8. Armee (Deutsches Kaiserreich)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die 8. Armee bzw. das Armeeoberkommando 8 (A.O.K. 8) war ein Großverband des Deutschen Heeres während des Ersten Weltkrieges. Die kaiserliche Armee umfaßte mehrere Armee- oder Reservekorps sowie zahlreiche Spezialtruppen. Zeitweise wurde sie sie nach dem Fluß Memel auch als „Njemen-Armee“ bezeichnet. 1919 wurden in Kurland und Livland aus den verbliebenen Resten der Armee die Baltikumskämpfer (Baltikumer) gebildet. Baltische Landeswehr

Geschichte

Siegesjubel der 8. Armee an der Ostfront

Ostfront

Als am 2. August 1914 die deutsche Mobilmachung anlief, wurde in Posen das Armeeoberkommando 8 aufgestellt. Dieses verlegte am 8. August nach Marienburg. Die Aufgabe der Armee bestand in der Verteidigung der Provinz Ostpreußen gegen eine erwartete Invasion der Kaiserlich Russischen Armee. Dazu standen folgende Kräfte zur Verfügung:[1]

Wie in den Vorkriegsplanungen vorgesehen, versammelte die deutsche Oberste Heeresleitung nach der Kriegserklärung an Russland (1. August) im Osten mit der 8. Armee somit einen Großverband, welcher über 10 1/2 Infanterie-Divisionen und 1 Kavallerie-Division verfügte. Es folgte die Enttäuschung bei der Schlacht von Gumbinnen (19./20. August 1914) unter Generaloberst Maximilian von Prittwitz, dann aber siegten General der Infanterie Paul von Hindenburg und dessen Stabschef Erich Ludendorff in der Schlacht bei Tannenberg (26.–30. August 1914) und in der Schlacht an den Masurischen Seen (6.–14. September 1914). Nach diesen Kämpfen wurde die Masse der der Armee unterstellten Verbände zeitweilig nach Schlesien zur neu aufgestellten 9. Armee verlegt, wofür auch der größte Teil des Stabes verwendet wurde. Von Hindenburg, der die 9. Armee übernahm, wurde vom Kaiser bereits zu diesem Zeitpunkt die „Gesamtleitung aller Operationen im Osten“ übertragen.[2]

Waffenstillstand

Am 15. Dezember 1917 wurde zu Brest-Litowsk zwischen der deutschen Reichsregierung und der russischen Sowjetregierung ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen. Nachdem die getroffenen Vereinbarungen seitens der Russen mehrfach gebrochen wurden, befahl die Oberste Heeresleitung die Wiederaufnahme militärischer Operationen. Die deutsche 8. Armee besetzte daraufhin im Februar 1918 die baltischen Provinzen Kurland, Livland und Estland bis zur Linie Narwa – Pskow – Polozk. Die im Bereich der militärischen Möglichkeiten liegende Einnahme von Sankt Petersburg unterblieb, wahrscheinlich mit Rücksicht auf die angespannte Lage an der Westfront.

Novemberverbrechen

Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches vom 9. November 1918 erhielt das AOK 8 den Befehl zur Räumung der russischen Ostseeprovinzen unter gesicherter Rückführung des Heeresgutes. Die zum großen Teil aus älteren Jahrgängen bestehende 8. Armee wurde schnell durch die revolutionären Parolen zersetzt und löste sich praktisch auf. Narwa wird am 28.11.1918 geräumt, es folgten Dorpat am 18.12.1918, Dünaburg am 22.12.1918, Riga am 3. Januar 1919 und schließlich am 8. Januar 1919 auch die kurländische Hauptstadt Mitau. Die sowjetrussischen Divisionen drängen zügig nach, besetzen die baltischen Länder und errichten bolschewistische Räteregierungen.

Baltikumkämpfer

Den deutschen Kontingenten (darunter die Eiserne Division und die Baltische Landeswehr) gelang es ab Februar 1919, die sowjetischen Verbände, die zuvor Estland und weite Teile Lettlands erobert hatten, zurückzudrängen und am 18. März 1919 Mitau zu befreien. Lettland blieb allerdings auch in der Folgezeit Schauplatz von Kämpfen. Am 22. Mai 1919 befreiten die „Baltikumer“ Riga erneut, das inzwischen von bolschewistischen Rot-Letten und Rotarmisten Sowjetrußlands besetzt worden war.

Befehlshaber

Oberbefehlshaber:[3]

Generaloberst von Hindenburg und Stabschef Generalmajor Ludendorff auf dem Schlachtfeld bei Tannenberg. Am Scherenfernrohr steht Oberstleutnant Hoffmann; Gemälde von Hugo Vogel

Chef des Stabes:

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Walther Grosse: Die Schlacht bei Gumbinnen, Tilsit 1939, S. 13f
  2. Reichsarchiv (Hrsg.): Der Weltkrieg 1914–1918, Band 5, S. 409.
  3. Hermann Cron: Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914–1918, Berlin 1937, S. 398