Raegener, Adolf

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Generalmajor Adolf Raegener.jpg

Adolf Raegener (Lebensrune.png 17. Februar 1895 in Kleinleinungen im Kreis Sangerhausen; Todesrune.png 17. August 1983 in Braunschweig) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Generalleutnant Adolf Raegener.jpg

Der Sachse Adolf Raegener trat am 10. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei dann zum 3. Hannoverschen Infanterie-Regiment „von Voigts-Rhetz“ Nr. 79. Bei diese wurde er am 6. November 1915 zum Leutnant der Reserve befördert.

Erster Weltkrieg

Raegener nahm am Ersten Weltkrieg zunächst als Kompanieoffizier des 79. Infanterie-Regimentes teil. Am 22. März 1916 wurde er im 1. Thüringischen Infanterie-Regiment „Graf Bose“ Nr. 31 in den aktiven Dienst als Leutnant übernommen. Anschließend kam er dann zum 2. Garde-Reserve-Infanterie-Regiment.

Zwischenkriegszeit

Nach Kriegsende kämpfte er weiter bei den Freikorps im Baltikum. Anschließend wurde er als Leutnant in die Vorläufige Reichswehr übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1915 festgelegt. Beim 200.000-Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 115. Bei der Bildung des 100.000-Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er während der ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er als solcher zur 8. (MG.) Kompanie des 5. (Preuß.) Infanterie-Regiments in Prenzlau. Im Frühjahr 1925 gehörte er dann zur 4. (MG.) Kompanie des 5. (Preuß.) Infanterie-Regiments in Stettin. Am 31. Juli 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Als solcher wurde er in der 2. Kompanie des 5. (Preuß.) Infanterie-Regiments ebenfalls in Stettin eingesetzt.

Im Frühjahr 1927 gehörte er dann wieder zur 4. (MG.) Kompanie des 5. (Preuß.) Infanterie-Regiments in Stettin. Im Frühjahr 1928 gehörte er zum Regimentsstab des 5. (Preuß.) Infanterie-Regiments ebenfalls in Stettin. Im Frühjahr 1929 gehörte er dann zur 13. (Minenwerfer) Kompanie des 5. (Preuß.) Infanterie-Regiments ebenfalls in Stettin. Am 1. Februar 1930 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er direkt zum Chef der 10. Kompanie des 5. (Preuß.) Infanterie-Regiments in Rostock ernannt. 1931/32 wurde er zum Chef der 12. (MG.) Kompanie des 5. (Preuß.) Infanterie-Regiments ebenfalls in Rostock ernannt. Anschließend kam er zum 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment.

Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht gehörte Raegener zum Infanterie-Regiment Potsdam. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 als Major zum Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 67 ernannt. Am 1. August 1938 wurde er zum Oberstleutnant befördert.

Generalleutnant a. D. Adolf Raegener, eigenhändige biographischer Ausschnitt.png

Zweiter Weltkrieg

Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges im Spätsommer 1939 führte er sein Bataillon beim Polenfeldzug. Am 1. Februar 1940 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 68 ernannt. Am 1. März 1940 wurde er zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 309 ernannt. Er führte dieses dann zuerst während des Westfeldzuges im Frühjahr 1940. Bei den Kämpfen um Antwerpen, in Belgien und bei Dünkirchen zeichnete er sich besonders aus und wurde am 25. Juni 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Am 1. September 1940 zum Oberst befördert, wurde Raegener am 15. Februar 1941 zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 9 ernannt. Dieses führte er dann ab dem Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrußland. Am 10. Dezember 1941 wurde er vor Moskau schwer verwundet und verlor dabei ein Bein. Nach seiner Genesung wurde der Kriegsversehrte wieder in die Führerreserve versetzt. Am 1. Juni 1943 wurde er Lehrgangskommandeur für genesende Offiziere im Wehrkreis III und am 15. Januar 1944 zum Generalmajor befördert. Ende 1944 meldete er sich freiwillig zurück an die Front und wurde Kommandeur im Verteidigungsbereich „Warthe“. Am 25. Januar 1945 wurde er zum Kommandeur der Festung „Küstrin ernannt und am 7. Februar 1945 Kommandeur des Divisionsstabes „Raegener“ (433. und 463. Infanterie-Division). Am 1. März 1945 zum Generalleutnant befördert, wurde er am 13. März 1945 Kommandant des Verteidigungsbereiches Magdeburg. Für seine Führungsleistungen bei den dortigen Abwehrkämpfen wurde er am 17. April 1945 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ab dem 1. Mai 1945 führte er noch die Korpsgruppe „Raegener“ und geriet mit dieser in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er jedoch gesundheitsbedingt schon am 1. Juli 1945 entlassen wurde.

Tod

Generalleutnant a. D. Adolf Raegener starb in Braunschweig im Wohnstift Augustinum und wurde mit militärischen Ehren auf dem dortigen Hauptfriedhof beigesetzt (Feld 30 I, Grab 44/45), wo er heute in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gattin Lilly ruht. In der Nähe ruhen Generalmajor Hans Kroh und Diplomat Friedrich Werner Graf von der Schulenburg. Ebenfalls auf dem Hauptfriedhof befindet sich der Ehrenfriedhof für deutsche Krieger des Ersten Weltkriegs mit dem beeindruckenden 1922 errichteten Denkmal für die Gefallenen des Braunschweigischen Infanterie-Regimentes Nr. 92.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Grabstätte Generalleutnant a. D. Adolf Raegener.jpg

Werke (Auswahl)

  • Winterabschlußbesichtigung, Verlag Offene Worte, Berlin 1938

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 153
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 611