Bialetzki, Alfons

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Oberleutnant der Reserve Alfons Bialetzki, Ritterkreuzträger mit Nahkampfspange in Gold

Alfons Bialetzki (Lebensrune.png 29. September 1919 in Bogutschütz, Kreis Kattowitz, Oberschlesien; Todesrune.png gefallen 23. Januar 1945 (?) in Wesolla, Kreis Pleß/Tichau)[1] war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, Fallschirmjäger der Luftwaffe, Pionier, Ausbilder an der Fallschirm-Schule 3 (Fliegerschule Braunschweig), Grenadier des Heeres (seit 26. September 1944) und Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Bialetzki wurde im Kattowitzer Stadtteil Bogutschütz geboren und war als junge Chorknabe. Er soll besser Polnisch als Deutsch gesprochen haben, beantragte jedoch stolz und deutschgesinnt 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft.

Zweiter Weltkrieg

1940 meldete er sich freiwillig zu den Fallschirmjägern und kam zur Elite des Luftlande-Sturm-Regimentes 1. Nach 50 überlebten Nahkampftage erhielt er 1944 die Nahkampfspange in Gold.

Würdigung

Als Oberleutnant d. R. Bialetzki im Winter 1944 die höchste infanteristische Kampfauszeichnung, die Nahkampfspange in Gold, erhielt und aufgrund dieser vom Kriegsfronteinsatz abgezogen werden sollte, schrieb sein Divisionskommandeur, Eichenlaubträger Generalleutnant Walther Risse, folgenden Bericht an das Oberkommando des Heeres:

Die Division bittet, den Ritterkreuzträger Oberleutnant d. R. Alfons Bialetzki, der gemäß Bezugsbefehl zum Ersatztruppenteil abzustellen ist, nicht dorthin zu versetzen. Oberleutnant Bialetzki eignet sich nach seiner Veranlagung und häuslichen Erziehung nicht zur Verwendung beim Ersatzheer. Er ist der Typ des Frontsoldaten, der sich im Kampf am wohlsten fühlt. Für eine Verwendung an den Waffenschulen des Heeres ist er gänzlich ungeeignet, da er ein sehr schlechtes, teilweise gebrochenes Deutsch mit ausgesprochenem schlesischen Akzent spricht. Bialetzki ist in Schlesien geboren und wohl polnischer Abstammung. Seit März 1944 in meiner Division, hat sich Bialetzki seither als hervorragend tapferer und seine Männer mitreißender Soldat erwiesen. Im Kampfeinsatz könnte er weiterhin Vorzügliches leisten, wo hingegen ich befürchte, daß er im Ersatzheer in jeder Verwendung versagen wird.[2]

Schlachtenteilnahme

Tod

Der verbleib des tapferen Offiziers scheint ungeklärt, manche Quellen berichteten, daß Bialetzki Krieg und Kriegsgefangenschaft überlebt hatte, und in seiner von Polen besetze schlesische Heimat zuletzt unter anderem Namen in Groß Chelm gelebt hatte. Er soll 2007/2008 gestorben sein.

„Während des ihm zustehenden Tapferkeitsurlaubs in seiner Heimat Schlesien nämlich ernsthaft erkrankt, lag Oberleutnant d. R. Bialetzki lange Zeit in einem Lazarett fest und erreichte bis Kriegsende keine Dienstfähigkeit mehr. Die 225. ID war indes in den Kessel von Kurland geraten, hatte tapfer alle sechs Abwehrschlachten durchgestanden und mußte am 9. Mai 1945 den bitteren Gang in die ungewisse, sowjetische Kriegsgefangenschaft gehen. Insgesamt traten 190.000 Mann diesen schweren Weg an.“ — Lexikon der Wehrmacht

Die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger dagegen meldet, daß Oberleutnant d. R. Bialetzki im Raum Kurland-Kessel am 23. Januar 1945 fiel bzw. im Kampf als vermißt gilt. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat Bialetzki weder als vermißt noch gefallen gelistet. Das Soldbuch tauchte Anfang 2006 auf dem „Markt“ auf, es befand sich mehr als 60 Jahren in einem vergessenen Versteck eines Polen (bei unsachgemäßer Lagerung), der es schlußendlich zum Verkauf angeboten hatte. Da aber die Familie von Bialetzki ausfindig gemacht werden konnte, wurde das Dokument angeblich ihnen übergeben ggf. an sie verkauft.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

  • Manfred Dörr: Die Träger der Nahkampfspange in Gold. Heer - Luftwaffe - Waffen-SS 1943-1945, Biblio-Verlag, 2006, ISBN 978-3764825850
  • Florian Berger: Ritterkreuzträger mit Nahkampfspange in Gold, 2004, ISBN 978-3950130737
  • Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939-1945 / Die Ritterkreuzträger der Infanterie: Bialetzki - Bottler: TEIL III, Band 2, Biblio-Verlag, 1992, ISBN 978-3764825362

Verweise

Fußnoten

  1. Oberleutnant Bialetzki, AlfonsDas-Ritterkreuz.de
  2. Der erfahrene Divisionskommandeur kannte zwar die Probleme des einfachen Soldaten Bialetzki, wollte und konnte jedoch nicht auf dessen Kampfqualitäten verzichten. Leider trug seine Initiative keine Früchte, denn die Heeresgruppe Nord verwies auf den strikten Führerbefehl, keine Ausnahmen mehr zu machen (die angeblichen Sprachschwierigkeiten waren vermutlich ein Bluff-Versuch des Divisionskommandeurs, wäre doch wohl kaum ein Kompaniekommando für so jemanden zu bewältigen) und bestand auf der Versetzung. Doch es kam, nach mancher Quelle, anders: Während des ihm zustehenden Tapferkeitsurlaubs in seiner Heimat Schlesien nämlich ernsthaft erkrankt, lag Oberleutnant d. R. Bialetzki lange Zeit in einem Lazarett fest und erreichte bis Kriegsende keine Dienstfähigkeit mehr. Ob er nun gefallen bzw. verstorben ist oder tatsächlich den Krieg überlebte, ist Thema von historischen Debatten.
  3. Alfons Bialetzki trat 1940 in die 2. Kompanie/Pionier-Ersatz-Bataillon 28 in Breslau bei.
  4. Für seine beispiellose Tapferkeit bei Balozi wurde der junge Offizier auch zum Ritterkreuz eingereicht, nachdem er in drei Nahkampftagen immer wieder Gegenstöße geführt und im harten Kampf zuvor durchgebrochene Schützenkompanien der Roten Armee zurückgedrängt hatte. Nach Eintreffen des Fernschreibens zur Verleihung des Ritterkreuzes setzte sein Divisionskommandeur nun auch die zuvor abgelehnte, vorzugsweise Beförderung zum Oberleutnant d. R. durch.
  5. Entstanden am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 333 und der 225. Infanterie-Division unterstellt. Das Regiment lag an der Küste am Oranienbaumer Kessel und war dort seit Mai 1942 in schwere Stellungskämpfe verwickelt.