Taylor, Alan John Percevale

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Alan John Percevale Taylor (1906–1990)

Alan John Percevale Taylor (* 25. März 1906 in Birkdale, Großbritannien; † 7. September 1990 in London) war ein britischer Historiker.

Leben und Wirken

Als Sohn eines Baumwollhändlers studierte er unter anderem an der Universität Wien. Von 1930 bis 1938 war er Dozent für Moderne Geschichte an der Universität Manchester, von 1938 bis 1963 Geschichtsdozent am Magdalen College in Oxford und zugleich von 1953 bis 1963 Universitätsdozent für Internationale Geschichte.

Politisch engagierte er sich zunächst in der linksextremen Independent Labour Party, später stand er der Labour Party nahe. Aus seiner radikal deutschfeindlichen Haltung machte er keinen Hehl und freute sich über die Zerstückelung Deutschlands, die er als „Fügung der Geschichte“ ansah.

Taylor veröffentlichte zahlreiche Geschichtswerke und 1961 sein Buch „Die Ursprünge des Zweiten Weltkrieges“ (The Origins of the Second World War). Darin vertrat Taylor – trotz seiner generell antideutschen Haltung – die These, daß Adolf Hitler keinesfalls einen Krieg gesucht hat, sondern dieser sich vielmehr nicht vorstellen konnte, daß Großbritannien in Kenntnis der Verbrechen der Polen an Deutschen für Polen in den Krieg gegen das Deutsche Reich ziehen würde. Taylor bemerkte: „Der Stand der deutschen Rüstung 1939 liefert den entscheidenden Beweis, daß Hitler nicht an einen allgemeinen Krieg dachte und wahrscheinlich überhaupt keinen Krieg wollte[1].

Darüber verlor Taylor seinen Lehrstuhl:

„Ist das Buch Taylors ein typisches Beispiel für die bekannte Exzentrik einiger britischer Geistesgrößen? Allerdings werden Exzentriker eben nur hingenommen oder belächelt, nicht aber leidenschaftlich diskutiert. Spricht aus ihm britische Fairness: Et auditur altera pars! (Auch die andere Seite muss gehört werden)? Dann hätte Taylor an der einen oder anderen Stelle sicher darauf hingewiesen. Bei den Briten muss er einen wunden Punkt getroffen haben, sonst wäre sein Buch als abseitig und abwegig, gewissermaßen als randständig und Irrläufer abgetan worden. Das geschah gerade nicht: es wurde heiß und leidenschaftlich diskutiert, mit dem Ergebnis, dass Taylor in Oxford vor die Tür gesetzt wurde. Hier kratzte einer am historisch-politischen Selbstverständnis Großbritanniens - und er sprach „ex cathedra“, vom Katheder der altberühmten Universität Oxford.
In Deutschland wäre ein solches Buch bis heute wohl niedergeschrien oder totgeschwiegen worden. Sein Verfasser wäre als Alt- oder Neonazi ans Hakenkreuz genagelt worden. Denn das historische Narrativ der Deutschen zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist durchzogen von Schuldkomplexen und Betroffenheit über das, was die Forschung ständig an neuen Erkenntnissen über diese Jahrzehnte zutage fördert.“[2]

In seinem Buch liefert Taylor aber keine plausible Erklärung dafür, weshalb Neville Chamberlain im Frühjahr 1939 plötzlich auf Konfrontationskurs zum Dritten Reich ging, obwohl er gerade erst die Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren und danach noch die Rückkehr des Memellandes zum Reich gutgeheißen hatte. Taylor schreibt nur, daß der Druck, den eine ominöse öffentliche Meinung auf Chamberlain ausgeübt hat, dazu geführt habe.

In einem Nachwort an seine deutschen Leser empfiehlt Taylor diesen, sich mit dem Verlust Ostdeutschlands abzufinden und künftig den polnischen Namen für Breslau zu verwenden.

Werke

Fußnoten