht zugelassen werden, zählt der Reichstag praktisch nur 566 Abgeordnete. Gleichzeitig Neuwahl des preußischen Landtags: Die NSDAP erringt 10,51 Millionen Stimmen (44 %) und 211 von 474 Mandaten (bisher 162 von 422 Mandaten). Nationalsozialisten und Kampffront Schwarz-Weiß-Rot (43 Mandate) verfügen auch hier über die absolute Mehrheit (254 von 474 [ohne Kommunisten 411] Mandaten).
  • 8. März: In Hamburg: Bildung einer nationalsozialistischen Regierung unter Bürgermeister Krogmann. Am selben Tag wird das Karl-Liebknecht-Haus in Berlin, einst eine kommunistische Hochburg, mit der Hissung der Hakenkreuzfahne in Horst-Wessel-Haus umgetauft.
  • 9. März: Infolge der bedrohlichen Lage in Bayern, wo das Kabinett Held-Stützel noch am Ruder ist, setzt Reichsinnenminister Frick den Generalleutnant von Epp als Reichskommissar in Bayern ein, der am 10. März eine kommissarische Staatsregierung bildet; Heinrich Himmler wird kommissarischer Polizeipräsident von München; am 16. Rücktritt der Regierung Held; Epp kommissarischer Ministerpräsident.
  • 10. März: Rücktritt der Regierung in Baden und Sachsen (Walther Schieck|Schieck); hier SA-Obergruppenführer von Killinger als Reichskommissar eingesetzt; am 11. rein nationalsozialistische Regierung in Baden (Gauleiter Robert Wagner)
  • 12. März: Kommunalwahlen in Preußen: weitere große Erfolge der Nationalsozialisten; NSDAP erringt in Berlin 38,3 % (5. März: 34,6 %) der Stimmen und 86 von 225 Mandaten (zusammen mit der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot [27 Mandate] absolute Mehrheit [113 von 225, ohne Kommunisten 181 Mandaten]). In sechs von den zwölf preußischen Provinziallandtagen (Ostpreußen, Brandenburg, Pommern, Grenzmark, Niederschlesien, Schleswig-Holstein) erringt NSDAP absolute Mehrheit; Flaggenverordnung Hindenburgs: Schwarzweißrote Fahne und Hakenkreuzfahne bis zur endgültigen Regelung der Reichsfarben Reichsfahnen; am 14. für die Reichswehr Schwarzweißrote Kokarde und Reichskriegsflagge ohne Gösch eingeführt; am 8. April Gösch aus der Handelsflagge entfernt
  • 15. März: In Württemberg Gauleiter Wilhelm Murr zum Staatspräsidenten gewählt; Regierung aus Nationalsozialisten (Mergenthaler) und Deutschnationalen gebildet
  • 16. März: Hjalmar Schacht an Luthers Stelle neuer Reichsbankpräsident
  • 18. März: Neuer Senat in Bremen aus Nationalsozialisten und Deutschnationalen unter Bürgermeister Dr. Richard Markert
  • 18. März: Gründung der SS-Leibstandarte Adolf Hitler
  • 21. März: Vormittags feierliche Eröffnung des Reichstages durch Staatsakt in der Garnisonkirche zu Potsdam (ohne Beteiligung der sozialdemokratischen Fraktion); Ansprachen Paul von Hindenburgs und Adolf Hitlers; nachmittags Zusammentritt des Reichstages in der als Reichstagsplenarsaal hergerichteten Krolloper in Berlin; Hermann Göring wieder zum Reichstagspräsidenten gewählt; Amnestie für Straftaten nationaler Kämpfer verkündet; Verordnung zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung (Strafen für unbefugtes Tragen und Besitzen von Uniformen der nationalen Verbände)
  • 23. März: Adolf Hitlers Regierungserklärung im Reichstag; scharfe Entgegnung Hitlers auf die Rede des SPD-Parteivorsitzenden Wels; Annahme des von der NSDAP und der Kampffront eingebrachten verfassungsändernden Ermächtigungsgesetzes (Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich, gültig bis 1. April 1937; Aufhebung des Größten Teiles der Weimarer Verfassung) mit 441 gegen 94 (sozialdemokratische) Stimmen; sofortige Zustimmung des Reichsrates
