Andreas Schlüter (Film)

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FILM

Andreas Schlüter (Film).jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Andreas Schlüter
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1942
Laufzeit: 110 Minuten
Sprache: Deutsch
Im Auftrag von: Terra-Filmkunst
Erstverleih: Deutsche Filmvertriebs GmbH
Stab
Regie: Herbert Maisch
Regieassistenz: Heinz-Günther Schulz
Drehbuch: Helmut Brandis,
Herbert Maisch
Vorlage: frei nach dem Roman „Der Münzturm“ von Alfons von Czibulka
Produktionsleitung: Viktor von Struve
Musik: Wolfgang Zeller
Ton: Erich Schmidt
Kamera: Ewald Daub
Optische Spezialeffekte: Gerhard Huttula
Standfotos: Karl Lindner
Bauten: Robert Herlth (Gesamtausstattung),
Kurt Herlth,
Hermann Asmus
Kostüm: Walter Schulze-Mittendorff
Aufnahmeleitung: Gustav Wehrand,
Timotheus N. Stuloff
Herstellungsleitung: Viktor von Struve
Schnitt: Hermann Asmus,
Robert Herlth,
Kurt Herlth
Besetzung
Darsteller Rolle
Heinrich George Andreas Schlüter
Mila Kopp Elisabeth
Marianne Simson Leonore
Karl John Martin Böhme
Eduard von Winterstein Naumann
Olga Tschechowa Gräfin Vera Orlewska
Emil Hess Eberhard von Dankelmann
Herbert Hübner Reichsgraf Johann von Wartenberg
Ernst Fritz Fürbringer Baron Eosander, Hofarchitekt
Theodor Loos Kurfürst Friedrich III.
Dorothea Wieck Kurfürstin
Robert Taube von Leibniz
Max Gülstorff Geheimrat Kraut
Christian Kayßler von Anhalt-Dessau
Trude Haefelin Fräulein von Pöllnitz
Paul Dahlke Erzgießer Jacobi
Otto Graf von Harms
Jakob Tiedtke Graf Flemming
Ernst Legal Professor Sturm
Paul Westermeier Gießmeister Wenzel
Klaus Pohl Ein Kommissionsmitglied
Valy Arnheim Ramsay MacFarlane
Carl Günther Rittmeister
Karl Hannemann Dietze
Ernst Rotmund Grünberg
Hans Waschatko

Andreas Schlüter ist ein Historienfilm über den gleichnamigen Bildhauer. Die Dreharbeiten fanden im Zeitraum vom 15. Dezember 1941 bis Mai 1942 in Berlin statt. Die Uraufführung war am 11. September 1941 im Primus-Palast in Berlin.

Weitere Titel

  • Baumeister des Königs (sonstiger Titel)
  • Der Münzturm (Arbeitstitel)

Auszeichnung

Prädikat
  • staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Das goldene Zeitalter der absoluten Monarchien hat begonnen. Auch Kurfürst Friedrich III. möchte sich mit dem Purpur des Königs schmücken und aus Berlin eine strahlende Residenz machen. Sein Ratgeber, der aufrechte Dankelmann, wird durch die Intrigen Johann von Wartenbergs verdrängt, und der neue Minister kommt den Wünschen des ehrgeizigen und prunkliebenden Monarchen entgegen. Große repräsentative Bauten und Denkmäler sollen auch nach außen hin den Willen zur Macht und zur Größe betonen. Hofarchitekt Baron Eosander, ein Verehrer und Nachahmer des Pariser Baustils, bekommt den Auftrag, die Erweiterung des Charlottenburger Schlosses auszuführen, und Andreas Schlüter schafft das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten und beginnt mit dem Umbau und der Vergrößerung des Berliner Schlosses. Während Eosander, der glatte Hofmann, mit seinen gefälligen Formen und seiner Anpassung an das Mächtespiel bei Hofe Karriere macht, geht Schlüter breitbeinig, titanenhaft, besessen von seinen künstlerischen Plänen, seinen geraden Weg und – wenn es sein muß – auch einmal „durch die Wand“. Gegen den Befehl seines Königs, der wieder einmal sein Ohr den Feinden Schlüters schenkte, beginnt der „Michelangelo Preußens“, wie man Schlüter nannte, mit dem Guß des kolossalen Standbildes, und obwohl der Guß gelingt, entzieht ihm der Monarch seine Gunst.

In diesem entscheidenden Augenblick tritt eine Frau in Schlüters Leben: die Gräfin Orlewska. Früher, als Schlüter in Warschau lebte, war sie sein Modell, das Modell seiner Venus, die der alte Graf Orlewski erwarb. Er heiratete später das Vorbild der Plastik, und so wurde aus Vera eine Gräfin Orlewska. Ihr gelingt es, den mit sich und der Welt unzufriedenen Schlüter allem untreu werden zu lassen, was bisher seines Lebens Inhalt war. Schlüter verläßt seine treue Frau Elisabeth, sein Berlin, und geht mit der Orlewska nach Dresden. Endlich, so glaubt er, steht eine Frau neben ihm, die ihn begreift, fördert und ihn aus der Enge des Ateliers herausholt, mitten in die Pracht und das leichte Leben eines verschwenderischen Hofes. Ja, er, Andreas Schlüter, läßt sich von Preußens König bitten, nach Berlin zurückzukehren, er wird nicht nur die Umgebung des Schlosses verändern, er wird ganz Berlin umbauen! Dem Wunsch des Königs, den „höchsten Turm der Welt“ zu errichten, widerspricht er anfangs, aber dann wird sein Ehrgeiz geweckt, und Andreas Schlüter baut, dem sumpfigen Baugrund zum Trotz, den Münzturm. Alles ist so sorgfältig vorbereitet, daß er sich auch nicht von den ersten Vorboten einer Katastrophe irre machen läßt. Am Tage des Richtfestes stürzt der Bau ein. Damit ist auch Andreas Schlüter vernichtet. Seine Feinde triumphieren, die Orlewska verläßt ihn, und er wird zu zwei Jahren Kerker verurteilt. Nur eine steht ihm bei: Elisabeth, seine Frau, die er verlassen hatte. Sie erwirkt die Begnadigung. Andreas Schlüter kehrt heim zu ihr, und dies ist seine Erkenntnis: „Auf schlechten Grund kann man nicht bauen, keinen Turm und das Leben auch nicht.“


Wissenswertes

Der Bildhauer und Baumeister Andreas Schlüter kann sich, nimmt man das Maß der Popularität, nicht mit anderen Persönlichkeiten jener Zeit vergleichen. Weder die Geschichte, die den Tatsachen folgt, noch die Legende geben genug Material, um sein Bildnis zu formen und es mit dem Efeu wuchernder Anekdoten zu beschmücken.

Andreas Schlüter war trotzdem eine große Persöhnlichkeit, seine Werke beweisen es. Aber er zählt zu jenen Meistern, von denen trotz eifriger Forschung wenig, so viel wie nichts bekannt ist. Nur seine Werke sind der Nachwelt bekannt.

Die Forscher sind sich nicht einmal über seinen Geburtsort und andere Stationen seines Lebens einig. Was für eine günstige Situation für den Film. Diesmal galt es, die Züge eines Menschen nach dem zu bilden, was er an Schöpfungen hinterließ.[1]

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 13/14, 1. April 1942