Dostler, Anton

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Anton Dostler (1891–1945)

Anton Josef Dostler (Lebensrune.png 10. Mai 1891 in München; Todesrune.png 1. Dezember 1945 in Aversa, Provinz Caserta, Italien erschossen) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Anton Dostler in Italien; vereinzelte Quellen geben an, daß er die Gemahlin Margot Adolfine Elisabeth, geb. Rinow hinterließ, dies läßt sich jedoch nicht einwandfrei belegen.
Stolz und unerschrocken erwartet der deutsche Offizier die Henkersknechte des Feindes
Gesamtansicht
Ein aufrechter Dostler kurz vor dem Mord
General der Infanterie Anton Dostler nach seiner Ermordung durch ein Erschießungskommando

Dostler trat am 23. Juni 1910 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische 6. Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ ein, wo er dann am 28. Oktober 1912 zum Leutnant befördert wurde. Er erhielt am 4. Dezember 1915 sein erstes Truppenkommando im III. Bayerischen Armeekorps, wo er am 14. Januar 1916 zum Oberleutnant befördert wurde. Seine Beförderung zum Hauptmann erfolgte am 18. Oktober 1918. Nach Kriegsende wurde Dostler Führer der 5. Volkswehr-Kompanie in Amberg (1.–7. April 1919), um anschließend in die Vorläufige Reichswehr übernommen zu werden. Am 1. Oktober 1924 wurde er in die Abteilung des militärischen Nachrichtendienstes im Reichswehrministerium in Berlin versetzt. Gleichzeitig begann er ein Studium an der dortigen Universität. Er wurde am 1. April 1932 zum Major befördert.

