6. SS-Gebirgs-Division „Nord“

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Truppenkennzeichen der 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“

Die 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“ war eine Gebirgsjäger-Division der Waffen-SS, die 1942 als SS-Kampfgruppe „Nord“ aus in Norwegen stationierten Einheiten der Waffen-SS gebildet wurde.

Geschichte

„Die SS-Kampfgruppe ‚Nord‘ wurde am 28. Februar 1941 aus dem Stab des Befehlshabers der Waffen-SS in Norwegen im Raum Salla aus den SS-Totenkopf-Regimentern 6 und 7 gebildet. Trotz der schlechten Ausbildung wurde die Kampfgruppe im Juni 1941 in den hohen Norden geschickt, um über Finnland nach Russland vorzustoßen. Bei Beginn der Kämpfe in Rußland kämpfte die Kampfgruppe im Raum Salla. Im September 1941 wurde die Kampfgruppe in SS-Division ‚Nord‘ umgegliedert. Die fehlenden Teile zur Division wurden auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken aufgestellt. Im Dezember 1941 schied das SS-Infanterie-Regiment 9 aus dem Divisionsverband aus. Im Frühjahr 1942 wurde die Division im Raum Kiestinki zwischen dem Pya-See und dem Top-See eingesetzt. Im Sommer 1942 wurde die Division in eine Gebirgs-Division umgewandelt. Nach Eintreffen der in Wildflecken aufgestellten Verbände wurde die Division im September 1942 in SS-Gebirgs-Division ‚Nord‘ umbenannt. Anschließend wurde die Division bei den Stellungskämpfen im karelischen Urwald im Raum Kiestinki eingesetzt. Am 22. Oktober 1943 im Zuge der Durchnummerierung der Waffen-SS Umbenennung in 6. SS-Gebirgs-Division ‚Nord‘. 1944 nahm die Division an der Räumung Finnlands teil und zog sich über Sofprog, Lamsa, Kuusamo, Rovaniemi, Kaukonen entlang der schwedischen Grenze nach Heiligskogen zurück. Von hier aus Rückmarsch zum Lingen-Fjord. Über Lund, Narvik, Fauske nach Mo. In Mo wurde die Division auf die Bahn verladen und nach Oslo verlegt. Von hier aus erfolgte der Schiffstransport nach Dänemark und der Einsatz als Kampfgruppe an der Westfront. Nach Angriffs- und Abwehrkämpfen Anfang 1945 zog sich die Kampfgruppe nach Melch zurück. Die komplette Division wurde nach ihrem Eintreffen im Raum Bärenthal und anschließend im Raum Trier eingesetzt. Ab Anfang März 1945 verlegte die Division nach Simmern. Dabei wurde das SS-Gebirgs-Regiment 12 herausgelöst und getrennt eingesetzt. Die restliche Division wurde bei Brodenbach an der Mosel eingesetzt. Anschließend zog sich die Division zum Rhein zurück, wo sie erneut eingesetzt wurde. Anschließend zog sich die Division den Raum Idstein durch den Taunus bis nach Friedberg in den Büdinger Wald zurück. Hier wurde die Division aufgelöst, die Reste kamen in amerikanische Gefangenschaft.“[1]

Endkampf

Ende März 1945 geriet die Division hinter die amerikanischen Linien und konnte, zahlenmäßig vom Feind weit unterschätzt, nach heftigen Abwehrkämpfen bei Bad Camberg im Raum Usingen rund 2.000 Mann versammeln, darunter Angehörige der Kampfgruppe „Weilburg“ sowie Angehörige von Heer und Luftwaffe. Im Glauben, Anschluß an eine in Wirklichkeit nicht existierende deutsche Verteidigungslinie bei Gelnhausen finden zu können, führte der Kommandant SS-Obergruppenführer Brenner die Division unter teils heftigen Gefechten quer durch die Wetterau bis in den Büdinger Wald. Die fast vollständig aus amerikanischen Beutefahrzeugen bestehende motorisierte Kolonne der in zwei Kolonnen aufgeteilten Division (2. beritten) konnte am 1. April den Ort Waldensberg einnehmen. Erst ab diesem Moment wurde den amerikanischen Militärs bewußt, daß sie es nicht mit geschätzten 600 Nachzüglern der Wehrmacht zu tun hatte, sondern daß eine 2000 Mann starke Waffen-SS-Division die Nachschubrouten der amerikanischen Einheiten sowie das Hauptquartier in Lauterbach bedrohte. Zuvor hatten Teile der Division ein Feldlazarett sowie eine Instandsetzungskompanie der US-Army gefangen nehmen können.

