Arbogast

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Arbogast ist ein germanischer Vorname, vermutlich fränkischen Ursprungs (arbeo = Erbe und Gast), und bedeutet „Anwärter auf das Erbe“, aber auch „freigiebiger Held“; Kurzform: Arbo, seltener Erbo.

Bekannte Namensträger (chronologisch)

Vorname

„Arbogast (Arbogastes), ein Franke von Abstammung, trat frühzeitig in römische Kriegsdienste und ward vom Kaiser Gratian (367-383) zum Oberfeldherrn gegen die Deutschen am Rhein und an der Donau erhoben. Er war nach Gratians Ermordung als Magister militum die Stütze Valentinians II. und des weströmischen Reichs gegen die Barbaren und trug 388 zum Sturz des Gegenkaisers Maximus wesentlich bei. Als aber Valentinian, der Abhängigkeit von A. müde, ihm 392 die Entlassung aus seiner Würde ankündigte, erklärte er, er habe seine Macht nicht vom Kaiser empfangen und gedenke auch nicht, sie durch ihn zu verlieren. Wenige Tage darauf ward der Kaiser, ohne Zweifel auf Anstiften Arbogasts, ermordet. Letzterer, wohl wissend, auf welchen Widerwillen beim römischen Volk die Herrschaft eines Barbaren stoßen werde, nahm den Purpur nicht selbst an, sondern bekleidete damit den Grammatiker, nachherigen Geheimschreiber und Magister officiorum, Eugenius, um durch diesen desto sicherer zu herrschen. Eine Gesandtschaft zeigte dem Kaiser des Ostens, Theodosius, den Tod Valentinians II. an und verlangte die Anerkennung des neuen Kaisers. Theodosius nahm die Gesandtschaft an, da er im Augenblick nicht im stande war, es mit A. im Feld aufzunehmen, zog aber nach zwei Jahren mit einem durch Hunnen, Alanen, Goten, Iberier etc. verstärkten Heer nach Italien und schlug bei Aquileja den A. nebst seinem Schattenkaiser aufs Haupt. Der letztere wurde gefangen und hingerichtet; A. entkam, irrte zwei Tage im Gebirge umher und stürzte sich dann verzweifelnd in sein Schwert (394).“[1]
Arbogast kommandierte für die Römer Trier, auch nach 463, als die Stadt von den Franken erobert wurde. Prof. D. theol.; lic. theol.; Dr. phil. Friedrich Wilhelm Rettberg beschriebt ihn in seinem Werk „Kirchengeschichte Deutschlands“ (Erstes Band, Seite 272) aus dem Jahre 1846 als ein christlich getaufter Germane, der nicht erst mit dem Eroberungsheer gekommen ist, sich aber frühzeitig seinen Landsleute zuwandte. Er wird historisch, so z. B. von Auspicius von Toul, mit Arbogast dem Älteren verglichen, eine Verwandtschaft wird zwar angenommen, ist aber nicht belegt.

Nachname

„Arbogast, Familiennamenforschung: aus dem gleich lautenden Rufnamen (arbeo + gast) entstandener Familienname, der vor allem im Elsaß und im deutschen Südwesten verbreitet ist.“[2]

Literarische Figuren (Auswahl)

  • Arbogast, Ritter von Steinach aus Schwaben, Verlobter des Fräuleins Florigunde von Unkenstein, in: „Die Wallfahrt – Schauspiel in drey Aufzügen aus den Zeiten der Vehmgerichte“ von Benedikt Lögler, 1816
  • Arbogast, Edelknabe, Neffe des berühmten deutschen Kreuzritters Ritter von Wolfegg, der sich als königlicher Page in die portugiesische Prinzessin Dona Diafanta verliebte (und sie in ihn) und zuletzt im Kreuzzug den Kriegertod im Kampf gegen Moslems fand, in: „Die Prinzessin von Portugal“ von Alfred Meißner, 1882

Siehe auch

Fußnoten