Armenien

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Republik Armenien
Հայաստանի Հանրապետություն
Nationalflagge
Wappen
Flagge Wappen
Amtssprache Armenisch
Hauptstadt Jerewan
Staatsform Semipräsidientielle Republik
Regierungssystem Parlamentäre Demokratie
Staatsoberhaupt Präsident Armen Sarkissjan
Regierungschef Premierminister Karen Karapetjan
Fläche 29.800 km²
Einwohnerzahl 3.015.500 (2014)
Bevölkerungsdichte 101 Einwohner pro km²
Währung Dram (1 Dram = 100 Luma)
Unabhängigkeit 28. Mai 1918 (Erklärung)
21. September 1991 (von der Sowjetunion [Wiedererlangung])
Nationalhymne Mer Hajrenik
Zeitzone UTC+4
Kfz-Kennzeichen AM
ISO 3166 AM, ARM, 051
Weltnetz-TLD .am
Telefonvorwahl +374
Berg Ararat mit Khor-Virap-Kloster in Armenien

Die Republik Armenien (ru.: Республика Армения) ist ein Staat in Vorderasien. Das Land grenzt im Westen an die Türkei, im Süden an den Iran, im Osten an Aserbaidschan und im Norden an Georgien. Das Land umfaßt nur einen Bruchteil des historischen Siedlungsgebiets der Armenier, das sich vor dem türkischen Völkermord 1915 über weite Teile Ost- und Südanatoliens erstreckt hatte. Nach einer kurzzeitigen Unabhängigkeit 1918 war das Land Teil der Sowjetunion, von der es 1991 unabhängig wurde.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1934 4 Mio.
2014 3,02 Mio.

Geschichte

Zwischen 1250 und 800 v. d. Z. kämpften assyrische Könige wiederholt gegen die (40 oder 23) Länder Nairi in Mittel-Armenien, deren Könige sich verbündeten. Im 9. Jahrhundert entstand um Urmia- und Wan-See das von den Assyrern Urartu genannte Reich, das von ihren Königin durch Eroberungen und Bauten von Festungen und Kanälen, Ackerbau und Pferdezucht zu hoher Blüte geführt wurde.

Die Beziehungen zu Assyrien waren meist feindlich. Im 7. Jahrhundert wurde Armenien von indogermanischen Stämmen (Kimmerier, Asckuza u. a.) überschwemmt. Aus der Vermischung der alten (weder indogermanischen noch semitischen) Bevölkerung mit den Indogermanen erstand das armenische Volk, das sich selbst Hayth und das Land Hayastan nennt. Um 550 wurde Armenien persisch. König Darius wendete um 520 zum erstenmal den Namen Armina auf das Land an. Dieses war zeitweise den Seleukiden unterworfen. Unter Antiochos III. gründete der Statthalter Artexias das selbständige „Groß-Armenien“ mit der neuen Hauptstadt Artarata im Arares-Tal, der Statthalter Zariadres „Klein-Armenien“ um die Landschaft Sophene am oberen Euphrat und Tigris; nach der Niederlage der Antiochos gegen die Römer (189) hielten die beiden zu den Siegern.

Groß-Armenien erkannte 166 die Oberhoheit Antiochos’ IV. an, fiel aber 150 dem Parther Mithridates I. zu. Unter Tigranes I. (94–56), der Kappadokien und Mesopotamien, 83 auch Syrien eroberte, übernahm Arminien auf kurze Zeit die Führung der iranischen Stämme. Tigranes wurde 69 von Lucullus, 66 von Pompejus besiegt. Seit dessen Tod blieb Armenien jahrhundertelang Gegenstand des Kampfes zwischen Römern und Parthern. Vorübergehend kam es durch Trajans Siege (114–116) an Rom; Hadrian gab die natürliche Vorburg des römischen Asiens wieder auf.

