Weidel, Alice

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Alice Elisabeth Weidel (Lebensrune.png 6. Februar 1979 in Gütersloh) ist eine deutsche Politikerin der Alternative für Deutschland (AfD). Sie ist promovierte Ökonomin (Volkswirtin), Diplom-Kauffrau, Unternehmensberaterin und war zusammen mit Alexander Gauland Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl 2017. Seit dem Einzug ihrer Partei in den Bundestag ist Weidel Kovorsitzende der AfD-Fraktion, seit Juni 2022 auch Bundessprecherin (Parteivorsitzende), gemeinsam mit Tino Chrupalla. Ihr „Sprecher“ ist seit dem 22. Mai 2017 Markus Frohnmaier, MdB.

Dr. rer. pol. Alice Weidel im Februar 2016; Weidel ist seit dem 30. September 2021 in einer Doppelspitze mit Tino Chrupalla Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, seit dem 18. Juni 2022 gemeinsam mit ihm auch Bundessprecherin ihrer Partei

Werdegang

Weidel im Februar 2016 im Pfalzbau Ludwigshafen
Angebliche E-Post von Alice Weidel aus dem Jahr 2013, noch vor dem Eintritt in die AfD. Weidel bestreitet nicht (mehr), im Jahr 2013 diese elektronische Nachricht verschickt zu haben. Die Welt hatte sie veröffentlicht und behauptet, die Zeitung verfüge über eine Eidesstattliche Versicherung des Empfängers bezüglich des Empfangs der Nachricht von Weidel. Ob hier ein Vertrauensbruch den Hintergrund bildet oder die Zeitung etwas Fabriziertes „enthüllte“, um Weidel einen besseren Stand bei möglichen AfD-Wählern zu verschaffen, bleibt einstweilen im Dunkeln.
Alice Weidel mit Henryk M. Broder

Alice Elisabeth Weidel, jüngstes von drei Kindern eines Handelsvertreters und einer Hausfrau, wuchs in Harsewinkel (Münsterland) auf.

Nach dem Abitur am CJD-Gymnasium in Versmold (1998) begann sie ein Doppelstudium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Bayreuth, das sie als Jahrgangsbeste mit Diplom abschloß. Später promovierte sie dort als Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung bei Peter Oberender „summa cum laude“ zum Dr. rer. pol. mit einer Dissertation zum Rentensystem in China (2011).

Nach dem Studium arbeitete sie u. a. für die plutokratische Bank Goldman Sachs und im Vorstandsbüro der Vermögensverwaltungsgesellschaft Allianz Global Investors in Frankfurt am Main. Eine ihrer Auslandsstationen war China, wo sie sich insgesamt sechs Jahre aufhielt. Ab 2013 war sie im Management des Nahrungsmittelkonzerns Heristo AG in Bad Rothenfelde angestellt, ehe sie sich 2014 als Unternehmensberaterin für Existenzgründer selbständig machte.

Weidel sympathisierte ursprünglich mit der Blockpartei FDP. Die AfD sieht sie als neue liberale Kraft in der Bundesrepublik Deutschland.

2013 trat Weidel der neu gegründeten Partei Alternative für Deutschland (AfD) bei, die anfangs von vielen Ökonomen, darunter Weidels Doktorvater, in ihren eurokritischen Positionen unterstützt wurde. Der unmittelbare Anlaß hierfür war die milliardenschwere, nach Merkels Worten „alternativlose“ EU-Rettungsschirmpolitik angesichts einer Staatsschuldenkrise mehrerer EU-Länder im Euro-Währungsgebiet ab 2010, wobei die AfD vor untragbaren Haftungsrisiken für den Steuerzahler warnte und eine geordnete Auflösung des Euro forderte. Weidel profilierte sich v. a. mit wirtschaftspolitischen Themen und zählte zu den fundamentalistischen Eurokritikern, die für einen Ausstieg Deutschlands aus dem Währungsverbund plädierten. Geführt wurde die Partei zunächst von einer Dreierspitze aus dem Ökonomieprofessor Bernd Lucke, dem Journalisten Konrad Adam (beide früher in der CDU) und der Unternehmerin Frauke Petry.

Weidel war 2017 eine Befürworterin des Parteiausschlusses Björn Höckes.[1]

Bundestagswahlkampf 2017

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 wurde Weidel von der Systempresse „bezichtigt“, sich im Jahr 2013 in einer privaten E-Post kritisch bzw. anklagend zur Lage Deutschlands geäußert zu haben. Der Empfänger hatte angeblich gegenüber der WELT am SONNTAG eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, um die Echtheit der Nachricht zu bezeugen. Darin werden die BRD-Politiker als „Marionetten der Siegermächte“ und das Bundesverfassungsgericht als „korrumpierte Judikative“ bezeichnet. Nachdem Weidel zunächst über ihren Rechtsanwalt die Urheberschaft abgestritten hatte, räumte ihr Anwalt später ein, daß Weidel tatsächlich eine Korrespondenz mit dem Empfänger geführt hatte und verzichtete darauf, die Echtheit des Textes zu bestreiten.[2]

Mitgliedschaften / Ämter

  • Friedrich-A.-von-Hayek-Gesellschaft
  • Gründungs- und Unternehmensberatung, Deutschland, Schweiz
  • Publizistische Tätigkeit – Plassen Buchverlage, Börsenmedien AG, Kulmbach, 2020, Stufe 4 (einmalig 15.000 € bis 30.000 €)