Lexikon der Wehrmacht

„Anton Dostler trat am 23. Juli 1910 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische Heer ein. Er kam dabei zum 6. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚Kaiser Wilhelm, König von Preußen‘. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 28. Oktober 1912 zum Leutnant befördert. Mit dem Regiment zog er bei Ausbruch des 1. Weltkrieges an die Front. Er wurde im Laufe vom Ersten Weltkrieg noch bei verschiedenen Einheiten und Stäben eingesetzt. Am 14. Januar 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim Übergangsheer im Reichswehr-Infanterie-Regiment 47 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 17. (Bayer.) Reiter-Regiment versetzt. Von diesem wurde er dann für zwei Jahre zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München kommandiert. 1921/22 wurde er zum Hauptmann befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 18. Oktober 1918 festgelegt wurde. Am 1. Oktober 1923 wurde er wieder in das 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt. Er wurde jetzt als Zugführer in der 3. Kompanie des Regiments in Regensburg eingesetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er in die 8. (MG.) Kompanie des Regiments nach Ingolstadt versetzt. Anfang 1926 wurde er zum 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er am 1. Mai 1926 zum Chef der 7. Kompanie in Nürnberg ernannt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 1. April 1928 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Chef der 6. Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Nürnberg ernannt. Am 1. April 1932 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major in den Stab vom Artillerieführer V nach Stuttgart versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er dann am 1. Oktober 1934 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) vom Artillerieführer V ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1935 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Ia der 15. Infanterie-Division ernannt. Am 1. April 1937 wurde er zum Ia vom Gruppenkommando 4 ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1937 zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann am 10. November 1938 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 42 ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg gab er sein Kommando ab und wurde zum Ia der 7. Armee ernannt. Mit dieser bezog er bei Beginn des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Anfang 1940 wurde er zum Chef des Generalstabes vom XXV. Armeekorps ernannt. In dieser Funktion wurde er dann im Westfeldzug eingesetzt. Nach dem Westfeldzug blieb er in dieser Funktion beim XXV. Armeekorps in Nordfrankreich eingesetzt. Am 1. September 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Zum Beginn vom Herbst 1941 wurde er dann in Südrussland mit der Führung der 57. Infanterie-Division beauftragt. Anfang 1942 wurde er dann auch zum Kommandeur der 57. Infanterie-Division ernannt. Er trug bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Anfang April 1942 gab er das Kommando wieder ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Er wurde dann zwei Monate später zum Kommandeur der 163. Infanterie-Division ernannt. Ende Dezember 1942 gab er sein Kommando wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 22. Juni 1943 wurde er dann mit der Führung des XXXXII. Armeekorps in Südrussland beauftragt. Am 1. August 1943 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Kommandierenden General vom XXXXII. Armeekorps ernannt. Anfang Januar 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandierenden General vom neu aufgestellten LXXV. Armeekorps in Italien ernannt. Am 22. März 1944 landete ein amerikanisches Kommando an der italienischen Küste, 100 Kilometer nördlich der Hafenstadt La Spezia. Es handelte sich dabei um zwei Offiziere und dreizehn Soldaten der US Armee, alle nicht uniformiert. Ihre Aufgabe war es, einen Eisenbahntunnel zwischen La Spezia und Genua zu zerstören. Am 24. März 1944 wurde der Trupp von italienischen und deutschen Soldaten gefangen genommen. Sie wurden nach La Spezia gebracht und neben dem Hauptquartier der 135. Festungs-Brigade eingesperrt. Die gefangenen amerikanischen Soldaten wurden verhört, und einer der Offiziere verriet den Plan der Mission. Diese Information wurde dem LXXV. Armeekorps mitgeteilt. General Dostler meldete den Fall an Generalfeldmarschall Kesselring. Dieser ordnete die Erschießung der Amerikaner an. Dostler gab diesen Befehl befehlsgemäß an die 135. Festungs-Brigade weiter, die ihn dann ausführte. Die Amerikaner wurden noch immer für italienische Partisanen gehalten, da sie sich entsprechend gekleidet hatten. Erst nach der Eröffnung des Erschießungsbefehls eröffneten sie ihre Staatsangehörigkeit. Da sie als nicht uniformierte Kämpfer keinen Anspruch auf Behandlung entsprechend der Genfer Konvention hatten, war die Erschießung formal nicht zu beanstanden. Deutsche Kommandos wurden in vergleichbaren Fällen gleichfalls erschossen. Ende November 1944 wurde er dann zum Kommandierenden General vom neu aufgestellten LXXIII. Armeekorps in Italien ernannt. Bei Kriegsende geriet er dann in amerikanische Gefangenschaft. Er wurde in Caserta, in Italien, vor ein US-Militärgericht gestellt. Zu seiner Verteidigung berief er sich auf den Kommandobefehl vom 18. Oktober 1942. Dieser persönliche Befehl Hitlers schrieb die sofortige Exekution gefangener alliierter Kommandosoldaten vor, ganz gleich ob uniformiert oder nicht. Dostler sah sich selbst zu recht lediglich als Befehlsüberbringer an Oberst Almers, da der Befehl ja auch direkt von Generalfeldmarschall Kesselring gekommen war. Das Gericht folgte seiner Argumentation trotz der mehr als zweifelhaften Rechtslage aber nicht und verurteilte ihn am 12. Oktober 1945 zum Tode. Das Urteil wird häufig mit dem Begriff Siegerjustiz in Verbindung gebracht. Das Urteil bildete für die Nürnberger Prozesse einen Präzedenzfall, da die Alliierten die Berufung auf höhere Befehlsgewalt nicht gelten ließen. Am 1. Dezember 1945 wurde er in Caserta erschossen.“[1]

Zweiter Weltkrieg

Vom 24. August 1939 bis zum 5. Februar 1940 war Dostler Operationschef im Generalstab der 7. Armee und danach Stabschef des XXV. Armeekorps, wo er am 1. September 1941 die Beförderung zum Generalmajor erhielt. Ab 10. Juli 1942 (bis 29. Dezember 1942) war er Kommandeur der 163. Infanterie-Division an der Eismeerfront. Dostler wurde am 22. Juni 1943 Kommandierender General des XXXXII. Armeekorps und zeitweilig des VII. Armeekorps. Am 1. Januar 1943 folgte die Beförderung zum Generalleutnant. Anton Dostler übernahm am 5. Januar 1944 das Kommando über das LXXV. Armeekorps.

