Aktie

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Aktie der BMW AG aus dem Jahre 1944

Eine Aktie ist der Teilhaber- oder Anteilsbesitz des in Bruchteile unterteilten Eigentums einer Aktiengesellschaft (AG), welche entsprechende Mitgliedschaftsrechte verbrieft. Die Aktie ist somit ein Wertpapier, welches der Aktiengesellschaft zur Beschaffung von Eigenkapital dient. Der Eigentümer von Aktien wird Aktionär genannt. Dieser haftet in Höhe des Nennwerts der Aktien und wird durch die Zahlung von Dividenden am unternehmerischen Erfolg (Gewinn) der Aktiengesellschaft beteiligt. Die vom Aktionär erworbenen Aktien werden auf einem Aktiendepot hinterlegt. Dieses wird von einem Kreditinstitut verwaltet, das auch alle Käufe und Verkäufe von Aktien auf dem Depot verbucht.

Der Geldwert bzw. Kurs einer Aktie wird jeweils im werktäglichen Börsenhandel neu gebildet. Als „nachbörslich“ werden Börsenereignisse bezeichnet, die sich in einem anderen Teil der Welt an einer anderen großen Börse (die aufgrund der Zeitverschiebung noch oder schon geöffnet hatte) abgespielt haben.

Nicht nur aus moralischer Attitüde, sondern durchaus auch ökonomisch motiviert, gibt es fundamentale Kritik an der Aktie und am Börsengeschehen. Aktuell verschaffen Aktien-Emissionen einem Unternehmen, das investieren will, zwar rasch Kapitalzugang. Auch fließen Nachrichten über Unternehmen in der Weise in einen Börsenkurs ein, daß sie geglaubt werden (und den Kurs treiben oder ihn fallen lassen) oder eben nicht geglaubt werden (und am Kurs deshalb nichts ändern). Dieser Zusammenhang wird implizite Rationalität genannt, es handelt sich um dasjenige Wissen, das kein Einzelner haben kann, das auch keine Behörde ermitteln kann, das aber vorhanden ist (und z. B. mittels Börsenhandel sichtbar gemacht werden kann).

Abgesehen von diesen Vorteilen, ist mittelfristig aber ein sozial zerstörerisches Wirken von vielen Aktien (und somit den Börsen als Ganzes) zu beobachten. Denn die häufig mit turnusmäßigen Dividendenausschüttungen verbundenen Aktien generieren bei den Unternehmen regelmäßige Geldabflüsse, die Andere erarbeiten müssen, die selbst in großer Zahl und dauerhaft mit Niedrigstlohn abgespeist werden. Bizarre, schockartige Wertvernichtungen an der Börse (nicht selten im Billionenbereich) und das Verhältnis der durch Lohndumping in den Keller gefahrenen Löhne stellen prinzipiell infrage, was an diesem ökonomischen System überhaupt „gesellschaftlicher Nutzen“ sein soll.

Ferner wird argumentiert, daß der spekulative Aktienhandel, neben dem spekulativen Devisenhandel und dem Handel mit „kreativen Finanzprodukten“ aller Art (etwa sogenannten „Derivaten“), ein wesentlicher Bestandteil des unüberschaubar riesigen Finanzmarktes ist, der – weit abgehoben von der realen Wirtschaft – ein Eigenleben führt (→ Monetarismus). Die Finanztransaktionen, die ständig in Sekundenbruchteilen um den Globus rasen, sollen geschätzt etwa 95 % des weltweiten Finanztransfers ausmachen, während nur noch 5 % auf realwirtschaftliche Transaktionen entfallen. Hier findet also eine gewaltige Aufblähung des gesamten Geldvolumens statt, dem keinerlei reale Werte und Dienstleistungen mehr gegenüberstehen. In periodischen Finanzkrisen fallen diese riesigen Blasen zwar wieder in sich zusammen, sie reißen dabei aber leicht die reale Wirtschaft und vor allem das – eigentlich der Wertaufspeicherung dienende – Währungssystem mit sich hinab.

Aktienbewertung

Die Bewertung von Aktien hat in der Vergangenheit verschiedene Ansätze hervorgebracht, die sich nach Absicht und Anlagehorizont der Marktteilnehmer unterscheiden. Ein einheitlicher Ansatz existiert somit nicht, folglich entstehen Kursschwankungen, die nicht für jeden Marktteilnehmer zum Zeitpunkt der Betrachtung schlüssig erscheinen. Eine grundsätzliche Einteilung in Gruppen von Marktteilnehmern kann damit auch nicht alle Marktteilnehmer erfassen. Würde eine Homogenität bei der Verwendung eines Bewertungsmodells bestehen, könne auch kein Börsenhandel stattfinden, da zum gleichen Zeitpunkt den Verkäufern kein Käufer gegenüberstünde.

Eine mögliche Einteilung in übergeordnete Gruppen sind Bewertungsverfahren anhand der Fundamentaldaten einerseits und Bewertungsverfahren anhand technischer Kursanalysen andererseits. Außerdem bestehen als Marktteilnehmer noch sog. „Vulture-Investoren", die finanzielle Notlagen eines Unternehmens ausnutzen; dazu noch momentum-getriebene Marktteilnehmer, die sich durch Trends, Pressemeldungen, finanzpolitische Maßnahmen wie Zinserhöhungen zum Erwerb oder Verkauf von Aktien treiben lassen. Nicht zu vernachlässigen sind andere Unternehmen, welche Übernahmen tätigen, um den eigenen Marktanteil zu vergrößern und möglich bestehende Synergieeffekte zu nutzen. Zusammenfassend kann festgehalten werden, daß eine Homogenität unter den Marktteilnehmern nicht besteht, so daß auch ganz andere Bewertungsmaßstäbe, teils rationaler und teils irrationaler-emotionaler sowie persönlicher Art, zur Anwendung kommen.

Zitat

  • „Die Aktienmarktblasen sind eine Schöpfung der Zentralbanken, denn legt man die reine Logik zugrunde, gibt es keinen Anlass, in Aktien zu investieren. Vernünftige Investoren machen deshalb auch einen Bogen um Unternehmensanteile. Aber wohin sonst mit dem Geld? Da die Zentralbanken von Reichen für Reiche geleitet werden, hatte die Vernunft in den vergangenen sechs Jahren keine Chance – ein Beleg dafür, dass Korruption sich auch längerfristig über Fundamentaldaten hinwegsetzen kann.“ — Paul Craig Roberts[1]

Siehe auch

Verweise

Fußnoten