Reinhold, Annelies

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Annelies Reinhold im Jahr 1950

Annelies Reinhold; gebürtig Anneliese Reineke (Lebensrune.png 5. Januar 1917 in Meran, Tirol, Österreich-Ungarn; Todesrune.png 6. Januar 2007 in Oldenburg) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Die Schauspielerin Annelies Reinhold erblickte am 5. Januar 1917 im damals noch zur k. u. k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn gehörenden Meran (Südtirol) als Anneliese Reineke das Licht der Welt. Das Theaterblut hat sie gleichsam in Familienpacht. Zwar war der Vater Chirurg, aber die Mutter stand viele Jahre als Sängerin auf der Bühne. Und Annelies hatte schon als Kind den unklar drängenden Wunsch nach der Welt, die von Dichtern auf Bretter gestellt wird. Sie „spielte Theater“, wie und wo es nur immer ging. In den sonderbarsten Vermummungen, die aus alten Kleider- und Flickenkisten geholt wurden, oder in Vaters intermantel und mit Mutters Muff als Pelzmütze auf dem Kopf.

Nach des Vaters Tode pflegte die Mutter den Winter mit der Tochter in Wien zu verbringen. Hier erhielt Annelies nach der Schulzeit dramatischen Unterricht. Denn aus dem einstigen, unbestimmten Drängen war inzwischen ein fester Plan gereift. Und nun nahm alles seinen zunächst bescheidenen, aber folgerichtigen Gang. Engagements in Mährisch-Ostrau und Graz. Viele Rollen, kleinere und größere, hauptsächlich Salondamen. Dann der Sprung nach Wien, ans „Kleine Haus“ des Burgtheaters, ans Akademie-Theater. Hier wurde Annelies Reinhold gleich in einer Hauptrolle herausgestellt. Sie durfte mit dem Erfolg zufrieden sein, aber es hieß weiter fleißig sein, noch viel, viel dazu lernen. Das geschah in Berlin in anderthalbjährigem Studium als Privatschülerin von Herma Clement. Gleichzeitig stellte Eugen Klöpfer ihr an der Volksbühne dankbare und Bewährung fordernde Aufgaben. Bis der Regisseur Arthur Maria Rabenalt sie für seinen Codona-Film holte.

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Als Paul May das düstere Melodram Violanta (Film)Violanta (1942) drehte, fand er in der brünetten Schauspielerin die geeignete Hauptdarstellerin für die Figur des braven Bauernmädchens Violanta. Die Zusammenarbeit mit Paul May sollte ebenfalls nicht ohne Folgen bleiben, sie wurde nicht nur seine bevorzugte Darstellerin in drei weiteren Produktionen sondern später auch seine erste Ehefrau.

1943 spielte sie in „Paracelsus“ die Renata, Tochter des Handelsherrn Hans Pfefferkorn.

Zwei ihrer noch Ende des Krieges gedrehten Filme gelangten erst 1949 in die Lichtspielhäuser: In dem 1944 begonnenen, von Joe Stöckel inszenierten Heimatstreifen „Ein Herz schlägt für dich“ (EA: 12. April 1949) trat sie erneut mit Frauenschwarm Rudolf Prack vor die Kamera und mimte die Bäuerin Regina Hallwanger, der bisher der ersehnte Kinderwunsch bzw. der ersehnte Erben für den Hallwangerhof versagt blieb – ihre Ehe mit Martin (Prack) droht zu zerbrechen. In Hans Schweikarts Krimi „Die Nacht der Zwölf“ (EA: 7. Januar 1949) tauchte sie als geschiedene Ehefrau des Generaldirektors Steffens (Fritz Odemar) auf, die in das Visier des Kriminalrats Rohrbach (Rudolf Fernau) gerät.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zog sich die Schauspielerin fast vollständig vom Filmgeschäft zurück, lediglich in zwei Kinoproduktionen zeigte sie noch einmal ihre schauspielerische Vielseitigkeit. Viel Lob erhielt sie für die Darstellung der Ehefrau des Dr. Ernst Romberg (Rolf von Nauckhoff) in dem von Paul May und Georg Wilhelm Pabst realisierten antifaschistischen Film bzw. Gerichtsdrama „Duell mit dem Tod“ (1949):

Einen letzten prägnanten Leinwandauftritt hatte sie als schöne, verwitwete Gräfin Rosenau in Paul Mays Lustspiel „König für eine Nacht“ (1950) mit Adolf Wohlbrück als Graf Lerchenbach und Willy Fritsch als König Ludwig I von Bayern.

Danach zog sich Annelies Reinhold endgültig ins Privatleben zurück. Im Alter übersiedelte sie nach Oldenburg (Niedersachsen), wo sie einen Tag nach ihrem 90. Geburtstag am 6. Januar 2007 starb.

Ehrungen

Annelies Reinhold wurde 1944 in die sogenannte Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda aufgenommen.

Filmographie

Literatur