Appel, Reinhard

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Reinhard Appel

Reinhard Appel (geb. 21. Februar 1927 in Königshütte/Oberschlesien; gest. 26. Juni 2011) war ein deutscher Fernsehjournalist und Publizist.

Werdegang

Reinhard Appel, kath., wurde am 21. Februar 1927 in Königshütte/Oberschlesien als Sohn eines Kaufmanns und späteren Schulhausmeisters geboren. Nach dem Realschulabschluss in Berlin-Spandau besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Brandenburg, die er als Lehramtsanwärter verließ. Er diente während des Krieges im Infanterieregiment 9 Potsdam, bei dem Bundespräsident Richard von Weizsäcker Hauptmann und letzter Regimentsadjutant war. 1945 geriet Reinhard Appel in sowjetische Gefangenschaft. Im September 1945 nach Berlin entlassen, machte er ab 1946 ein Volontariat bei der „Stuttgarter Zeitung“,[1] wo sein älterer Bruder Reinhold bereits als Sportredakteur tätig war.[2]

Wirken

Bis 1950 arbeitete Reinhard Appel als Redakteur und politischer Reporter bei der „Stuttgarter Zeitung“. Er wurde dann Korrespondent in Bonn und Leiter des Bonner Büros der „Stuttgarter Zeitung“ (zuletzt „Diplomatischer Korrespondent“).[3] Zum 1. Juli 1971 wechselte Appel als Leiter in das Bonner Büro der „Süddeutschen Zeitung“ (bis 1973).[4] Der Lohn für frühe Kontakte zum Fernsehen kam für Appel mit der nebenberuflichen Moderation (ab 1963) der politischen ZDF-Fernsehrunde „Journalisten fragen – Politiker antworten“ (und später „Bürger fragen - Politiker antworten“).[5] Nach rund 120 Sendungen gab Appel 1973 diese Tätigkeit auf. Er moderierte im ZDF auch die sogenannten Elefantenrunden mit amtierenden Bundeskanzlern und ihren Herausforderern sowie Bürgersendungen mit allen Bundespräsidenten.

1973 wurde der Parteilose als SPD/FDP-Kandidat zum Intendanten des Deutschlandfunks gewählt. 1975 bekam er den Posten des ZDF-Chefredakteurs. Zwei Jahre später bemühte Reinhard Appel sich vergeblich um das Amt des ZDF-Intendanten.

Auf seine Ideen gehen nach Angaben des Senders unter anderem das „heute journal“ und das Wirtschaftsmagazin WISO zurück. Auch nach seinem Ausscheiden als Chefredakteur 1988 moderierte Appel bis 1991 weiter die ZDF-Gesprächsrunde, die ihn bekannt gemacht hatte. Als Hörfunkbeauftragter von ARD und ZDF betreute er ab 1992 den ehemaligen Ostberliner Deutschlandsender Kultur, der mit dem Kölner Deutschlandfunk und RIAS Berlin im bundesweiten Deutschlandradio aufging, das 1994 seinen Sendebetrieb aufnahm. Reinhard Appel war wesentlich an der Umformung der Deutschen Welle in ihre heutige Struktur beteiligt.

ZDF-Intendant Markus Schächter würdigte Appel als „ständigen Mahner und streitbaren Kämpfer für die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens“. Appel bewunderte Friedrich den Großen.

Auszeichnungen

Fußnoten

  1. Nach dem Krieg begann Reinhard Appel als Zeitungsvolontär. Dann kam er in die Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“, München.
  2. Internationales Biographisches Archiv 52/2001
  3. In den Jahren 1962 und 1963 war er Vorsitzender der Bundespressekonferenz.
  4. Von 1946 bis 1950 war er Volontär und Redakteur bei der „Stuttgarter Zeitung“. Anschließend war er bis 1971 als Korrespondent der „Stuttgarter Zeitung“ in Bonn beschäftigt.
  5. Seit Anfang der 1960er Jahre ist er beim Zweiten Deutschen Fernsehen beschäftigt.