Zitate

  • „Viele haben erkannt, dass die AfD die einzige Schutzmacht für jüdisches Leben in Deutschland ist.“[4]
  • „Ich kann mit diesem völkischen Gerede nichts anfangen und das ist auch enorm schädlich für die AfD.“[5]
  • „Wir wissen mittlerweile, dass die Amtskirchen, egal ob evangelisch oder katholisch, durch und durch politisiert sind. Die Trennung von Staat und Kirche wird nicht mehr eingehalten. Damit spielen weite Teile der Kirchen bis auf wenige Ausnahmen genau die gleiche unrühmliche Rolle, die sie auch im Dritten Reich gespielt haben.“[6]
  • „Das muslimische Gemeinwesen ist einzig und allein auf die Errichtung eines Gottesstaates ausgerichtet. Ob es nun Minarette, Moscheen, Muezzinrufe, die Kleidungsordnung von Muslimen, die Einforderung von Geschlechtertrennung, das Einklagen von Kopftüchern im öffentlichen Dienst sind, ob Friedensrichter, Schariagerichtsbarkeit, Parallelgesellschaften, Ehrenmorde, Zwangsverheiratungen und die Akzeptanz von Kinderehen – all dies zielt nur auf eines: auf die Islamisierung unserer Gesellschaft.“ — Alice Weidel in einem Gastbeitrag in der „Jungen Freiheit“ vom Oktober 2016
  • „Konsequenterweise müsste man Erdogans fünfter Kolonne die deutsche Staatsbürgerschaft aberkennen. Denn eine Einbürgerung darf nur nach einer erfolgreichen Integration erfolgen. Dies ist bei den Ja-Sagern in erster, zweiter und dritter Generation der in Deutschland lebenden Türken offensichtlich nicht der Fall. Darum sollte die fünfte Kolonne dahin gehen, wo es ihr offensichtlich am besten gefällt und wo sie auch hingehört: in die Türkei. Die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung darf nur derjenige erhalten, an dessen dauerhaft erfolgreicher Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt, sowie Loyalität zu seiner neuen Heimat, kein Zweifel besteht.“ — Alice Weidel sprach sich im April 2017 deutlich gegen einen „Doppelpaß“ aus
  • „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern.“ — AfD-Fraktionsvorsitzende Dr. Alice Weidel bei der Generaldebatte im Bundestag am 16. Mai 2018
  • „Ich persönlich bin nicht geimpft. Und ich werde eure Interessen, für die, die ungeimpft sind, die sich diskriminiert fühlen, werde ich eure Interessen im Deutschen Bundestag bis zum Ende vollumfänglich vertreten und sie verklagen und jagen, bis es nicht mehr weiter geht.“ — Alice Weidel am 19. September 2021 in Friedrichshafen

Persönliches

Weidel lebt in einer eingetragenen Partnerschaft mit der Schweizer Filmproduzentin Sarah Bossard, die aus Sri Lanka stammt.[7][8][9] Das Paar wohnt mit zwei adoptierten Söhnen (Lebensrune.png 2012/13 und Lebensrune.png 2016) in Biel (Schweiz), Weidel nannte jedoch als Hauptwohnsitz Überlingen und kündigte an, 2018 mit ihrer „Familie“ nach Berlin ziehen zu wollen.

Bei ihren Asienaufenthalten erlernte sie die chinesische Sprache Mandarin. Als Schülerin erwarb sie in Überlingen das Bodensee-Schifferpatent.

Siehe auch

Filmbeiträge

Literatur

  • Alice Weidel: Widerworte – Gedanken über Deutschland, Verlag Plassen, ISBN 9783864706318

Verweise

  • Offizielle Netzpräsenz Weidels
  • Weidel verliert vor Gericht. „Extra3“ darf AfD-Politikerin „Nazi-Schlampe“ nennen, t-online, 17. Mai 2017; mit der Meldung: „Im Streit um die Formulierung ›Nazi-Schlampe‹ in der NDR-Satiresendung ›Extra3‹ hat das Hamburger Landgericht einen Unterlassungsantrag der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel zurückgewiesen. Es gehe in klar erkennbarer Weise um Satire, die von der Meinungsfreiheit gedeckt sei, erklärte ein Gerichtssprecher am Mittwoch. Weidel stehe als AfD-Spitzenkandidatin im Blickpunkt der Öffentlichkeit und müsse überspitzte Kritik hinnehmen. Die umstrittene Äußerung beziehe sich mit den Begriffen ›Nazi‹ und ›Schlampe‹ in satirischer Weise auf ihre Forderung, dass politische Korrektheit auf den Müllhaufen der Geschichte gehöre, stellte die Pressekammer fest. Der Bezug zu ›Nazi‹ bestehe darin, dass Weidels Partei ›in weiten Teilen der Öffentlichkeit eher als Partei des rechten, teilweise auch sehr rechten Spektrums wahrgenommen wird‹. [...] Die Entscheidung des Landgerichts ist nicht rechtskräftig.“
  • Alice Weidel: Für solche „Künstler“ ist in Deutschland kein Platz, Junge Freiheit, 13. April 2018 (→ Verleihung des Musikpreises „ECHO“ 2018)

Fußnoten