Ratcliffe, Alexander

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Ritterkreuzträger Alexander Ratcliffe.jpg

Alexander Ratcliffe (Lebensrune.png 17. August 1890 München; Todesrune.png 30. April 1979 in Gauting) war ein deutscher Offizier der Schutztruppe, der Polizei und der Wehrmacht, er war zuletzt Generalmajor des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Chronologischer Werdegang

Ritterkreuzträger Alexander Ratcliffe, Unterschrift.jpg
Wetzlarer Anzeiger 8.1.1942
  • Abitur, anschließendes kolonialwirtschaftliches Studium, Abschluß als Diplom-Kolonialwirt
  • ab 1910/1911 Pflanzer in Tanganjika, Deutsch-Ostafrika
  • August 1914 Kriegsfreiwilliger bei der Kaiserlichen Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika
    • Gruppen-, Zug- und Kompanieführer in verschiedenen Askari-Feldkompanien
      • Mit Kriegsbeginn wurden die Polizeieinheiten mit 2.200 Askari – darunter 60 deutsche Polizeioffiziere und Wachtmeister – der Schutztruppe unterstellt. Hinzu kamen in den ersten Monaten des Krieges Freiwillige bzw. dienstverpflichtete Deutsche, die in der Kolonie wohnten oder sich hier zu Kriegsbeginn besuchsweise aufhielten. Ebenfalls unterstellten sich Marinesoldaten des unbewaffneten Vermessungsschiffes SMS „Möwe“ unter Korvettenkapitän Gustav Zimmer (Lebensrune.png 1875) der Schutztruppe. 1915 schloß sich noch die Besatzung des versenkten Kreuzers SMS „Königsberg“ an. Hinzu kamen Besatzungsmitglieder der Blockadebrecher „Marie“ und „Rubens“. Zu den Freiwilligen gehörten außer Deutschen auch einige Angehörige der anderen Dreibundstaaten, Italien und Österreich-Ungarn, aber auch Buren, die in der Kolonie lebten. Aus den Freiwilligen und Reservisten wurden zusätzliche Einheiten aufgestellt. Im Unterschied zu den „Feldkompanien“ der Askari wurden diese „Schützenkompanien“ genannt. Ihnen wurden jeweils einige Askari zugeteilt, die der Einweisung in den Buschkrieg dienten. Nach der Schlacht bei Tanga meldeten sich auch islamische Freiwillige aus den Küstenstädten.
      • Während des Ersten Weltkriegs gelang der Schutztruppe unter Paul von Lettow-Vorbeck auf dem ostafrikanischen Kriegsschauplatz trotz der großen Übermacht des Feindes eine langanhaltende Verteidigung des Schutzgebietes gegen Entente-Truppen. Außerhalb der Kolonie konnte sie sich bis zum Kriegsende behaupten. Als die Schutztruppe am 25. November 1918 kapitulierte, waren 3.000 Träger bei den letzten 155 Europäern und 1.168 Askari.
  • 1918 bis 1920 britische Kriegsgefangenschaft in Indien und Ägypten
  • 15.03.1920 aus der Schutztruppe resp. Vorläufigen Reichswehr entlassen
  • 20.03.1920 als Leutnant der Polizei in die Schutzpolizei Halle/Saale eingetreten
  • 15.03.1921 im Regierungs-Präsidium Merseburg
  • 1923 bis 1929 Gruppen-Adjutant und Hundertschaftsführer in Halle/Saale
  • 1929 Verkehrsoffizier im Polizei-Präsidium Berlin
  • 1931 Referent für „fremde Polizeien“ am Polizeiinstitut in Berlin-Charlottenburg
  • Juli 1931 Lehrer und Sachbearbeiter am Preußischen Polizeiinstitut in Berlin-Charlottenburg
  • 1.11.1932 Hilfsarbeiter im Preußischen Ministerium des Innern
  • 1933 Abteilungschef im Preußischen Ministerium des Innern