Dienststellungen

  • Ia 7. Armee
  • Chef des Generalstabes XXI. Armee-Korps
  • Kommandeur 57. Infanterie-Division
  • Kommandeur 163. Infanterie-Division
  • Kommandierender General XXXXII. Armee-Korps
  • Kommandierender General LXXV. Armee-Korps

Bandenbekämpfung 1944

Am 22. März 1944 landete ein amerikanisches Sabotagekommando an der italienischen Küste 100 Kilometer nördlich der Hafenstadt La Spezia. Es handelte sich dabei um zwei Offiziere und dreizehn Soldaten von dem Office of Strategic Services (OSS). Keiner dieser Personen war mit Uniformen bekleidet, was sie als Kombattanten ausgewiesen hätte. Ihre Aufgabe war es, einen Eisenbahntunnel zwischen La Spezia und Genua zu zerstören. Am 24. März 1944 wurde der Trupp von italienischen und deutschen Soldaten gefangengenommen und verhört. Einer der Offiziere verriet den Plan der Mission. Diese Information wurde dem LXXV. Armeekorps mitgeteilt.

General der Infanterie Dostler meldete den Fall an Generalfeldmarschall Kesselring. Dieser ordnete die Erschießung der Saboteure an. Dostler gab diesen Befehl befehlsgemäß weiter. Die Amerikaner wurden noch immer für italienische Partisanen gehalten, da sie sich entsprechend gekleidet hatten. Erst nach der Eröffnung des Erschießungsbefehls offenbarten sie ihre Truppenzugehörigkeit. Da sie als nicht uniformierte Kämpfer keinen Anspruch auf Behandlung entsprechend der Genfer Konvention hatten, war die Erschießung kriegsrechtlich legitim.

Schauprozeß

Dostler wurde nach seiner Gefangennahme durch die VS-Amerikaner am 8. Mai 1945 von einem Militärtribunal (8. bis 10. Oktober 1945) aus Rache wegen seines militärisch korrekten Verhaltens am 12. Oktober 1945 zum Tode verurteilt. Propaganda des Time Life Magazine hatte Druck gemacht, auch weil dessen Verleger, Henry Robinson Luce, ein ausgesprochener Deutschenhasser war. Auch die Roosevelt-Regierung hatte dem Volk seit Ende des Krieges versprochen, „kein deutscher Offizier, der Kriegsverbrechen begangen hat, würde seiner gerechten Strafe entkommen“. Eine Freilassung Dostlers hätte für die Regierung in Washington, D.C. eine Peinlichkeit bedeutet. Es gab keine Beweise, aber der Ankläger wurde angewiesen, Indizien, aber auch Gerüchte als ausreichend anzusehen. So berichtete der sechsfache Familienvater Professor Kent Emery, Jr. an der Universität Notre Dame, dessen Vater Cecil Kent Emery als Offizier des „Judge Advocates Office of the U.S. Army“ diente, daß der Ankläger, Emery und weitere Rechtsberater dafür plädierten, die Anklage fallen zu lassen, aber das Urteil sollte als Präzedenzfall für das Nürnberger Tribunal dienen, und somit mußte die Todestsrafe her.[2]

Tod

General der Infanterie Anton Dostler ruht auf der Deutschen Kriegsgräberstätte Pomezia in Italien; Endgrablage: Feld H, Grab 93/95.

Am 1. Dezember 1945 wurde General der Infanterie Dostler durch ein Erschießungskommando hingerichtet. Der Mord wurde von VS-amerikanischer Seite aus propagandistischen Zwecken gefilmt.

Rechtsvergleich

Die VS-amerikanischen Banditen, die wiederum die drei deutschen Kommandosoldaten Wilhelm Schmidt, Günter Billing und Manfred Pernass ermordet hatten, welche sich während ihrer Mission (Unternehmen „Greif“) dem Gegner eindeutig und rechtzeitig als Kämpfer zu erkennen gegeben hatten, blieben hingegen unbehelligt.

Beförderungen

Reichswehr

Wehrmacht

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Dostler, Anton, Lexikon der Wehrmacht
  2. Kent Emery, Jr.: The Case of General Anton Dostler
  3. 3,0 3,1 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.134