  • 29. März: Auflösung des Reichswirtschaftsrates; Neubildung beschlossen; Gesetz über Verhängung und Vollzug der Todesstrafe (bei Verbrechen gegen die öffentliche Sicherheit)
  • 31. März: Erstes Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich (Neubildung der Länderparlamente und Kommunalvertretungen außerhalb Preußens nach den Ergebnissen der Reichstagswahl vom 5. März unter Ausschaltung der Kommunisten)
  • 1. April: Boykott gegen die jüdischen Geschäfte, Ärzte, Rechtsanwälte usw. in Deutschland (unter Leitung des fränkischen Gauleiters der NSDAP Julius Streicher) zur Abwehr der jüdischen Greuelpropaganda im Auslande reibungslos durchgeführt; der NationalsozialistFritz Reinhardt zum Staatssekretär im Reichsfinanzministerium ernannt; Gründung des Außenpolitischen Amtes der NSDAP (unter Alfred Rosenberg)
  • 4. April: Einigung des deutschen Bauerntums unter Darré; Gesetz zur Abwehr politischer Gewalttaten
  • 7. April: Zweites Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich (Reichsstatthaltergesetz); der Reichsstatthalter (in Preußen der Reichskanzler) ernennt und entläßt die Landesregierung und unmittelbaren Staatsbeamten, verkündet Landesgesetze, hat Begnadigungsrecht; dadurch Gewährleistung der Reichseinheit und Unabhängigkeit der Landesregierungen von den Landtagen
  • 10. April: Hermann Göring preußischer Ministerpräsident, Innenminister und stellvertretender Reichsstatthalter; am 21. Ernennung der preußischen Landesregierung; Franz von Epp Reichsstatthalter Bayerns; am 12. Ernennung der bayrischen Landesregierung
  • 17. April: Adolf Hitler betont in seiner Abrüstungsrede, daß die SA und SS nicht als militärische Formationen zu betrachten seien.
  • 20. April: Adolf Hitler an seinem 44. Geburtstag zusammen mit Paul von Hindenburg zum Ehrenbürger Bayerns ernannt
  • 27. April: Adolf Hitler ernennt den Vorsitzenden der politischen Zentralkommission Rudolf Heß zu seinem Stellvertreter (seit dem 29. Juni 1933 nimmt er an den Sitzungen des Reichskabinetts teil), Reichsarbeitsminister Seldte tritt zur NSDAP über.
  • 29. April: Gründung des Reichsluftschutzbundes (RLB).
  • 1. Mai: „Tag der nationalen Arbeit“; große wirtschaftsprogrammatische Rede Adolf Hitler vor 1,5 Millionen Menschen auf dem Tempelhofer Feld in Berlin; Mitgliederaufnahmesperre für die NSDAP
  • 2. Mai: Die nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO) übernimmt unter Führung von Dr. Robert Ley sämtliche Gewerkschaftshäuser der freien Gewerkschaften (die christlichen, liberalen und nationalen Gewerkschaften unterstellen sich am 3. Adolf Hitlers Führung); Gründung der Deutschen Arbeitsfront durch Dr. Ley
  • 3. Mai: Hitler erkennt die NS-Volkswohlfahrt (NSV) unter Erich Hilgenfeldt als die für das Gebiet der Volkswohlfahrt und Fürsorge zuständige Parteiorganisation an (April 1932 in Berlin als Verein gegründet, Oktober 1932 bis April 1933 der Hauptabt. III des Gaues Groß-Berlin der NSDAP unterstellt).
  • 3./4. Mai: Gründung der Reichsstände des deutschen Handwerks und des deutschen Handels unter Dr. Theodor Adrian von Renteln
  • 5. Mai: Aufruf Hitlers zur Stiftung für die Opfer der nationalen Arbeit; Ernennung der Reichsstatthalter für Sachsen (Gauleiter Martin Mutschmann), Württemberg, Baden, Thüringen, Hessen, Braunschweig-Anhalt, Bremen-Oldenburg; am 16. die Reichsstatthalter von Hamburg, Lippe und Schaumburg-Lippe und am 26. von Mecklenburg und Lübeck vereidigt
  • 10. Mai: Beschlagnahme des Vermögens der Sozialdemokratischen Partei und des Reichsbanners.
