Adalbert von Prag

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Adalbertfelsen mit Adalbert-Statue südlich von Niedergrund an der Elbe im Sudetenland. Rechts im Hintergrund der Kapuzinerberg

Adalbert von Prag (* um 956; † 23. April 997) war Bischof von Prag, christlicher Missionar bei den Ungarn und Prußen und Märtyrer.

Leben

Adalbert wurde um 956 als Sohn eines germanischen Fürsten in Ostböhmen geboren. Seine Mutter entstammte dem sächsischen Hochadel. Der Stiefbruder Adalberts, Gaudentius, war erster Erzbischof von Gnesen. Er erhielt acht Jahre lang in der Domschule von Magdeburg unter dem Leiter Ohtrich eine vorzügliche Ausbildung. Dort war Adalbert von Magdeburg vom Jahre 968 an Erzbischof und hat Adalbert bei der zweiten durchgeführten Firmung den Namen Adalbert beigegeben.

Tätigkeit in Prag

Am 19. Februar 982 bestimmte ihn Fürst Boleslaw II. zum Bischof von Prag als Nachfolger von Thietmar. Die Bestätigung erfolgte ein Jahr später am 3. Juni 983 in Bern an der Etsch. Adalbert blieb bis 988 in Prag.

Adalbert stieß wegen seiner Reformpolitik auf Widerstand. Er hatte die von Fürsten und anderen Adligen betriebene Polygamie bekämpft. Auch gelang es ihm häufig nicht, genügend Geld aufzutreiben, um Sklaven, die an die Orienthändler verkauft wurden, zurückzukaufen.

Politische Auseinandersetzung

Adalbert wurde auch in den zunehmenden Konflikt zwischen den Premisliden und den Slawnikiden hineingezogen, da seine Familie, besonders sein Bruder Sobebor sich auf die Seite des polnischen Herzöge bei deren Eroberungen Chorbatiens sowie Böhmens begeben hatten.

Klosterleben

Nach einem Klosteraufenthalt wurde Adalbert von Papst Johannes XV. im Jahre 993 in sein Bistum nach Prag zurückgeschickt. Ihm wurde gestattet, in Böhmen Klöster zu gründen. Mit zwölf Mönchen, die mit ihm nach Prag gingen, gründete er das Kloster Breunau in Prag, das für Jahrhunderte ein geistig-religiöses Zentrum Böhmens werden sollte.

Tod

Im Jahre 996 begab sich Adalbert zum Herzog der Polanen, Bolsleib der Kühne, um von dort aus in das Land der Prußen zu ziehen und das Evangelium zu verbreiten. Bolsleib gab ihm einige Soldaten als Reisebegleitung mit. Adalbert und sein Geleit kamen 997 an die Ostseeküste nach Danzig, das in der Lebensbeschreibung Adalberts erstmalig erwähnt wird. Mit nur zwei Begleitern ließ er sich nach einer Fahrt über das Frische Haff an der prußischen Küste aussetzen. Am 23. April 997 wurde er bei dem Dorf Tenkitten bei Fischhausen im Samland erschlagen.

Herzog Bolsleib löste laut einer Sage den Leichnam gegen Gold in Höhe von Adalberts Gewicht aus. Er wurde um 1000 zunächst in der neu gegründeten Metropolitankirche in Gnesen beigesetzt, nicht an dem bereits bestehenden, unter Magdeburg stehenden Bischofssitz Posen. Im Jahre 1039, nach dem polnisch-böhmischen Krieg, wurde der Leichnam des Heiligen vom böhmischen Herzog Bretislaw I. aus Gnesen entführt und am Prager Veitsdom beigesetzt. Am Dom zu Gnesen befindet sich eine in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts angefertigte Bronzetür, die einen Reliefzyklus zum Leben des Hl. Adalbert zeigt. Über dem Gnesener Hochaltar befindet sich ein Reliquie des Heiligen in einem silbernen Sarg.

Nachleben

Bald nach seinem Tod, im Jahre 999, wurde er von Papst Silvester II. heilig gesprochen. Sein 1000. Todestag wurde 1997 begangen, auch in Deutschland und Ungarn wurden Sonderbriefmarken mit dem Porträt Adalberts herausgegeben. Adalbert gilt als Schutzpatron von Polen, Ungarn, Böhmen und Preußen. Zahlreiche Adalbertkirchen tragen seinen Namen.