Beit, Alfred

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Cecil Rhodes & Alfred Beit (1896)

Alfred Beit (* 15. Februar 1853 in Hamburg; † 16. Juli 1906 auf dem Landsitz Tewin Waters in der Nähe von Welwyn in der englischen Grafschaft Hertfordshire) war ein jüdischer Gold- und Diamantenmagnat. Er war ein Mäzen und einer der reichsten Männer seiner Zeit. Politisch war er Anhänger Cecil Rhodes und seiner Ideen eines britischen Imperialismus. Johannes Rothkranz führt ihn in seiner Reihe „Superlogen regieren die Welt“ als Gründungsmitglied der Urloge „Edmund Burke“.

Werdegang

Geboren wurde Alfred Beit 1853 in Hamburg als Sproß einer jüdischen Familie.[1] Der Urgroßvater Marcus Salomon Beit (1734-1810) war Gründer des Gold-Silber-Scheidebetriebes in der I. Elbstraße Nr. 43, dessen Enkel, Ferdinand Beit (1817-1870), der Onkel von Alfred Beit, war Mitbegründer des Elbkupferwerks, dem Vorläufer der Norddeutsche Affinerie. Zudem hatte er die Chemie und Farben Fabrik Beit & Co gegründet und war an der Gründung der Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG beteiligt. Alfreds Eltern Siegfried Beit (1818 - 1881) und Laura geb. Hahn (1824 - 1918) waren 1851 vom jüdischen zum protestantischen Glauben übergetreten. Siegfried Beit war Tuchkaufmann und hatte, auch aus gesundheitlichen Gründen, geschäftlich wenig Erfolg. Alfred Beit ging auf die Privatschule Dr. Schleiden. Sein Klassenkamerad Werner von Melle berichtete, Beit wuchs in einfachen Verhältnissen auf. [2]

Beit machte nach Abschluss der Schule 1870 bei der Hamburger Im- und Export Firma David Lippert & Co eine zweijährige Lehre. Von 1. April 1873 machte er seinen Wehrdienst als einjährigen Freiwilliger beim Infanterie-Regiment „Hamburg“ (2. Hanseatisches) Nr. 76. Darauf lernte er zusätzlich ein Jahr Diamantenschleifer in einem Betrieb bei Verwandten in Amsterdam.

1875 geht Beit nach Südafrika. Er reist im Auftrag der Firma David Lippert & Co in die Kapkolonie zur Stadt New Rush, die 1877 in Kimberley umbenannt werden sollte, um dort als Diamanteneinkäufer zu arbeiten. Beit war sehr erfolgreich und wurde bereits im folgenden Jahr selbständiger Agent der Firma David Lippert & Co. Er arbeitete bis 1879 für Lippert und Co.[3]

Um das Kapital für seine eigenen Geschäfte aufzubringen, wandte sich Beit an einen Geschäftsfreund seines Vaters, Jules Porgès (1839-1921), der sich 1876 auch in New Rush aufhielt. Beit wechselte im Folgenden zu Porgès & Cie und wurde zusammen mit Julius Wernher, der seit 1873 für Porgès & Cie in Südafrika weilte, 1880 Teilhaber. Als Porgès sich 1889 aus den Geschäften in Südafrika verabschiedete, gründeten Beit und Wernher die Firma Wernher, Beit & Co als Nachfolgerin.

Über Porgès & Cie gelang es Beit, viele Anteile an Diamantenminen nicht nur rund um Kimberley zu erwerben und damit Einfluss im beginnenden Konzentrationsprozess zu erlangen. In diesem Zusammenhang begann auch die Zusammenarbeit mit dem Diamantenhändler und Hauptvertreter des britischen Imperialismus Cecil Rhodes. Als dieser 1888 De Beers Consolidated Mines Limited gründete, brachte Beit seine Anteile an Diamantenminen ein, wurde einer von vier Hauptanteilseignern von De Beers und Direktor auf Lebenszeit. Rhodes und Beits arbeiteten zusammen, dass Rhodes sich um die politische Seite und Beit sich um die finanzielle Seite der Geschäfte kümmerte. Dass Beit Rhodes sehr ergeben war, lässt sich auch daran erkennen, dass er an der Planung und Finanzierung des gescheiterten Jameson-Raid, einem Überfall auf Paul Kruger's Südafrikanische Republik (1895), beteiligt war. Die beiden beherrschten den größten Teil des Welt- Diamantenmarktes und in den später die Oppenheimer einstiegen.[1]

Beit war aber nicht nur in Diamantenhandel und -produktion sehr erfolgreich, ab 1886 gelang es ihm auch, große Teile der Schürfrechte an neu entdeckten Goldvorkommen im Gebiet Witwatersrand zu erwerben und auch dort ein beträchtliches Vermögen zu verdienen. 1888 gründete Beit zusammen mit Rhodes die Britisch-Südafrikanische Gesellschaft, die sich der Ausbeutung der Witwatersrand Goldvorkommen sowie der Landeroberung und -erschließung in Südrhodesien widmete. Beit war in diesem Zusammenhang auch der erste, der sich um die Modernisierung und Erforschung neuer Schürftechniken kümmerte. Ab 1888 verlegte Beit seinen Hauptwohnsitz nach London und nahm die britische Staatsbürgerschaft an. Er wurde von der britischen Krone zum Sir gemacht. Seitdem war er auch mit dem Ankauf von Kunst beschäftigt. Sir Alfred besaß Kunstsammlungen ungeheuren Wertes.[1] Er erwarb eine umfangreiche Sammlung, wobei er sich bei Käufen unter anderem durch Wilhelm von Bode beraten ließ.

Seit 1905 gesundheitlich schwer angeschlagen, verstarb er 1906 unverheiratet und kinderlos. „Er starb als der erste Milliardär der Welt."[4]

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  2. Werner von Melle: Dreißig Jahre Hamburger Wissenschaft : 1891 - 1921; Rückblicke und persönliche Erinnerungen, 2 Bände, Hamburg 1923
  3. Eric Zinnow: Die BeitChronik, Würzburg 1995, Handschrift Staatsarchiv Hamburg
  4. „Lexikon des Judentums"