  • 15. Mai: Bäuerliches Erbhofrecht in Preußen (Anerbenrecht) (aufgehoben durch das Reichserbhofgesetz vom 29. September 1933)
  • 17. Mai: Hitlers Reichstagsrede über die Abrüstung (auf alle deutschen und zahlreiche ausländische Sender übertragen); er verkündet den Friedenswillen der Regierung und des gesamten Volkes; der Reichstag billigt einstimmig Hitlers Erklärung.
  • 18. Mai: Der preußische Landtag und Staatsrat beschließt ein Ermächtigungsgesetz (Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Land) für die preußische Staatsregierung.
  • 19. Mai: Gesetz über Treuhänder der Arbeit (aufgehoben durch das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 20. Januar 1934); Gesetz zum Schutz der nationalen Symbole
  • 1. Juni: Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit; 21. September: 2. Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit; Beginn der planmäßigen Arbeitsschlacht; bis zum Beginn des Winters Rückgang der Arbeitslosigkeit um rund 2 1/4 Millionen (Höchststand am 15. Februar: 6047000 Arbeitslose; 30. November: nur noch 3714000 Arbeitslose; 31. Januar 1935: 2974000 Arbeitslose); Gründung der Deutschen Rechtsfront in Hamburg
  • 7. Juni: Der von Benito Mussolini am 19. März vorgeschlagene Viermächtepakt zwischen Deutschland, Italien, England und Frankreich paraphiert; am 15. Juli in Rom unterzeichnet
  • 12. Juni: Eröffnung der am 27. Juli ergebnislos beendeten Weltwirtschaftskonferenz in London; deutsche Delegation unter Führung des reichsaußenministers von Neurath; Ausweisung des Presseattachés bei der deutschen Gesandtschaft in Wien Theo Habicht (zugleich Landesinspekteur der NSDAP für Österreich [bis zum 26. Juli 1931])
  • 16. Juni: Adolf Hitler eröffnet die Reichsführerschule der NSDAP und des Deutschen Arbeitsdienstes in Bernau bei Berlin.
  • 17. Juni: Hitler ernennt den Reichsjugendführer der NSDAP Baldur von Schirach zum Jugendführer des Deutschen Reiches; 8. Juli: Errichtung der Dienststelle des Jugendführers.
  • 17. Juni: Hitler ernennt Reichsjugendführer von Baldur von Schirach zum Jugendführer des Deutschen Reiches.
  • 19. Juni: Der österreichische christlich-soziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß verbietet die NSDAP und die SA in Österreich; Beginn schärfster Unterdrückungsmaßnahmen gegen die nationalsozialistische Bewegung in Österreich. Die deutsche Abordnung (unter Dr. Ley) verläßt die Internationale Arbeitskonferenz in Genf.
  • 21. Juni: Verbot und Auflösung der Kampfringe der Deutschnationalen Front und der Bismarckjugend, in die zahlreiche Kommunisten und Sozialdemokraten aufgenommen sind; Eingliederung des Bundes Scharnhorst in die Hitler-Jugend.
  • 21. Juni: Eingliederung des Jungstahlhelm in die SA zwischen Hitler und dem 1. Stahlhelm-Bundesführer Seldte vereinbart (Jungstahlhelmführer Elhard von MorozowiczTodesrune.png 31. Januar 1934] tritt zum Stabe des Obersten SA-Führers; Eingliederung am 31. Oktober abgeschlossen); im Anschluß daran die Brigade Ehrhardt dem Reichsführer der SS als selbständige Gliederung innerhalb der SS unterstellt (Januar 1934 aufgelöst und der SS oder SA eingegliedert)
  • 22. Juni: Verbot der Sozialdemokratischen Partei in Deutschland
  • 26. Juni: Gründung der Akademie für Deutsches Recht
  • 27. Juni: Gesetz über die Errichtung eines Unternehmens: Reichsautobahnen; am 23. September eröffnet Hitler den Bau der ersten Reichsautobahn (Frankfurt-Heidelberg). 19. Mai 1935: Hitler eröffnet die erste Reichsautobahnstrecke (Frankfurt-Darmstadt); Selbstauflösung der Deutschnationalen Volkspartei (seit 3. Mai: Deutschnationale Front); Rücktritt Hugenbergs als Reichsminister und kommissarischer preußischer Minister
  • 28. Juni: Selbstauflösung der Staatspartei
  • 29. Juni: Die Reichsminister Darré und Schmitt zu preußischen Landwirtschafts- und Wirtschaftsministern, der Nationalsozialist Gottfried Feder zum Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium (bis 4 Dezember 1934) ernannt
  • 1. Juli: Grundlegende Neugliederung der Hitler-Jugend (HJ) und des Bundes Deutscher Mädel (BDM). Schaffung der 5 Obergebiete (Gauverbände) Ost, Nord, West, Mitte, Süd (mit 21 Gebieten [Obergauen]) und des selbständigen Gebietes (Obergaues) 22 (Deutsch-Österreich) sowie der HJ-Banne (die bisherigen Banne werden Oberbanne) und der Untergaue des BDM als neuer Einheiten; Vereinheitlichung der Uniformen der HJ und des BDM
  • 1./3. Juli 1933: SA-Führertagung in Bad Reichenhall; der gesamte Stahlhelm der Obersten SA-Führung unterstellt; 31. Juli: Seldte zum SA-Obergruppenführer befördert
  • 3. Juli: Gründung der NSKOV (Kriegsopferversorgung) unter Hanns Oberlindober
  • 4. Juli: Selbstauflösung der Deutschen und Bayrischen Volkspartei
  • 5. Juli: Selbstauflösung des Zentrums
  • 6. Juli: Hitler erklärt die nationalsozialistische Revolution für beendet.
