Trowitz, Adolf

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Ritterkreuzträger Generalmajor Adolf Trowitz

Adolf Eduard Trowitz (Lebensrune.png 24. September 1893 in Dessau; Todesrune.png 3. Januar 1978 in Hamburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Er gehörte zu den 19 (von 21 gefangengenommenen) deutschen Generälen, die (in Bildern an der Seite von Generalmajor Adolf Hamann) nach der Kesselschlacht bei Minsk am 17. Juli 1944 von den Russen durch die Straßen von Moskau getrieben wurden.

Aus der sowjetischen Gefangenschaft wurde der Spätheimkehrer, nach über 11 Jahren, erst Anfang Oktober 1955 wieder entlassen. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er 1957 im Selbstverlag die Abhandlung: „Der letzte Kampf der 57. Infanterie-Division (1944)“. Schon in russischer Gefangenschaft hatte er im Auftrag der Sowjets (Politverwaltung, Abteilung 7) als Beitrag für eine „Sowjetische Frontserie“ (Ausgabe 10) über den „Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte in Folge der sowjetischen Operation Bagration“ und über die Geisteshaltung der „27 Generäle in russischer Gefangenschaft“ gesprochen bzw. freimütig Auskunft gegeben. Das und seine Mitgliedschaft beim Nationalkomitee Freies Deutschland waren für viele alte Kameraden verräterische Züge, militärhistorisch wird dies jedoch differenzierter beurteilt.

Werdegang

General der Infanterie Otto Wöhler (links) 1943 im Gespräch mit Oberst Adolf Trowitz.
General der Infanterie Paul Völckers unterschreibt das Manifest des NKFD. Zuschauer (sitzend): Generalleutnant Hans Traut, Generalmajor Günther Klammt, Generalleutnant Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow, Generalleutnant Rudolf Bamler; Zuschauer (stehend): Generalleutnant Vincenz Müller, Generalleutnant Eberhard von Kurowski, Generalmajor Alexander Conrady, Generalmajor Gerhard Lindemann, Generalmajor Herbert Michaelis, Generalmajor Friedrich-Carl von Steinkeller, Generalmajor Gottfried von Erdmannsdorff, General der Infanterie Friedrich Gollwitzer, Generalmajor Claus Müller-Bülow, Generalmajor Adolf Trowitz, Generalmajor Aurel Schmidt
„Adolf Trowitz trat am 23. März 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Apothekers kam dabei zum Lauenburgisches Fußartillerie-Regiment Nr. 20. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann mit der 3. Batterie von seinem Regiment an die Front. Dort wurde er am 28. Dezember 1914 zum Leutnant ohne Patent befördert. Im März 1915 wurde er dann als Batterie-Offizier zur 1. Batterie vom Fußartillerie-Bataillon Nr. 54 versetzt. Im Oktober 1915 wurde er dann zum Adjutant der I. Abteilung vom Magdeburgisches Fußartillerie-Regiment „Encke“ Nr. 4 ernannt. Im Juni 1916 wurde er dann als Regimentsadjutant zum Reserve-Fußartillerie-Regiment Nr. 11 versetzt. Dort hat er im Jahr 1917 sein Patent als Leutnant vom 1. April 1913 erhalten. Am 20. Juni 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann am 1. Oktober 1919 als Oberleutnant mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Anfänglich wurde er jetzt beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 9 eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er diesem weiter an. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Batterieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 9. Batterie vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Itzehoe. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann zur 2. (Preuß.) Fahr-Abteilung versetzt. Bei dieser wurde er in der 3. Eskadron in Rendsburg eingesetzt. Am 30. Juni 1925 wurde er aus der Reichswehr verabschiedet. Ihm wurden dabei die Charakter als Hauptmann verliehen. Danach arbeite er als Kaufmann in Hamburg. Ab dem 1. Mai 1933 wurde er dann als Angestellter bei der Heeresdienststelle Deutsch Krone tätig. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann bei der Heeresdienststelle Deutsch Krone in das Landesschutz-Offizierskorps übernommen. Als Hauptmann (L) war er jetzt für die Ausbildung des Grenzschutzes zuständig. Am 1. Mai 1934 trat er dann als aktiver Offizier wieder in die Reichswehr ein. Sein Patent als Hauptmann wurde dabei auf den 1. September 1932 datiert. Er kam jetzt erneut zum 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Chef der 10. Batterie vom Artillerie-Regiment Schwerin ernannt. Am 28. Januar 1935 hat er Charlotte Haeseler geheiratet. Bei der Enttarnung der Verbände kam er dann am 15. Oktober 1935 als Batteriechef zur II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 38. Als solcher wurde er am 1. April 1936 zum Major befördert. Bei der Umbenennung der Abteilung wurde er dann am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 68 in Belgard ernannt. Seine persönliche Adresse war jetzt die Bismarck-Straße 18 in der Stadt. Dieses Kommando über eine schwere Artillerieabteilung behielt er dann die nächsten Jahre. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 gab er sein Kommando über die II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 68 ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom neuen Artillerie-Regimentsstab z. b. V. 603 ernannt. Diesen Stab führte er dann bei Beginn des Krieges im Spätsommer 1939 in den Polenfeldzug. Am 1. Oktober 1939 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im Frühjahr 1940 führte er seinen Stab dann in den Westfeldzug. Zum Sommerbeginn 1941 führte er seinen Stab dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Mit seinem Artillerie-Regimentsstab 603 war er dabei fest dem Generalkommando II. Armeekorps unter der 16. Armee im Nordabschnitt der Ostfront zugeteilt. Am 1. Januar 1942 wurde er dort zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1941 festgelegt. Anfang März 1942 wurde er dann zum Artilleriekommandeur 105 (Arko 105) ernannt. Auch in dieser Funktion blieb er weiter beim II. Armeekorps [Anm.: zusammen mit dem X. Armeekorps bei Demjansk eingekesselt] im Einsatz. Am 8. Juni 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 8. Januar 1943 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Adolf Westhoff,[1] der ins Oberkommando der Wehrmacht zum Kriegsgefangenenwesen versetzt wurde, mit der Führung der 122. Infanterie-Division beauftragt. Auch dieser führte er in den nächsten Monaten in Nordrussland bei der 16. Armee. Anfang Mai 1943 gab er seine Führung ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Er wurde dann bis zum 29. Mai 1943 zum 4. Divisionsführerlehrgang nach Berlin kommandiert. Danach wurde er erneut in die Führerreserve versetzt, um eine Division an der Ostfront zu übernehmen. Anfang Juni 1943 [Anm.: 13.Juli 1943 wurde er zum Stab der Heeresgruppe Süd kommandiert.] übernahm er dann die Führung über die 332. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront. Nach anderen Quellen geschah das erst am 4. August 194 [Anm.: Laut Kriegstagebuch (KTB) der 332. Infanterie-Division wurde er vom 9. bis 12. August 1943 mit der Führung beauftragt (m. d. F. b.).] 3. Am 12. August 1943 wurde er angeblich für Generalmajor Heinrich Roth mit der stellvertretenden Führung der 88. Infanterie-Division beauftragt. Am 14. September 1943 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Otto Fretter-Pico definitiv mit der Führung der 57. Infanterie-Division beauftragt. Auch diese befand sich in schweren Kämpfen im Südabschnitt der Ostfront. Zum 1. November 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 57. Infanterie-Division ernannt. Im Januar 1944 geriet er mit seiner Division in den Kessel von Tscherkassy. Beim Ausbruch aus dem Kessel Mitte Februar 1944 gehörte er dann mit seiner Division zur Nachhut. Am 21. Februar 1944 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach dem Entkommen aus dem Kessel verlegte er dann mit seiner 57. Infanterie-Division zur Auffrischung in das Generalgouvernement um dort auf dem Truppenübungsplatz Debica wieder aufgefrischt zu werden. Noch im Frühjahr 1944 verlegte er dann mit seiner Division in den Raum Mogilew. Dort wurde seine Division zum Sommerbeginn 1944 durch die sowjetische Sommeroffensive getroffen und zerschlagen. Am 7. Juli 1944 geriet er dann bei Minsk in Gefangenschaft. Seine Beförderung zum Generalleutnant war zwar vom XXVII. Armeekorps der 4. Armee bei der Heeresgruppe Mitte noch vorgeschlagen wurden, ist aber anscheinend wegen seiner Gefangennahme nicht mehr erfolgt.“[2]

