Albrecht I. (Brandenburg)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Figur Albrechts in der Berliner Siegesallee

Albrecht I. von Brandenburg, genannt auch Albrecht der Bär oder Albrecht von Ballenstedt (Lebensrune.png um 1100; Todesrune.png 18. November 1170 in Stendal?), aus dem Geschlecht der Askanier gründete im Jahre 1157 die Mark Brandenburg und war deren erster Markgraf.

Wirken

Siegel aus dem Staatsarchiv Zerbst

Albrecht folgte 1123 seinem Vater in dessen Allodialbesitz und Reichsämtern und wurde vom Herzog Lothar von Sachsen zum Markgrafen der Ostmark und der Lausitz erhoben und nach dessen Königswahl 1125 feierlich mit diesen Gebieten belehnt, die er aber schon 1131 durch königlichen Spruch wieder verlor, da er den Markgrafen Udo der Nordmark mit einer Fehde überzog, in welcher derselbe erschlagen wurde.

Dennoch blieb Albrecht dem Kaiser treu und begleitete ihn 1132 nach Italien. Dafür erhielt er 1134 die erledigte Nordmark, welche das den heidnischen Völkerschaften nach und nach entrissene Gebiet am linken Elbufer umfaßte. Mit rastlosem Eifer widmete sich nun Albrecht der Germanisierung des Landes und der Bekehrung der heidnischen Wenden zum Christentum. Im Jahr 1136 eroberte er die Prignitz, erwarb von dem Wendenfürsten Pribislaw die Zauche und wurde zum Erben von dessen übrigem Fürstentum (Havelland) ernannt.

Im Jahr 1138 schloß er sich dem neu gewählten Staufer König Konrad III. an und wurde nach der Ächtung Heinrichs des Stolzen mit Sachsen belehnt. Dies konnte er indessen nicht behaupten; ja, er kämpfte gegen die mächtige welfische Partei so unglücklich, daß er seine Erblande verlassen und zu dem König Konrad fliehen mußte. Dieser vermittelte 1142 den Frieden, in dem Albrecht das Herzogtum Sachsen aufgab, die nördliche Mark als reichsunmittelbares Lehen wiedererhielt und Erzkämmerer wurde.

Nun betrieb er mit großem Erfolg die weitere Besiedelung des Landes durch niederländische Kolonisten und kam, nachdem er 1147 einen Kreuzzug gegen die Heiden befehligt hatte, 1150 durch Pribislaws Tod in den Besitz Brandenburgs und des Havellands, worauf er sich Markgraf von Brandenburg nannte.

Nachdem er 1150 bis 1152 in einer Fehde mit Heinrich dem Löwen Plötzkau erworben hatte, schlug er 1157 einen Aufstand Jaczes, eines Verwandten Pribislaws, nieder. Nun stellte er die Bistümer Havelberg und Brandenburg wieder her, führte den Prämonstratenserorden in die Mark ein und begründete dadurch den Sieg des Christentums. Er baute deutsche Städte und begünstigte die Einwanderung des niederen deutschen Adels, der neben den niederländischen Bauern auch das platte Land bald urbar machte. So machte er die Mark zu einem deutschen Land.

Nachdem er 1162 der Zerstörung Mailands beigewohnt, 1164 mit Heinrich dem Löwen noch gegen die Abodriten gekämpft und von 1166 bis 1169 dem großen Fürstenbund gegen Heinrich angehört hatte, übergab er die Regierung lebenssatt seinem ältesten Sohn, Otto, und starb am 18. November 1170 in Ballenstedt. Er hinterließ zwei Töchter und sieben Söhne, von welchen Otto ihm in der Mark Brandenburg folgte, Bernhard Anhalt und später das Herzogtum Sachsen, Dietrich die Güter seiner Großmutter Eilika und Hermann die ererbten orlamündischen Güter erhielt. Sein Enkel Albrecht II., der Sohn Ottos I., regierte über die Mark von 1205 bis 1220.