  • 7. Juli: Alle Mandate der sozialdemokratischen Partei und die mit sozialdemokratischer Hilfe erworbenen Mandate anderer Parteien (Staatspartei) für ungültig erklärt. Die Abgeordneten der übrigen Parteien treten im Reichstag, in den Landtagen und Kommunalvertretungen der Fraktion der NSDAP als Hospitanten bei; neue Einteilung der gesamten SA in 8 Obergruppen (I-VIII) und 21 Gruppen
  • 8. Juli: Abschluß des Konkordats zwischen Deutschland und dem Römischen Stuhl; am 20. Juli von Vizekanzler Franz von Papen und Kardinalstaatssekretär Pacelli unterzeichnet (Einflußsphären des Staates und der Kirche gegeneinander abgegrenzt; Verbot der politischen Betätigung der Geistlichen; Treueid der Bischöfe)
  • 10. Juli: Wegen des Massenandrangs Aufnahmesperre für die SA (vom 1.–5. November 1933 vorübergehend aufgehoben) und SS (im September 1934 vorübergehend aufgehoben)
  • 14. Juli: Gesetz über die Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche; Gesetz gegen die Neubildung von Parteien (unter Strafe gestellt); Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (Erbgesundheitsgerichte); Gesetz über Volksabstimmung
  • 15. Juli: Generalrat der Wirtschaft gebildet
  • 15. August: Ostpreußen von Arbeitslosen frei
  • 25. August: Der am 11. Januar 1923 (Tag des Ruhreinbruchs) von Fritz Kloppe gegründete national-revolutionäre Kampfverband „Der Wehrwolf“, der sich mit allen Gliederungen am 14. Juli der Obersten SA-Führung unterstellt hat, in die SA eingegliedert.
  • 27. August: Große Kundgebung am Tannenbergdenkmal in Hindenburgs und Hitler Gegenwart (Ostland-Treuefahrt)
  • 31. August bis 3. September: 5. Reichsparteitag (Parteitag des Sieges) der NSDAP (die 1930/32 fälligen Parteitage fanden wegen starker Beanspruchung der Partei durch Wahlen und sonstige politische Aufgaben nicht statt); Appell von 150.000 Amtswaltern (auf der Zeppelinwiese), 60.000 Hitlerjungen (im Stadion) und 100.000 SA-, SS-Männern und Stahlhelmern (im Luitpoldhain); Reden Hitlers über Kultur und Rasse und Volk und Rasse
  • 2. September: 5. Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg; Appell von 60.000 Hitlerjungen im Stadion; Ansprache Hitlers
  • 3. September: 5. Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg; Hitler verleiht im Luitpoldhain der SA 118 Standarten und der SS 8 Standarten und 150 Sturmfahnen; wegen des starken Anwachsens der SA und SS dürfen nur Abordnungen jeder Formation am Parteitag teilnehmen; 100.000 SA- und SS-Männer und Stahlhelmer marschieren an Adolf Hitler auf dem Adolf-Hitler-Platz (früher: Hauptmarkt) vorbei.