Familie

Adolf Trowitz war der Sohn des gleichnamigen Fabrikbesitzers (nach anderen Quellen Apothekenbesitzers, der schon am 17. Mai 1908 verstarb und der Anna, geb. Meyer (Todesrune.png 18. September 1921).

Ehen

Oberleutnant Trowitz heiratete a, 5. Mai 1922 seine Verlobte Anna Katharina Petersen, die kinderlose Ehe wurde jedoch am 21. Oktober 1926 geschieden. Hauptmann heiratete am 29. Januar 1935 erneut, mit Charlotte, geb. von Haeseler bekam er dann auch zwei Töchter (Lebensrune.png 1936 und 1937).

Beförderungen

  • 23.03.1914 Fahnenjunker
    • Eintritt in das Lauenburgische Fußartillerie-Regiment Nr. 20
  • 28.12.1914 Leutnant (ohne Patent)
    • 1917 Patent als Leutnant mit Wirkung vom 1. April 1913
  • 18.10.1918 Oberleutnant
    • 1.7.1922 neues RDA vom 20.6.1918 erhalten
  • 1.7.1925 Charakter als Hauptmann
  • 1. Oktober 1933 Hauptmann (L) der Reichswehr
  • 23.4.1934 Hauptmann (aktiv) mit RDA vom 1.9.1932
  • 1.4.1936 Major
  • 1.10.1939 Oberstleutnant
  • 17.12.1941 Oberst mit RDA vom 1.4.1941
  • 1.11.1943 Generalmajor

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten