Ach Gott, wie weh tut scheiden

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Noten zum Lied

Ach Gott, wie weh tut scheiden ist ein altes deutsches Volkslied aus der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Der Verfasser des von Georg Forster (1510–1569) aufgezeichneten und in „Frische teutsche Liedlein“ erstmals veröffentlichten Textes ist anonym geblieben. Ebenso ist der Komponist der Musik unbekannt; sie wurde später von K. A. Gross bearbeitet.

Text

Ach Gott, wie weh tut scheiden
hat mir mein Herz verwundt
So trab ich über die Heiden
und traur zu aller Stund
Der Stunden, der seind allsoviel
mein Herz trägt heimlichs Leiden
wie wohl ich oft fröhlich bin.


Tät mir ein Gärtlein bauen
von Veil und grünem Klee
ist mir zu früh erfroren
tut meinem Herzen weh.
Ist mir erfrorn bei Sonnenschein
ein Kraut jelängerjelieber
ein Blümlein Vergißmeinnicht


Das Blümlein, das ich meine,
das ist von edler Art
ist aller Tugend reine
ihr Mündlein, das ist zart.
Ihr Äuglein, die seind hübsch und fein
wann ich an sie gedenke
verschwunden ist all mein Leid


Mich dünkt in all mein Sinne
und wenn ich bei ihr bin
sie sei ein Kaiserinne
kein lieber ich nie gewinn.
Hat mir mein junges Herz erfreut
wann ich an sie gedenke
verschwunden ist all mein Leid


Sollt ich meins Buhln erwegen,
als oft ein anderer tut
sollt führn ein fröhlichs Leben
darzu ein leichten Mut?
Das kann und mag doch nit gesein
Gesegn dich Gott im Herzen
es muß geschieden sein.


Publikationen

Das Lied ist u. a. erschienen in:
Frische teutsche Liedlein (1549) • Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) • Zupfgeigenhansl (1908) • Deutsches Lautenlied (1914) • Volkslieder für die arbeitende Jugend (1914)