Florath, Albert

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Albert Florath (1888–1957)
Unterschrift-Florath,Albert.png
Albert Florath, Herbert Hübner und Hilde Weißner in dem UFA-Film „Die Rothschilds“ (1940)
Albert Floraths Grab
Gschwend (Baden-Würtemberg), Friedhof Schlechtbach
Inschrift des Grabsteins

Albert Peter Adam Florath (Lebensrune.png 7. Dezember 1888 in Bielefeld; Todesrune.png 11. März 1957 in Gaildorf) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Jugend

Der Sohn des Schlossers Joseph Florath und dessen Ehefrau Mathilde, geb. Burkart, besuchte die Schule in Brakel und das Realgymnasium in Paderborn. Er wurde Amtmannsanwärter in Delbrück, wo er in der Armen-, Kirchen- und Schulabteilung sowie in der Polizeiverwaltung tätig war. In Delbrück sammelte er auch erste Bühnenerfahrungen in Laienspielgruppen örtlicher Vereine.

1908 gab er seine Ämterlaufbahn auf und ging nach München-Schwabing. Dort versuchte er nun in allen möglichen Berufen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. In München erwachten seine künstlerischen Ambitionen und Florath wandte sich dem Schauspielerischen zu. In dem Schauspieler Alois Wohlmuth fand er nicht nur einen herrlichen Lehrmeister, sondern auch einen väterlichen Freund, der sowohl für die künstlerischen und geistigen sowie für die leiblichen Bedürfnisse seines Schützlings sorgte und ihn nicht nur kostenlos unterrichtete sondern sogar noch 1,50 Reichsmark für jede Stunde bezahlte, die für zwei Paar Bratwürste und eine Maß Bier bestimmt waren.

Wohlmuth unterrichtete seinen eifrigen Schüler in allen jugendlichen Heldenrolle, wie Carlos, Faust, Hamlet, die Florath dann später niemals spielte. Denn schon während seiner ersten Verpflichtung am Volkstheater und an der Hofbühne München, als Regie- und Schauspielervolontär, wurde der Künstler als Komiker und Charakterdarsteller eingesetzt. In dieser Zeit lernte er Albert Steinrück kennen, mit dem ihn eine innige Freundschaft bis zu dessen Tod verband. Zu seinen Freundeskreis zählten auch Frank Wedekind, Ludwig Thoma und Max Halbe.

Knapp vor Kriegsbeginn folgte er einer Verpflichtung nach Schwerin als Dramaturg.

Erster Weltkrieg

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in dem er freiwillig im Königlich Bayerischen Infanterie-Leibregiment und u. a. als Ausbilder von Rekruten tätig war, unterbrach seine künstlerische Laufbahn. Er wurde dann auch an der Westfront eingesetzt.

Gegen Ende des Krieges erhielt er einen Kopfschuß, lag lange im Lazarett und kehrte dann wieder nach München zurück.

Weimarer Republik

In München spielte er auch 1918 zum ersten Mal in einem Film unter der Leitung Karl Valentins in „Der Bauernschreck“ mit. In diesem Film besetzte er gleich zwei Rollen auf einmal und zwar einen Schutzmann und einen Klavierlehrer.

Seine Kriegserlebnisse bewirkten in Florath ein politisches Umdenken, so daß er 1919 zunächst als sozialistischer Abgeordneter an der Bayerischen Nationalversammlung teilnahm. Nach dem Scheitern der bayerischen Räterepublik und dem Mord an Kurt Eisner ging Florath nach Berlin, wo er zwischen 1920 und 1944 dem Ensemble des Staatstheaters angehörte und auch Regie führte. In diesem Theater spielte Florath alle Fächer, außer dem des jugendlichen Liebhabers.

Er fing an mit dem Karl in „Maria Magdalena“, dem Sofias in „Amphitryon“, dem Horatio und dem Holzapfel und verkörperte den Sir Patrick in „Arzt am Scheidewege“, den Pfarrer in „Südfrüchte“, den York in „Richard II.“ usw. sowie eine Anzahl moderner Rollen. Er betätigte sich auch häufig als Regisseur und Dramaturg und hat zum Beispiel auch die Inszenierungen der Aufführungen von „Minna von Barnhelm“ und „Was ihr wollt“ anläßlich der Heidelberger Festspiele mit Gustav Gründgens. Heinrich George, Käthe Dorsch, Angela Sallocker geleitet. Seine Verbundenheit mit dem Film datiert schon aus der Stummfilmzeit, wo er eine bedeutende Anzahl größerer und kleinerer Rollen neben den prominentesten Vertretern des damaligen Publikumsgeschmackes, neben Asta Nielsen, Henny Porten, Harry Liedke, Albert Steinrück, verkörperte.[1]

Mit dem Tonfilm kam dann schließlich der große Durchbruch und er wurde vornehmlich in Komödien als gemütlicher Dicker eingesetzt.

Drittes Reich

1938 wurde Albert Florath zum Staatsschauspieler ernannt. Bis 1944 war er als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg am Staatstheater in Berlin tätig.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er zu anspruchsvollen Rollen zurück, u. a. in „Liebe 47“ (nach Wolfgang Borcherts Drama „Draußen vor der Tür“) und neben Curt Goetz in dessen „Frauenarzt Dr. Prätorius“ und „Das Haus in Montevideo“. Daneben übernahm er Rollen in Heimatfilmen wie „Moselfahrt aus Liebeskummer“ und „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ (Romy Schneiders erstem Film).

Seine letzte Bühnenstation führte ihn schließlich nach Stuttgart. 1957 starb er, der viele Jahre alte Männer gespielt hatte, mit nur 68 Jahren im Regierungsbezirk Stuttgart. In der Gemeinde Gschwend wurde nach Albert Florath eine Straße im Ortsteil Schlechtbach benannt, wo er auch beerdigt ist.

Auszeichnungen

Werke

Filmographie

Theatrographie (Auswahl)

Hörspielsprecher (Auswahl)

Fußnoten

  1. Mein Film – Illustrierte Film- und Kinorundschau, Nr. 23, 9. Juni 1939
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 48, 1. Dezember 1935
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 8, 23 . Februar 1940
  4. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 12, 18. März 1938