  • 1.7.1934 im Führungsstab der Preußischen Landespolizei
  • 1.10.1934 bis 15.10.1935 Kommandeur der Landespolizei-Abteilung Wetzlar
    • Ratcliffe spielte eine wichtige Rolle bei der Reorganisation und Vorbereitung von 7 Polizei-Divisionen zur Übernahme durch die Wehrmacht
  • 15.10.1935 Übernahme in die Wehrmacht; Kommandeur des II. Bataillons/Infanterie-Regiment 87, Aschaffenburg
  • 1.11.1936 Kommandant des Wehrmachtgefängnisses Germersheim
  • 1.1.1940 bis 15.5.1940 Bataillons-Kommandeur im Infanterie-Regiment 212
  • 27.5.1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 192
  • 29.8.1942 Führerreserve; mit der Führung des Divisionsstabs z. b. V. 407 (aus Landesschützen des Wehrkreises München) beauftragt
  • 1.10.1942 Kommandeur der Division Nr. 407, Augsburg (Umbenennung)
  • 1.11.1942 Führerreserve OKH
  • 1.12.1942 bis 23.3.1944 Wehrmacht-Kommandant von Braunschweig
    • Nachfolger ab 15. April 1944 wurde Generalmajor Dr. jur. Georg Bamberg
  • 23.3.1944 Kommandant Fester Platz Orscha (seit 16. Juli 1941 in deutscher Hand)
    • Während des Zweiten Weltkrieges begannen deutsche Truppen in Orscha mit der Errichtung eines Führerhauptquartiers mit dem Decknamen „Olga“. Baubeginn war am 1. Juli 1943. Das Projekt wurde nicht fertiggestellt und nie als Führerhauptquartier genutzt. Die Gegend war jedoch ein wichtiger Standort der Luftwaffe. Nach Beginn der sowjetischen Großoffensive am 21. Juni 1944 gehörte Orscha zu den ersten Städten, in die die Rote Armee einfielen, was zu einer fast völligen Zerstörung der weißrussischen Stadt führte.
  • 6.8.1944 nach Verwundung in sowjet-bolschewistische Kriegsgefangenschaft (in 18 Lagern und Gefängnissen)
  • 29.11.1949 In die Heimat entlassen, danach Verfasser von Studien zum Partisanenkrieg und zur Bandenbekämpfung für die „Operational History (German) Section der Historical Division“
  • Noch bis in die späten 1960er Jahre hinein als Generalmajor a. D. Mitarbeiter und Landesbeauftragter VI der Gesellschaft für Wehrkunde (GfW), in dessen Eigenschaft er u. a. den Inspekteur des Heeres und anschließend Generalinspekteur der Bundeswehr Ulrich de Maizière beriet
  • Zuletzt wohnhaft in der Andechsstraße 5 in Gauting südwestlich von München

Beförderungen

  • August 1914 Kriegsfreiwilliger
  • 18.10.1917 Leutnant der Reserve
  • 15.3.1920 mit dem Charakter als Oberleutnant der Reserve (bei seiner Entlassung aus dem aktiven Militärdienst nach Rückkehr aus der Gefangenschaft)
  • 20.3.1920 Polizeileutnant
  • 1922 Polizeioberleutnant
  • 1924 Polizeihauptmann
  • 10.3.1931 Polizeimajor
  • 1.7.1934 Polizeioberstleutnant
  • 15.10.1935 Major (Übertritt zur Wehrmacht als aktiver Offizier; Patent mit Wirkung vom 1.4.1935)
  • 1.1.1938 Oberstleutnant
  • 1.11.1940 Oberst
  • 9.11.1944 Generalmajor

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Lessons learned from the partisan war in Russia, Historical Division, United States Army, European Command, Foreign Military Studies Branch (1947)
  • Partisan warfare: A treatise based on combat experiences in the Balkans (Foreign military studies), Historical Division, Headquarters, United States Army, Europe (1953)

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