Abel, Alfred

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Alfred Abel

Alfred Peter Abel (Lebensrune.png 12. März 1879 in Leipzig; Todesrune.png 12. Dezember 1937 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, der in über 100 Stummfilmen und 38 Tonfilmen mitwirkte.

Leben

Alfred Abel wurde am 12. März 1879 als Sohn des Handlungsreisenden Louis Abel und dessen Frau Anna Maria Selma in Leipzig geboren. Bevor Sohn Alfred zu einem bedeutenden Schauspieler avancierte, hatte er zunächst eine Forstlehre, später eine Lehre als Gärtner im sächsischen Mittweida absolviert[1], dann eine kaufmännische Ausbildung gemacht; ein kurzes Studium zum Kunstzeichner an der Akademie in Leipzig schloss sich an. Schon während dieser Zeit nahm Abel privaten Schauspielunterricht. Ein erstes Engagement erhielt er dann in Luzern, stand an zahlreichen Theatern in der Provinz auf der Bühne, bis er schließlich nach Berlin kam und dort unter Max Reinhardt oder an den Baranowsky-Bühnen schnell zu einem gefragten Darsteller wurde. So brillierte er beispielsweise als Partner von Fritzi Massary in Erich Engels Inszenierung von "Die erste Mrs. Selby" am Theater in der Königgrätzer Straße, machte aber auch international auf sich aufmerksam, gab Gastspiele unter anderem am New Yorker "Irving Place Theatre". Zehn Jahre gehörte er zum Ensemble des „Deutschen Theaters“, in Berlin gab es kein Theater, auf dessen Brettern er nicht gestanden hat.

Zum noch jungen Medium Film kam Abel Anfang der 10er Jahre des 20. Jahrhunderts und gab 1913 sein Leinwanddebüt mit der Hauptrolle des Anselmus Aselmeyer in Max Reinhardts Stummfilm „Eine venezianische Nacht“.

Über hundert weitere stumme Streifen schlossen sich an, Abel arbeitete mit so bedeutenden Regisseuren seiner Zeit wie Ernst Lubitsch, F. W. Murnau, Max Mack oder Richard Oswald zusammen, spielte an der Seite berühmter Stummfilmstars wie Pola Negri, Henny Porten, Jenny Jugo oder Asta Nielsen.

Der Schauspieler glänzte sowohl in Haupt- als auch Nebenrollen, in vier Filmen führte er Regie. Nach „Der Streik der Diebe“ (1921) folgte sein ehrgeizigstes Werk, der Film „Narkose“ (1929), welcher nach einer Erzählung von Stefan Zweig entstanden war, „Glückliche Reise“ (1933) unter anderem mit Magda Schneider sowie „Alles um eine Frau“ (1935) mit Gustav Diessl, Paul Hartmann und Hubert von Meyerinck gehören zu Abels weiteren Regiearbeiten. Bei „Der Streik der Diebe“ (1921) fungierte er auch als Produzent, doch der Streifen mit ihm in der Hauptrolle wurde ein Misserfolg. Mit Beginn des Tonfilms blieb Alfred Abel weiterhin ein vielgefragter Darsteller auf der Leinwand. In rund vierzig Filmen übernahm er Rollen, stand für so renommierte Regisseure wie Alfred Hitchcock, Detlef Sierck, Anatole Litvak oder Paul Martin vor der Kamera. In „Mary“ (1930), der deutschen Fassung des parallel von Alfred Hitchcock gedrehten Thrillers „Mord – Sir John greift ein!“ (1930, Murder!), übernahm er die Rolle des Protagonisten Sir John Menier, der in „Murder!“ von Herbert Marshall gespielt wurde. In Anatole Litvaks „Dolly macht Karriere“ (1930) mimte er an der Seite von Dolly Haas den Grafen Eberhard, in Kurt Gerrons Komödie „Meine Frau, die Hochstaplerin“ (1931) sah man ihn zusammen mit Heinz Rühmann und Käthe von Nagy, in Reinhold Schünzels Romanze „Das Schöne Abenteuer“ (1932) war er der Graf d’Eguzon und hatte Ida Wüst als Filmehefrau. Auch in Erik Charells Kinoklassiker und ersten großen Musikfilm des deutschen Tonfilms „Der Kongress tanzt“ (1931) machte er als König von Sachsen eine gute Figur. In Robert Siodmaks „Brennendes Geheimnis“ (1933) spielte er an der Seite von Willi Forst, in „Manolescu, der Fürst der Diebe“ (1933) zusammen mit Iván Petrovich oder in Detlef Siercks „Das Hofkonzert“ (1936) neben Mártha Eggerth und Johannes Heesters.

