Als die Römer frech geworden

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Als die Römer frech geworden oder auch Die Teutoburger Schlacht[1] ist ein deutsches Volkslied, das vom Dichter Joseph Victor von Scheffel (1826–1886) geschrieben wurde. Es handelt von der Hermannsschlacht, die im Teutoburger Wald stattfand. Das Lied verspottet die arroganten Römer, die es wagten, nach Deutschlands Norden zu ziehen und dort eine unerwartete Niederlage erlitten. Die Melodie zu dem Lied stammt von Ludwig Teichgräber.[2]

Text

Otto Albert Koch: Varusschlacht, 1909 (Lippisches Landesmuseum Detmold)
Als die Römer frech geworden
simserim simsim simsim
Zogen sie nach Deutschlands Norden
simserim simsim simsim
vorne mit Trompetenschall
Terätätätäterä
ritt der Generalfeldmarschall,
Terätätätäterä
Herr Quintilius Varus
Wau, wau, wau, wau, wau
Herr Quintilius Varus
Schnäde räng täng, Schnäde räng täng
Schnäde räng täng, de räng täng täng


In dem Teutoburger Walde,
Huh! Wie piff der Wind so kalte,
Raben flogen durch die Luft,
Und es war ein Moderduft,
Wie von Blut und Leichen


Plötzlich aus des Waldes Duster
Brachen kampfhaft die Cherusker,
Mit Gott für Fürst und Vaterland
Stürzten sie sich wutentbrannt
Auf die Legionen.


Weh, das ward ein großes Morden,
Sie schlugen die Kohorten,
Nur die röm’sche Reiterei
Rettete sich noch ins Frei’,
Denn sie war zu Pferde.


O Quintili, armer Feldherr,
Dachtest du, daß so die Welt wär’?
Er geriet in einen Sumpf,
Verlor zwei Stiefel und einen Strumpf
Und blieb elend stecken.


Da sprach er voll Ärgernussen
Zum Centurio Titiussen:
„Kam’rad, zeuch dein Schwert hervor
Und von hinten mich durchbohr,
Da doch alles futsch ist.“


In dem armen röm’schen Heere
diente auch als Volontäre
Scaevola, ein Rechtskandidat,
Den man schnöd gefangen hat,
Wie die andern alle


Diesem ist es schlimm ergangen,
Eh daß man ihn aufgehangen,
Stach man ihm durch Zung und Herz,
Nagelte ihn hinterwärts
Auf sein corpus iuris.


Als das Morden war zu Ende,
rieb Fürst Hermann sich die Hände,
und um seinen Sieg zu weih´n,
lud er die Cherusker ein
zu ’nem großen Frühstück.


Wild gab´s und westfäl’schen Schinken
Bier, soviel sie wollten trinken
Auch im Zechen blieb er Held
Doch auch seine Frau Thusneld
soff walküremäßig
(soff als wie ein Hausknecht)


Nur in Rom war man nicht heiter,
Sondern kaufte Trauerkleider;
G’rade als beim Mittagsmahl
Augustus saß im Kaisersaal,
kam die Trauerbotschaft.


Erst blieb ihm vor jähem Schrecken
ein Stück Pfau im Halse stecken,
Dann geriet er außer sich
und schrie: „Vare, schäme dich
Redde legiones!“


Sein deutscher Sklave, Schmidt geheißen
Dacht’: Euch soll das Mäusle beißen
Wenn er sie je wieder kriegt
denn wer einmal tot daliegt
wird nicht mehr lebendig


Wem ist dieses Lied gelungen?
Ein Studente hat’s gesungen
in Westfalen trank er viel
drum aus Nationalgefühl
hat er’s angefertigt


Und zu Ehren der Geschichten
tat ein Denkmal man errichten,
Deutschlands Kraft und Einigkeit
kündet es jetzt weit und breit:
„Mögen sie nur kommen!“


Endlich nach so vielen Mühen
ist von Bandels Werk gediehen
Hermann ist jetzt aufgestellt
zusammen kommt die ganz Welt
in dem lippschen Reiche

Publikationen

Das Lied ist u. a. erschienen in:

Verweise

Fußnoten

  1. Diethard H. Klein (Hg.): Spiegelbild der Zeiten. Ein Gang durch unsere Geschichte in Balladen, Liedern und Berichten – mit vielen alten Bildern, Freiburg im Breisgau 1981
  2. Die schönsten Volks- und Kinderlieder, Bindlach 1992