Albrecht IV. (Österreich)

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Albrecht, der Geduldige, mit seiner Gemahlin und Wappenschilder

Albrecht IV. (Lebensrune.png 19. September 1377 in Wien, Todesrune.png 14. September 1404 in Klosterneuburg, Niederösterreich) war ein deutscher Fürst aus dem Hause Habsburg. Von 1395 bis 1404 war er, gemeinsam mit seinem Vetter Wilhelm, der Ehrgeizige, Herrscher des Herzogtums Österreich im Heiligen Römischen Reich. Sein Wirken war vor allem durch Auseinandersetzungen mit seinen Verwandten aus der leopoldinischen Linie sowie den Luxemburgern Wenzel und Siegmund gekennzeichnet. Er wird zuweilen als „Erzherzog“ bezeichnet, dies ist jedoch geschichtlich falsch, das Erzherzogtum Österreich existiere erst ab 1453 bis zur Niederlegung der Reichskrone 1804/06.

Leben

„A. hatte nach dem Tode seines Vaters (1395) seine Rechte zunächst gegen seinen Vetter Wilhelm aus der leopoldinischen Linie zu verteidigen. Der Bürgerkrieg wurde durch A.s Nachgiebigkeit vermieden, der im Hollenburger Hausvertrag (22.11.1395) die habsburgische Länder- und Herrschaftseinheit wie die Ansprüche der Leopoldiner anerkannte. Herzog Wilhelm wurde die Mitregentschaft im Lande Österreich eingeräumt. A., streng kirchlich gesinnt, vollzog 1397 das Todesurteil des Ketzerrichters Petrus gegen die Waldenser von Steyr. 1398 unternahm er eine Fahrt nach Jerusalem, die später mit legendären Zügen ausgestattet wurde und ihm den Beinamen ‚Wunder der Welt‘ (‚Mirabilia mundi‘) einbrachte. Er unterstützte König Siegmund von Ungarn in dessen Kampf in Böhmen; in A. fand dieser seinen treuesten Anhänger. Gemeinsam mit Siegmund ging A. gegen den zu jener Zeit weit um sich greifenden mährischen Raubadel vor, der, namentlich von Znaim aus, die Donaulande verheerend heimsuchte. Nach einem dieser Züge starb A., 27 Jahre alt, wahrscheinlich an der Ruhr. Er besaß eine Vorliebe für den Karthäuserorden.“[1]

Herkunft

Herzog Albrecht IV. war der einzige Sohn von Albrecht III. und Beatrix von Zollern. Er setzte die so genannte albertinische Linie der Habsburger fort, die seit dem Neuberger Teilungsvertrag von 1379 die Herrschaft über Ober- und Niederösterreich (ohne Wiener Neustadt und das Pittener Gebiet) innehatte. Nach dem Tod seines Vaters (1395) beanspruchte allerdings Herzog Wilhelm, der Älteste der leopoldinischen Linie, als Senior des Hauses Habsburg die Gesamtherrschaft über die habsburgischen Länder. Im Vertrag von Hollenburg an der Donau vom 22. November 1395 einigten sie sich auf die gemeinsame Regierung und gleichmäßige Teilung der Einkünfte aller Länder.

Kleiner Titel

„Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc.“

Fußnoten

  1. Otto Brunner: Albrecht IV. In: „Neue Deutsche Biographie“ (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 169 f.