Alkmene

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pfeil 1 start metapedia.png Für weitere Wortbedeutungen siehe Alkmene (Auswahlseite)
Die Geburtsqualen der Alkmene. Dargestellt in einem Kupferstich von Virgil Solis (Frankfurt a. M., 1581).

Alkmene (altgr. Aλκμήνη, lat. Alcmena oder Alcumena; bei Ovid[1] mit Beinamen Tirynthia, „Frau aus Tiryns“) ist in der griechischen Mythologie die Tochter der Anaxo und des Elektryon, König von Mykene. Als ihre Mütter werden auch Lysidice und Eurymede genannt. Alkmene ist die Mutter von Herakles, des größten Helden in der griechischen Mythologie.

Mythologie

Nach Hesiod war Alkmene eine Geliebte des Zeus: „Alkmene gebar den starken Herakles, mit Zeus, dem Wolkenversammler, in Liebe vereint.[2] Tatsächlich soll sie jedoch mit einem Sterblichen verheiratet gewesen sein. Ehemann der Alkmene soll nämlich ihr Onkel Amphitryon geworden sein, der versehentlich ihren Vater getötet hatte, so daß beide nach Theben fliehen mußten.

Die acht Brüder der Alkmene wurden von den Teleboern und den Taphiern, den Söhnen des Pterelaos, getötet. Daraufhin wollte sie mit ihrem Mann nicht eher die Ehe vollziehen, solange deren Tod nicht gerächt würde. Also zog Amphitryon aus, die Mörder zu strafen. Die als Strohwitwe zurückgebliebene Alkmene wurde von Zeus aufgesucht, der sich zu diesem Zweck die Gestalt des verreisten Bräutigams gegeben hatte. Als am nächsten Tag der echte Amphitryon heimkehrte, war sie recht verdutzt, daß der sich nicht an die gemeinsame Nacht erinnern konnte, die durch Zeus´ Wirken scheinbar gleich doppelte bzw. dreifache Länge des Üblichen hatte.

Nach neun Monaten kam Alkmene mit zwei Knaben nieder, dem Herakles, der von Zeus stammte und Iphikles, der Sohn des Amphitryon war. Dabei hatte die Geburtsgöttin Eileithyia ihr die Geburt besonders sauer werden lassen, weil Hera (die betrogene Gemahlin des Zeus) es so gewollt hatte. Schließlich ließ Eileithyia die Geburt doch zu, weil die Freundin oder Dienerin der Alkmene, Galanthis, sie mit List dazu brachte. Daraufhin verwandelte Eileithyia die treue Galanthis in ein Wiesel.

Alkmene überlebte ihren durch seine Taten weltberühmten und vergöttlichten Sohn Herakles, doch wurde sie weiter von Eurystheus verfolgt, dem Herakles seine zwölf Arbeiten erledigt hatte. Sie flüchtete sich nach Athen, wo Eurystheus samt seiner Söhne von Hyllus, dem Sohn des Herakles getötet wurde. Er übersandte der Alkmene dessen Kopf und die revanchierte sich nachträglich, indem sie dem abgeschlagenem Haupte die Augen ausstach.

Ein weiterer Sohn der Alkmene und des Amphytrion war Polyphem, der gegen die Kentauren kämpfte und an der Fahrt der Argonauten teilnahm.

Verbleib

Wo Alkmene letztlich verblieb, wird verschieden oder ungenau berichtet. Es heißt, Hermes habe sie auf die Insel der Seligen, Elysion, geleitet. Hier heiratete sie den Rhadamanthys. In ihren Sarg hatte Hermes statt ihrer einen schweren Stein gelegt. Als man das entdeckte, weil der Sarg derart schwer war, daß man ihn nicht fortbrachte, baute man darum in einem Hain ein Heiligtum.

Rezeption in der Antike

In Theben, Attika und Megara wurde Alkmene kultisch verehrt.

Alkmenes Schicksal besangen Aischylos und Euripides, die Tragödien gelten aber als verschollen.

Literatur

  • Jürg Aggeler: Der Weg von Kleists Alkmene. Bern, Frankfurt/M., 1972. 154 S., ISBN 978-3-261-00776-6

Fußnoten

  1. Ovid: Metamorphosen, VI,112
  2. Theogonie, 943-944