Nach einem erfolgreichen Angriff der Amerikaner zogen sich die verbliebenen deutschen Verbände nach Leisenwald zurück, wo sie am 3. April eingekesselt und aufgerieben wurden. Sowohl Waldensberg als auch Leisenwald wurden im Zuge der Kämpfe weitestgehend zerstört. Die verbliebenen 800 kampffähigen Angehörigen der Division sowie Einheiten von Heer und Luftwaffe konnten von den Amerikanern nachts unbemerkt und unter Zurücklassen von Verwundeten, Sanitätern und fast ihrer gesamten Feldausrüstung in den Büdinger Wald entkommen, wo sie letztendlich gestellt und gefangen genommen wurden. Die 6. SS Gebirgs-Division „Nord“ war zerschlagen, wehrte sich aber noch verbissen. Bis zum 3. April kam es im Raum nördlich von Büdingen vielerorts zu kleineren Gefechten zwischen US-Einheiten und Teilen der Division. Im Gegensatz zu den regulären deutsche Einheiten, die sich eher schnell ergaben und sich gar vereinzelt heimlich von der Division absetzten, kämpften die Angehörigen der „Nord“ bis zur vollständigen Auflösung und zeigten sich auch nach der Gefangennahme nicht kooperativ. Amerikanische Kriegsgefangene der Division, insbesondere die afroamerikanischen der Instandsetzungskompanie, berichteten nach dem krieg, daß sie von den Waffen-SS-Kämpfern gut behandelt worden sind. Konnte man sie nicht weiter mitführen, wurden sie unbehelligt zurückgelassen. Das SS-Gebirgs-Jäger-Regiment 12, welches Mitte März 1945 von der Division getrennt wurde, kämpfte unter der Führung von Standartenführer Franz Schreiber noch bis Kriegsende und ergab sich schließlich in Bayern den Amerikanern.

Gliederung

Ab 1943 war die Division folgendermaßen gegliedert:

Gebirgsstellung der „Nord“, ggf. der „Prinz Eugen“
Kommandeure der 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“
  • SS-Gebirgs-Jäger-Regiment 11 „Reinhard Heydrich
  • SS-Gebirgs-Jäger-Regiment 12 „Michael Gaißmair
  • SS-Gebirgs-Artillerie-Regiment 6
  • SS-Infanterie-Regiment (mot) 5
    • SS-Infanterie-Bataillon 9
    • SS-Panzer-Grenadier-Bataillon 506
    • SS-Schützen-Bataillon „Nord“ (mot) 6
    • SS-Flak-Abteilung 6
    • SS-Gebirgs-Aufklärungs-Abteilung (mot) 6
    • SS-Gebirgs-Nachrichten-Abteilung 6
    • SS-Gebirgs-Pionier-Bataillon 6
    • SS-Ski(Jäger)-Bataillon „Norge“ (1942-43: Skikompanie "Norge")
    • SS-Werfer-Abteilung 6
    • SS-Feldersatz-Bataillon 6
      • 2 u. 3 SS-og-Politi-Kompanien (norwegische Einheiten)
      • SS-Sturmgeschütz-Batterie 6
  • Divisionstruppen
    • SS-Instandsetzungs-Abteilung 6
    • SS-Gebirgs-Sanitäts-Abteilung 6
    • SS-Wirtschafts-Bataillon 6
    • SS-Verwaltungstruppen-Abteilung 6
    • SS-Feldhundetruppen-Abteilung 6
      • SS-Bekleidungs-Kompanie 6
      • SS-Veterinär-Kompanie 6
        • SS-Gebirgs-Kriegsberichter-Zug 6
        • SS-Feldgendarmerie-Zug 6

Kommandeure

Siehe auch

Literatur

  • Rolf Michaelis: Die Gebirgsdivisionen der Waffen-SS. 2. Auflage. Michaelis-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-930849-22-4.
  • Willi Wagner, Krieg in der Heimat. Die Endphase des 2. Weltkriegs im Mosel-Rhein-Hunsrück-Raum, Simmern 1995, ISBN 3-9804416-1-X.

Fußnoten