Zu Abels letzten Leinwandauftritten zählen unter anderem der Harvey-Fritsch-Film „Sieben Ohrfeigen“ (1937), Arthur Maria Rabenalts „Millionenerbschaft“ (1937) sowie die Rolle des Daffinger in Herbert Maischs „Frau Sylvelin“ (1938) mit Maria von Tasnady in der Titelrolle, ein Film, der erst nach Abels Tod in die Kinos kam. Alfred Abel starb am 12. Dezember 1937 mit nur 58 Jahren nach längerer Krankheit in Berlin; sein Grab auf dem dortigen Waldfriedhof Heerstraße wurde längst eingeebnet. Der Schauspieler, der als einer der bestangezogenen Männer Berlins galt und sich auch gerne über Modefragen äußerte, war mit Elisabeth Seidel verheiratet und hatten eine gemeinsame Tochter – Ursula Abel.

Filmographie

  • 1913: Eine venezianische Nacht
  • 1914: Die Geschichte der stillen Mühle
  • 1914: Lache, Bajazzo!
  • 1915: Das Laster
  • 1915: § 51 StGB
  • 1916: Das Spiel ist aus
  • 1916: Peter Lump
  • 1916: Ernst ist das Leben
  • 1916: Das Geständnis der grünen Maske
  • 1916: Wenn Menschen reif zur Liebe werden
  • 1917: Der Seele Saiten schwingen nicht
  • 1917: Ein Blatt im Sturm
  • 1918: Es werde Licht! 4. Teil: Sündige Mütter
  • 1918: Drohende Wolken am Firmament
  • 1918: Colomba
  • 1918: Lola Montez
  • 1918: Tanzendes Gift
  • 1918: Die Dame, der Teufel und die Probiermamsell
  • 1918: Lukas, Kapitel 15
  • 1919: Rausch
  • 1919: Eine junge Dame aus guter Familie
  • 1919: Kameraden
  • 1919: Die Geächteten
  • 1920: Die Frau ohne Seele
  • 1920: Der schwarze Graf
  • 1920: Die Frau im Himmel
  • 1920: Der Ruf aus dem Jenseits
  • 1920: Wenn der junge Kaktus blüht
  • 1920: Mord… Die Tragödie des Hauses Garrick
  • 1920: Fakir der Liebe
  • 1920: Die Präriediva
  • 1921: Der Streik der Diebe (auch Regie und Produktion)
  • 1921: Irrende Seelen
  • 1921: Die große und die kleine Welt
  • 1921: Das Opfer der Ellen Larsen
  • 1921: Mann über Bord
  • 1921: Der Schrecken der roten Mühle
  • 1921: Grausige Nächte
  • 1921: D as Geheimnis von Bombay
  • 1921: Sappho
  • 1921: Die Geschichte des grauen Hauses
  • 1921: Die im Schatten gehen
  • 1921: Lotte Lore
  • 1921: Die Intrigen der Madame de la Pommeraye
  • 1922: Die Jagd nach der Frau
  • 1922: Dr. Mabuse, der Spieler
  • 1922: Menschenopfer
  • 1922: Zwischen Tag und Traum
  • 1922: Der brennende Acker
  • 1922: Phantom
  • 1922: Bigamie
  • 1922: Der falsche Dimitry
  • 1922: Scheine des Todes
  • 1922: Die Flamme
  • 1923: Die Prinzessin Suwarin
  • 1923: Arme Sünderin
  • 1923: Buddenbrooks
  • 1923: Das Spiel der Liebe