Zu seinem Wirken heißt es:

„Sollte die Politik im Osten dauernde Früchte für das deutsche Volk zeitigen, so durfte man sich nicht damit begnügen, von Grenzmarken aus für Ruhe und Frieden im slawischen Land zu sorgen. Man musste vielmehr den ostelbischen Boden für ewige Zeiten im deutschen Blute gewinnen. Nicht Herrschaft allein, aber Herrschaft und Siedlung, Markgraf und pflügender Bauer, Gesetzesspruch und das heilige Band von Sprache und Blut schufen die engsten Verbindungen. Lange war das erkannt; doch Albrecht der Bär setzte dies Wissen am Kraftvollsten in die Wirklichkeit um. Von seiner Grenzmark aus stieß er wie die anderen Grafen nach Osten vor. Doch auf die Spur seines Schwertes setzte er siedelnde Bauern, vornehmlich aus niederdeutschem Stamm, daß sie das sumpfige Land urbar machten und den wilden Wald rodeten. Langsam wächst so ein Bauernstand aus deutschem Blut in den eroberten Ödländern auf. Städtegründungen geben den menschenarmen Gebieten da und dort schon wirtschaftliche und geistige Mittelpunkte. Daneben zieht Albrecht Adelsfamilien nach, und nach kurzen Jahrzehnten ist das eroberte Land in seinem völkischen Gefüge der alten Heimat völlig angeglichen.“[1]

Kurzbiographie, Titelübersicht

Herrschaftsgebiet Albrechts des Bären

Albrecht, eigentlich Adelbert, war der einzige Sohn des askanischen Grafen Otto des Reichen und dessen Gattin Eilika Billung von Sachsen. Albrechts Geburtsort ist nicht überliefert. Auch eine schlüssige Deutung des Namenszusatzes „der Bär“ liegt nicht vor; er ist jedoch schon für das 12. Jahrhundert belegt.

Mit siebzig Jahren erreichte Albrecht ein für seine Zeit hohes Alter. Der oft angegebene Sterbeort Stendal ist nicht sicher belegt. Albrechts Grablege befindet sich mit einiger Sicherheit im damaligen askanischen Hauskloster in Ballenstedt am Harz, dem heutigen Schloß.

Albrecht der Bär führte folgende Titel:

Albrecht war ein Mann, der im steten Wandel des 12. Jahrhunderts mit Diplomatie und Gewalt jede Möglichkeit zum regionalen Machtzuwachs zu nutzen suchte und dabei mit der Nordmark sein Interesse schon früh auf die Ostgebiete richtete. Neben der erfolgreichen Gründung der Mark Brandenburg war er zeitlebens, in späteren Jahren unterstützt durch einige seiner Söhne, in letztlich vergebliche innerdeutsche Kämpfe um Sachsen verwickelt.

Albrecht nahm an zahlreichen Kriegszügen im Reichsdienst teil; der folgenreichste unter ihnen war der Wendenkreuzzug 1147, der wichtige Voraussetzungen für die Herrschaftsübernahme in der späteren Mark Brandenburg schuf. Dem Biographen Lutz Partenheimer gilt Albrecht ferner als Gründer des Fürstentums Anhalt. Um 1160 leitete Albrecht der Bär die städtische Entwicklung Stendals mit der Verleihung eines Marktes ein.

Ehen und Nachkommen

Albrecht war seit 1125/1126 mit Sophie von Winzenburg, einer Schwester der Äbtissin Beatrix II. von Quedlinburg verheiratet. Sophie starb zehn Jahre vor ihm. Seit dem 19. Jahrhundert sieht man in ihr eine Angehörige der Familie der Grafen von Winzenburg.

Das Paar hatte drei Töchter und sieben Söhne. Unter den wahrscheinlich zehn (möglicherweise dreizehn) Kindern waren:

Literatur

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München