Gregor der Erleuchter (Grigor Lusarovic) gewann Armenien um 300 für das Christentum (Armenische Kirche, Morgenländische Kirche). Um 388 wurde Armenien in eine römische und eine persische Hälfte geteilt. Den Osten (Persarmenia) machte Bahram V. 430 zu einer Provinz des Sassanidenreichs. Mit dem römischen-byzantischen Nachbarn gab es oft Krieg. Nach dem Fall der Sassaniden erschienen um 650 die Araber in Armenien. Unter der Dynastie der Bagratiden, die 859 mit Aschot I, (gest. 890), in Abhängigkeit von den Kalifen, zur Herrschaft kam, blühte Armenien noch einmal auf, fiel aber 1080 infolge innerer Wirren wieder zum Teil an die Byzantiner zurück, zum Teil an die Türken.

1467 kam Armenien durch Uzun Hasan an die Turkmenen vom „Weißen Hammel“, dann an die persischen Sesewiden, 1514 außer dem bei Persien verbleibenden östlichen Stück an die Türkei. Der nördliche Teil des persischen Groß-Armeniens mit Eriwan eroberten 1828 die Russen, ebenso 1878 das Gebiet von Kars (seit 1920 wieder türkisch). Nach dem Zusammenbruch des Russischen Reiches erklärte sich dieser Teil Armeniens zum Freistaat, wurde 1920 vom Völkerbund jedoch nicht anerkannt und bildete seit 1920 eine Sowjetrepublik innerhalb des späteren Transkaukasien.[1]

Proteste gegen den Ministerpräsidenten Sersch Sargsjan im April 2018

Am 23. April 2018 verzichtete Sersch Sargsjan nach wenigen Tagen auf sein Amt als Ministerpräsident, das er nach zwei Amtszeiten als armenischer Staatspräsident innehatte. Zuvor war es zu Protesten in der Hauptstadt Jerewan gekommen, welche unter Führung des liberalen Oppositionellen Nikol Paschinjan am 13. April begonnen hatten. Nach dessen Aussagen handelte es sich dabei um eine „Samtene Revolution“ (→ Farbige Revolution). Ob Armenien gegebenenfalls aus der EAWU austreten und in die westliche Einflußsphäre gelangen würde, konnte von russischen Zeitungen nicht vorhergesagt werden. Bereits im Dezember 2015 war Armenien in eine parlamentarische Demokratie umgewandelt worden. Moskauer Experten wiesen auf die enge Verbundenheit Armeniens mit Rußland hin und deuteten Paschinjan als eine vom Westen (russ.: Запад) gestützte Kraft. Als Grund für den Verzicht Sargsjans wurden die wirtschaftlich schwierigen Umstände in den armenischen Provinzen angeführt. Des weiteren habe Sargsjan seine vormaligen Versprechen, kein politisches Amt mehr bekleiden zu wollen, nicht eingehalten. Als er am Sonntag, dem 22. April 2018, mehrere Hunderte Demonstranten, unter ihnen Paschinjan, inhaftieren ließ, fehlte ihm die Unterstützung des Parlaments. Am Montag, dem 23. April, fingen dann Polizisten und Militär vereinzelt an, sich auf die Seite der Demonstranten zu stellen.

Nach einer Wahlniederlage im Parlament am 1. Mai 2018, bei welcher der einzige Bewerber für den Ministerpräsidentsposten, der Oppositionsführer Nikol Paschinjan, nur 45 der 105 Stimmen erhielt, kam es zu weiteren Protesten, so Besetzungen von Straßen und Plätzen in der Hauptstadt. Aufgerufen zu dem Zivilungehorsam hatte Paschinjan.

Außen- und Verteidigungspolitik

In Armenien sind bis zur Gegenwart russische Truppen präsent. Rußland verfügt auf der Militärbasis in Erebuni über 4.000 bis 5.000 Soldaten sowie über Kampfflugzeuge und Hubschrauber.[2]

Verweise

Russischsprachige Verweise zu den Protesten im April 2018

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 1, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1936
  2. Junge Freiheit, 9/16, S. 9