Jüttner, Arthur

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Arthur Jüttner (1908-2003)

Arthur Jüttner (Lebensrune.png 18. August 1908 in Kattowitz, Oberschlesien; Todesrune.png 1. Dezember 2003 in Bramstedt)[1] war ein deutscher Unteroffizier der Reichswehr und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberst, Divisionsführer und Schwerterträger des Zweiten Weltkrieges sowie Offizier der Bundeswehr.

Leben

Jugend und Bildung

Arthur Jüttner wurde am 18. August 1908 als Sohn eines Zollbeamten in Kattowitz, Oberschlesien geboren. Er besuchte die Mittelschule in Kattowitz und Beuthen. In Oppeln legte er nach dreijähriger Lehrzeit die Kaufmannsgehilfenprüfung ab.

Militär

Eichenlaubträger Arthur Jüttner.jpg

Am 13. April 1926 trat Jüttner als Freiwilliger der Reichswehr in die 3. Kompanie des 7. (Preuß.) Infanterie-Regimentes in Neiße ein. Er machte die harte friedensmäßige Ausbildung mit und bestand im Jahr 1930 die Unteroffiziersprüfung. Bereits fünf Jahre später leitete der sportliche Feldwebel beim Regimentsstab des IR 7 die praktische Ausbildung der Fahnenjunker der 8. Division. Drei Jahre später amtierte er bereits als Hauptfeldwebel der Stabskompanie des I. Bataillons in Neiße. Er besuchte anschließend die Kriegsschule in München.

Am 1. April 1938 wurde er als Oberleutnant in das aktive Offizierskorps der Wehrmacht übernommen. Er führte die 3. Kompanie, in die er vor 12 Jahren als Rekrut eingetreten war. Zehn Monate später wurde er Hauptmann und zugleich Chef der 1. Kompanie in Neiße. Er führte diese Kompanie beim Einmarsch in das Sudetenland und in die Tschechoslowakei. Jüttner nahm erfolgreich am Polen- und Westfeldzug teil. Ende Mai 1941 verlegte die 8. Division nach Ostpreußen. Am 22. Juni 1941 begann der Rußlandfeldzug. Bei Gefechten um die Festung Grodno wurde der Bataillonskommandeur Oberstleutnant Lindner verwundet und Hauptmann Jüttner übernahm das III. Bataillon, das sich bei Rudno und Witebsk durch mehrere selbständige Einsätze auszeichnete.

Am 16. Juli 1941 eroberte die 29. ID Smolensk. Die 8. ID stand ostwärts Smolensks allein in Abwehrkämpfen gegen die hier angreifenden Russen. Die Rote Armee wollte die Stadt um jeden Preis zurückerobern. Das III. Bataillon lag bei Pnewo, dicht am Dnjepr in Stellung, wo es eine zwei Kilometer breite Linie halten sollte. Hier traf der Hauptstoß der antretenden Sowjets.

Acht Tage rannten die Russen gegen die deutschen Linien an. Hauptmann Jüttner führte das Bataillon aus vorderster Front. Oft nur mit der Pistole 08 in der Hand stürmte er vor, riß seine Männer mit und warf die Russen wieder zurück. Am Ende blieb das Bataillon Jüttner siegreich. Hauptmann Jüttner erhielt dafür am 14. Dezember das Ritterkreuz. Während der Winteroffensive gelangte Jüttner mit der 8. ID bis kurz vor Moskau.

Arthur Jüttner, ca. 1960 als Oberst der Reserve der Bundeswehr

Jüttner hatte immer wieder persönlichen Anteil am Gelingen diverser Unternehmen, insbesondere bei den Kämpfen zu Weihnachten 1942 und Anfang 1943 im Kessel von Demjansk. Als der Kessel im Februar 1943 geräumt wurde, ging Major Jüttner, der inzwischen mit seinem Sonderstab zur Korpsgruppe „Höhne“ gehörte, als einer der letzten über die Lowatbrücke, die anschließend gesprengt wurde.

Von April bis Juni 1943 nahm er in Döberitz am Regimentsführerlehrgang teil, bevor er als Regimentskommandeur in den Mittelabschnitt der Ostfront zurückkehrte. Dort führte er das Grenadier-Regiment 532 der 383. Infanterie-Division. Am 1. September 1943 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant und am 1. März 1944 zum Oberst.

Im Juni 1944 wurde er mit seinem Regiment bei Bobruisk völlig eingeschlossen. Eine schreckliche Odyssee begann. Fast täglich wurden einzelne Kampfgruppen vom Gegner gestellt und aufgerieben. Nach 44 Tagen und 700 km Marschleistung gelang es Oberst Jüttner am 18. August 1944, bei Augustowo die russische HKL zu erreichen. Dort stellten die Sowjets sich soeben zu einem Großangriff bereit. Diese Stunden des Durcheinanders nutzte der Oberst aus. Noch einmal trat Jüttner mit den letzten Soldaten seines Regiments zum Sturm an. Sie konnten in der Nacht die feindlichen Linien durchbrechen. Mit drei Offizieren und acht Mann gelangte Oberst Jüttner zurück in die deutschen Stellungen. Alle anderen blieben im Kessel, wurden getötet oder gerieten in Gefangenschaft. Am 18. Oktober 1944 erhielt Oberst Jüttner als 622. Soldat das Eichenlaub zum Ritterkreuz.

Im Herbst 1944 wurde in Neuhammer die 62. Volks-Grenadier-Division aufgestellt. Oberst Jüttner übernahm die Führung des Grenadier-Regiments 164 dieser Division. Nur noch spärlich ausgerüstet, nahm das Regiment am 16. Dezember an der Ardennenoffensive teil. Trotz Eis, Schnee und starker feindlicher Überlegenheit zerschlug Jüttner mit seinem Regiment mehrere feindliche Angriffe und bewies bei weiteren schweren Kämpfen seinen Einsatzwillen. Im Februar 1945 verteidigte das Regiment bei Gmünd die Westwallstellungen gegen amerikanische Angriffe. Am 1. Februar (ggf. 10. März) 1945 übernahm er von Generalmajor Friedrich Kittel die Führung der 62. Volks-Grenadier-Division. Am 5. April 1945 erhielt er als 141. Soldat die Schwerter zum Eichenlaub des Ritterkreuzes aus den Händen von Generaloberst Josef Harpe.

Als Oberst Jüttner am 17. April 1945 die Division – die Masse der Division ging im April 1945 im Ruhrkessel unter – befehlsgemäß auflöste, geriet er bei Wuppertal in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Für ihn war der Krieg damit zu Ende.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft wurde Jüttner Reserveoffizier der neu gegründeten Bundeswehr. Oberst d. R. Jüttner nahm als stellvertretender Brigade-Kommandeur an 12 Wehrübungen teil, davon zehn bei der Panzer-Grenadier-Brigade 32 der Bundeswehr in Schwanewede und wurde 1960 zu deren Ehrenoberst ernannt. Er war u. a. in der „Arbeitsgemeinschaft Traditionsverbände Schlesischer Truppen“ und der OdR aktiv.

Tod

Oberst d. R. a. D. Arthur Jüttner starb am 1. Dezember 2003 in Bramstedt.

Auszeichnungen (Auszug)

Arthur Jüttners 85. Geburtstag, August 1993

Herausgeber

  • Arthur Jüttner (Hg.): Soldatische Tradition in Schlesien 1241–1945, Vowinckel-Verlag (1997)

Verweise

Fußnoten