  • 1923: Im Rausch der Leidenschaft
  • 1923: Das Laster des Spiels
  • 1923: Dudu, ein Menschenschicksal
  • 1924: Die Finanzen des Großherzogs
  • 1924: Das Spiel mit dem Schicksal / Die Frau in Versuchung
  • 1924: Mensch gegen Mensch
  • 1924: Die Frau im Feuer
  • 1925: Die Feuertänzerin
  • 1925: Der Herr Generaldirektor
  • 1925: Der Bankkrach Unter den Linden
  • 1925: Der Gardeoffizier
  • 1926: Tragödie einer Ehe
  • 1926: Menschen untereinander
  • 1926: Eine Dubarry von heute
  • 1926: Die lachende Grille
  • 1927: Die Tragödie eines Verlorenen
  • 1927: Metropolis
  • 1927: Laster der Menschheit
  • 1927: Ein Tag der Rosen im August… Da hat die Garde fortgemußt
  • 1927: Das tanzende Wien
  • 1927: Das Geheimnis von Genf
  • 1927: Jahrmarkt des Lebens
  • 1928: Wer das Scheiden hat erfunden
  • 1928: Eine Nacht in Yoshiwara
  • 1928: Heut’ spielt der Strauß
  • 1928: Prinzessin Olala
  • 1928: Rasputins Liebesabenteuer
  • 1928: Ariane im Hoppegarten
  • 1928: Mein Herz ist eine Jazzband
  • 1928: Das Geld (L’Argent)
  • 1929: Autour de L’Argent (Dokumentarfilm)
  • 1929: Cagliostro
  • 1929: Narkose (auch Regie und Produktionsleitung)
  • 1929: Giftgas
  • 1929: Ehe in Not
  • 1929: Sei gegrüßt, Du mein schönes Sorrent
  • 1930: Dolly macht Karriere
  • 1930: 1914, die letzten Tage vor dem Weltbrand
  • 1930: Das Schicksal der Renate Langen
  • 1930: Mary
  • 1931: Das Ekel
  • 1931: Meine Frau, die Hochstaplerin
  • 1931: Der Herzog von Reichstadt
  • 1931: Der Kongreß tanzt
  • 1931: Der Herr Bürovorsteher
  • 1931: Die Koffer des Herrn O. F.
  • 1932: Johnny stiehlt Europa
  • 1932: Das schöne Abenteuer
  • 1932: Das Mädel vom Montparnasse
  • 1932: Spione im Savoy-Hotel
  • 1932: Der weiße Dämon
  • 1932: Kampf
  • 1933: Salon Dora Green
  • 1933: Manolescu, der Fürst der Diebe
  • 1933: Brennendes Geheimnis
  • 1933: Die kleine Schwindlerin
  • 1933: Wege zur guten Ehe
  • 1933: Glückliche Reise
  • 1934: Die Liebe siegt
  • 1934: Eine Siebzehnjährige
  • 1935: Alles um eine Frau (Regie)
  • 1935: Viktoria (auch Dialogregie)
  • 1936: Kater Lampe
  • 1936: Ein seltsamer Gast
  • 1936: Maria, die Magd
  • 1936: Spiel an Bord
  • 1936: Das Hofkonzert
  • 1936: Skandal um die Fledermaus
  • 1937: Und du mein Schatz fährst mit
  • 1937: Millionenerbschaft
  • 1937: Unter Ausschluß der Öffentlichkeit
  • 1937: Sieben Ohrfeigen
  • 1937: Millionäre / Ich möcht’ so gern mit Dir allein sein
  • 1938: Frau Sylvelin

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 7, 16. Februar 1936