Altmark

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Nicht nur die Tangermünder Altstadt wird von der umliegenden Natur geprägt

Die Altmark ist eine kulturhistorisch bedeutsame Region in Mitteldeutschland und liegt im Norden des BRD-Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Die Landschaft wurde und wird auch heute noch stark von der Natur und der Landwirtschaft geprägt.

Zusammensetzung

Landschaftliche Beschaffenheit

In dieser um 1910 erstellten Karte ist das ursprüngliche Ausdehnungsgebiet der Altmark zu sehen, der auch die Stadt Oebisfelde zugeordnet wird, aber nicht die heute zum Landkreis Stendal gehörigen Ortschaften östlich der Elbe, wie Havelberg, Sandau oder Schönhausen

Die Region befindet sich im Norddeutschen Tiefland. Sie erstreckt sich von der westlich gelegenen, hügeligen Drawehn-Landschaft bis in das östlich gelegene Niederungsgebiet der Elbe. Im Süden grenzt die Altmark an die Magdeburger Börde und im Norden bilden das Wendland sowie die Prignitz Grenzen. Die östlich von der Elbe gelegenen Niederungsgebiete und Städte (Havelberg oder Sandau), die heute dem Landkreis Stendal angehören, sind historisch betrachtet kein Bestandteil der Altmark, sondern zählen entweder zur Prignitz oder zum Jerichower Land.

Das im südlichen Teil der Altmark gelegene Heidegebiet Colbitz-Letzlinger-Heide weist den größten geschlossenen Lindenwald in Europa auf. Unweit von Letzlingen entfernt entspringt der Fluß Milde-Biese-Aland, der bis zu seiner Mündung bei Schnackenburg in die Elbe Bestandteil des Naturschutzgebietes ist und im äußersten Norden der Altmark die Wische durchquert. Direkt an den Ausläufern der Wische grenzt der flächenmäßig größte natürlichste See Sachsen-Anhalts, der Arendsee. Weiter südlich befinden sich die mit etwa 160 Metern höchsten Erhebungen der Altmark, die Hellberge. Die Region wird im Westen vom Naturpark Drömling abgerundet, wo die Jeetze entspringt.

Städte und Ortschaften

Die Hansestadt Stendal ist vor der Hansestadt Salzwedel die größte Stadt der Altmark. Zu den weiteren Hansestädten im Landkreis Stendal gehören Osterburg, Tangermünde, Seehausen und Werben, die im Mittelalter alle bedeutende Handelsstädte waren, sowie die im Altmarkkreis Salzwedel gelegene Hansestadt Gardelegen. Alle diese Städte sind im Hansebund der Neuzeit organisiert. Zu den kleineren Ortschaften gehören Arendsee, Arneburg, Bismark, Kalbe, Klötze, Tangerhütte und Oebisfelde.

Politische Gliederung

Heute versteht man unter der Altmark das Gebiet der Landkreise Salzwedel und Stendal.

Geschichte

Die Altmark wurde durch die Eroberungszüge König Heinrichs I. von 928 bis 934 für das Deutschtum gewonnen und als Mark- oder Grenzgrafschaft zum Schutze des Herzogtums Sachsen gegen die Wenden eingerichtet. Einem Grafen Bernhard wurde damals dort die Grenzwacht gegen den Stamm der Redarier übertragen. Ein nach Süden sich noch weiter ausdehnendes Gebiet hatte zur Zeit Ottos I. Markgraf Gero unter sich. Nach seinem Tode 965 erhielt Markgraf Dietrich den nördlichen Teil desselben, der von nun an unter der Bezeichnung Nordmark (und erst seit dem 14. Jahrhundert Altmark) als besonderes Territorium erscheint. Ihm folgten Markgrafen aus den Häusern Walbeck (984-1056) und Stade (1056-1130).

Nach dem Tode des Markgrafen Konrad von Plötzkau kam die Altmark 1134 an Albrecht den Bären. Nachdem dieser 1142 von Konrad III. mit der Nordmark als reichsunmittelbarem Erbfürstentum belehnt und 1150 die Mark Brandenburg am rechten Elbufer hinzuerworben hatte, hörte der bisherige Lehnsverband mit dem Herzogtum Sachsen auf und die Geschichte der Altmark fällt seitdem mit der von Brandenburg zusammen.

Die Altmark umfaßte am Ende des 13. Jahrhunderts die sechs Landreitereien oder Kreise Stendal, Tangermünde, Seehausen, Arendsee, Arneburg und Salzwedel. Im Tilsiter Frieden 1807 trat Preußen die Altmark an das Königreich Westfalen ab, bei welchem sie, einen Teil des „Departements Elbe“ bildend, bis 1813 verblieb; bei der Neueinteilung Preußens (1815) wurde sie zum Regierungs-Bezirk Magdeburg geschlagen.

Zweiter Weltkrieg

Nach der Einschließung der deutschen Heeresgruppe B im Ruhrgebiet am 1. April 1945 war die Westfront praktisch zusammengebrochen. Der Weg nach Berlin war für die VS-Armee geöffnet, allerdings erkannten die Frontkommandeure erst am 8. April die Möglichkeit, die Elbbrücken in der Altmark zu erobern. In ungestümem Vormarsch drangen die Panzerspitzen der 9. VS-Armee zu den Elbbrücken bei Sandau, Tangermünde und Wittenberge vor.

  • Das Kampfkommando B (CCB) marschierte aus dem Raum Brome über Klötze, Brunau, Osterburg und Iden direkt auf Sandau, um die dortige Fähre außer Gefecht zu setzen, was auch mit drei Volltreffern gelang. Die VS-amerikanischen Invasoren zerstörten durch einen zehntägigen Artilleriebeschuß die Kleinstadt Sandau zu 80 %.

Siehe auch

Literatur

  • Wohlbrück: Geschichte der Altmark. Hg. von L. Freiherrn von Ledebur, Berlin 1855 (PDF-Datei)
  • Zahn: Geschichte der Altmark. Stendal 1891
  • Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen der Altmark (1839) (PDF-Datei)
  • Fritz Kaphahn: Die wirtschaftlichen Folgen des 30jährigen Krieges für die Altmark; ein Beitrag zur Geschichte des Zusammenbruchs der deutschen Volkswirtschaft in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, 1911 (PDF-Datei)