  • 13. September 1933: Bildung des Reichsnährstandes unter Reichsminister Darré. Reichsminister Dr. Goebbels verkündet den Plan des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes (Kampf gegen Hunger und Kälte). Im Winter 1933/34 werden 358 Millionen Reichsmark an Geld- und Sachspenden aufgebracht.
  • 15. September: Hermann Göring eröffnet in Berlin den von ihm durch Gesetz vom 8. Juli geschaffenen neuen Preußischen Staatsrat.
  • 21. September: Eingliederung der evangelischen Jugendverbände in die HJ abgeschlossen
  • 22. September: Die Reichsregierung beschließt die Schaffung einer Reichskulturkammer; am 15. November vom Präsidenten, Reichsminister Dr. Goebbels, in Berlin eröffnet
  • 24. September: Grundsteinlegung für das Haus der Deutschen Erziehung
  • 28. September: Reichsminister Dr. Goebbels spricht vor der internationalen Presse in Genf.
  • 1. Oktober: Erntedankfest auf dem Bückeberg bei Hameln; Rede Hitlers. Verkündung des Reichserbhofgesetzes (vom 29. September). Der Eintopfsonntag wird als ein Zeichen der Solidarität innerhalb der Volksgemeinschaft eingeführt.
  • 4. Oktober: Schriftleitergesetz (am 1. Januar 1934 in Kraft getreten)
  • 13. Oktober: Gesetz zur Gewährleistung des Rechtsfriedens (verschärfte Strafen für Angriffe aus politischen Gründen auf SA, SS und Stahlhelm)
  • 14. Oktober: Da Deutschland die Gleichberechtigung auf der Abrüstungskonferenz in Genf nicht zugestanden wird, beschließt das Reichskabinett Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund (am 19. Oktober notifiziert); Aufruf Adolf Hitlers an das deutsche Volk; Hitler begründet in einer Rundfunkrede, die von allen deutschen und zahlreichen ausländischen Sendern übertragen wird, vor der ganzen Welt diesen Schritt von höchster politischer Bedeutung; Auflösung des Reichstages (Neuwahlen zugleich mit der Volksabstimmung über Hitlers Politik auf den 12. November angesetzt) und sämtlicher deutschen Länderparlamente (ohne Neuwahlen)
  • 15. Oktober: Rudolf Heß verfügt, daß keinem Mitglied der NSDAP aus seiner Einstellung zur Kirche und Religion ein Nachteil erwachsen darf. Adolf Hitler legt in München den Grundstein für das Haus der deutschen Kunst (an Stelle des am 6. Juni 1931 niedergebrannten Glaspalastes).
  • 24. Oktober: Adolf Hitler eröffnet den Reichstagswahlkampf im Sportpalast in Berlin; seine Rede auf alle deutschen Sender übertragen (25. Oktober bis 9. November: 6. Deutschlandflug Hitlers; er spricht in 10 Städten).
  • 6. November: Bisheriger Kernstahlhelm wird SA-Reserve I (neben SA und SS) (unter Oberstlandesführer von Stephani), deren Organisation (Oberlandes- und Landesverbände) der der SA (Obergruppen und Gruppen) angeglichen wird. Kyffhäuserbund, Regimentsvereine usw. werden SA-Reserve II (unter Oberst a. D. Wilhelm Adolf Reinhard).
  • 7. November: Ernennung von SA- und SS-Führern zu Sonderbevollmächtigten, bzw. -beauftragten des Obersten SA-Führers bei den Regierungsstellen Preußens und dann auch anderer deutscher Länder zur Beratung (am 4. Juli 1934 abberufen).
  • 8./9. November: Zehnjahresfeier der Erhebung von 1923 in München
  • 9. November: Vereidigung der SS Leibstandarte Adolf Hitler am 10. Jahrestag der Erhebung von 1923 von der Feldherrnhalle in München auf Hitler
  • 10. November: Während der einstündigen, von allen deutschen und zahlreichen ausländischen Sendern übertragenen Rede Adolf Hitlers. Für Gleichberechtigung und Frieden vor der Arbeiterschaft in den Siemenswerken in Berlin ruht in ganz Deutschland die Arbeit.
  • 12. November: Volksabstimmung über Hitlers gesamte Innen- und Außenpolitik (einschließlich des Austritts aus dem Völkerbund): bei einer Wahlbeteiligung von 96,3 % werden 40,6 Mio. Ja-Stimmen (95,1 %) und 2,1 Mio. Nein-Stimmen (4,9 %) abgegeben. Gleichzeitig Reichstagswahl: bei einer Wahlbeteiligung von 95,2 % werden für die Einheitsliste der NSDAP 33.64 Mio. Stimmen (92,2 %) (am 5. März 1933 43,9 %) abgegeben; damit sind 661 Abgeordnete gewählt (639 Mitglieder der NSDAP und 22 Gäste).
  • 24. November 1933 bis 27. Januar 1934: Der Kommandeur der Politischen Polizei in Bayern (seit 3. April 1933) Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, wird zum Kommandeur der Politischen Polizei von Hamburg, Mecklenburg, Lübeck, Württemberg, Baden, Hessen, Anhalt, Thüringen, Bremen, Oldenburg, Sachsen und Braunschweig ernannt; 20. April 1934: Hermann Göring ernennt Heinrich Himmler zum Leiter der Preußischen Politischen Polizei und des preußischen Geh. Staatspolizeiamtes; Zentralisierung der gesamten deutschen Politischen Polizei.
  • 27. November: Organisation der Freizeit Kraft durch Freude; Umgestaltung der Arbeitsfront als Trägerin dieser Organisation
  • 28. November: Stiftung des SA-Sportabzeichens, am 15. Februar 1936 durch Hitler neugestiftet
  • 1. Dezember: Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat; NSDAP wird eine Körperschaft des öffentlichen Rechtes (mit eigener Disziplinargerichtsbarkeit).
  • 1. Dezember: Durch das Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (NSDAP eine Körperschaft öffentlichen Rechts) wird der Stabschef der SA Ernst Röhm als Minister ohne Geschäftsbereich Mitglied der Reichsregierung (am 3. Juli 1934 diese Vorschrift aufgehoben); Einführung der SA-Gerichtsbarkeit (bereits am 28. April vom Reichskabinett beschlossen).
  • 12. Dezember: Eröffnung des Reichstages; Hermann Göring wieder Reichstagspräsident; der bisherige preußische Landtagspräsident Kerrl 1., der bisherige bayr. Landtagspräsident Esser 2. Reichstagsvizepräsident
  • 13. Dezember: Verkündung des deutschen Rechtsstandes unter Reichsjustizkommissar Dr. Frank
  • 15. Dezember: Neues preußisches Gemeindeverfassungsgesetz; Aufhebung sämtlicher Preußischen Provinziallandtage und Kommunalvertretungen; Vereinigung von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz (zum 1. Januar 1934 unter Ministerpräsident Engell, seit 26. Oktober 1934 unter Staatsminister Dr. Scharf)
  • 21. Dezember: Eingliederung des evangelischen Jugendwerkes in die Hitler-Jugend vollzogen
  • 31. Dezember: 4,06 (1932: 5,77) Mio. Arbeitlose in Deutschland

Freie Stadt Danzig

  • 6. März: Landung polnischer Truppen auf der Westerplatte; auf Druck der internationalen Mächte wieder zurückgenommen
  • 28. Mai: Neuwahl des am 13. April aufgelösten Danziger Volkstages: NSDAP erhält 109.029 Stimmen (51,1 %) und mit 39 und seit 2. Mai 1934 41 (bisher [Wahl vom 16. November 1930] 12) von 72 Mandaten die absolute Mehrheit; am 20. Juni Bildung einer nationalsozialistischen Regierung unter Senatspräsident Dr. Rauschning (am 23. November 1934 zurückgetreten). Direkte Verhandlungen zwischen Danzig und Polen zur Herstellung besserer Beziehungen führen zu den Abkommen vom 5. August und 18. September 1933, 6. August 1934 (u. a. betr. Ausnutzung des Danziger Hafens).

Österreich

  • Anfang des Jahres: Engelbert Dollfuß gelangt durch einen Staatsstreich an die Macht.
  • 7. März: Das „Kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz“ legalisiert Dollfuß’ Herrschaft.
  • 30. März: Auflösung des Republikanischen Schutzbundes
  • 20. Mai: Gründung der „Vaterländischen Front“ als „Sammelbewegung“
  • 26. Mai: Betätigungsverbot für die Kommunistische Partei
  • 19. Juni: Verbot der Nationalsozialistischen Partei

Literatur

  • Georg Franz-Willing: Umsturz 1933. Versuch einer Lösung der abendländischen Krise. (Heftreihe Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert: Auszug aus der Einleitung)