Attentate auf Adolf Hitler

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Von Anbeginn an traf die nationalsozialistische Bewegung auf großen Widerstand insbesondere in kommunistischen und jüdischen Kreisen in Deutschland. Bedingt durch die schwierige wirtschaftliche und allgemeine Lage der Weimarer Republik war Gewalt schon früh Teil des politischen Kampfes, nicht zuletzt, weil Millionen von Soldaten gerade erst aus dem Krieg zurückgekommen und Waffen allgegenwärtig waren.

Aufgrund seines großen Erfolges wurde Adolf Hitler schon früh Ziel von Anschlägen. Mindestens 42 Anschläge auf sein Leben werden angenommen,[1] wobei jedoch keiner erfolgreich war. Hitler deutete diesen Umstand früh als Fügung, da es ihm vorbestimmt gewesen sei, sein Werk zu Ende zu führen. Folgerichtig bestimmte er letztlich selbst über das Ende seines Lebens.

Die Attentate

Datum Jahr Ort Täter Ablauf
November 1921 ? unbekannt Infolge einer leidenschaftlichen Rede bei einer Saalschlacht wurden gezielte Pistolenschüsse auf Hitler abgegeben, wobei die Täter unerkannt im Getümmel entkommen konnten.
? 1923 ? ? Aus der Menge heraus wurde auf Hitler geschossen.
Januar 1932 Berlin unbekannt Im Hotel „Kaiserhof“ wurde das Essen am Führertisch vergiftet. Es wurde aber keiner ernsthaft verletzt. Die Täter blieben unbekannt.
15. März 1932 Zugstrecke unbekannt Unbekannte feuerten Schüsse auf ein Fenster des Zuges von München nach Weimar, hinter dem sie Hitler, Goebbels und Frick vermuteten.
9. Februar 1933 ? Ludwig Assner Hitler erhielt einen vergifteten Brief von Ludwig Assner, einem deutschen Kommunisten aus Frankreich, wurde aber durch ein Telegramm eines Lehrers rechtzeitig gewarnt.
4. März 1933 Königsberg Karl Lutter Karl Lutter und einige KPD-Genossen sollen in Königsberg einen Sprengstoffanschlag geplant haben, wurden aber von der Polizei rechtzeitig dingfest gemacht. Ende 1933 mußten sie jedoch wegen Mangels an Beweisen entlassen werden.
? 1933 ? unbekannt Hitler holte mit seinem Dienstwagen in Rosenheim Bekannte aus München zu einer Einladung auf den Obersalzberg ab. Unbekannte schossen auf dem Rückweg auf den Wagen des Führers. Die Täter verschwanden unerkannt, keiner wurde verletzt.
? 1933 Obersalzberg ? Auf dem Obersalzberg wurde eine unbekannte Person in SA-Uniform und mit scharfer Pistole verhaftet. Die Identität blieb unbekannt.
21. März 1933 Potsdam ? Attentäter hatten einen Tunnel unter die für die Zeremonie des Tages von Potsdam vorgesehene Potsdamer Garnisonskirche gegraben, um den Kanzler und den Reichspräsidenten gemeinsam in die Luft zu sprengen. Der Tunnel wurde aber vorher entdeckt.
? 1934 Berlin Helmuth Mylius Anschlagsplanung einer Gruppe um Helmuth Mylius in Berlin. Die Attentäter wurden jedoch vor der Ausführung verhaftet.
Mai 1935 ? ? Die „Gruppe Markwitz“ suchte Männer, die Hitler töten oder stürzen wollen; die Gestapo schleuste Aufklärer in die Gruppe ein; alle Mitglieder werden verhaftet und hingerichtet.
Dezember 1936 Nürnberg Helmut Hirsch Ein Sprengstofflieferant flog in Nürnberg auf und gestand Details über den geplanten Anschlag auf dem Reichstagsgelände. Der jüdische Student Helmut Hirsch wurde verhaftet und hingerichtet; er war von Otto Strasser (Anführer der „Schwarzen Front“) zur Tat angestiftet und mit Informationen versorgt worden.
26. November 1937 Berlin Josef Thomas Der Geisteskranke Josef Thomas aus Ebersfeld irrte mit geladener Pistole durch die Reichskanzlei in Berlin, wurde kurz vor Hitlers Amtszimmer abgefangen und der Gestapo übergeben.
? 1937 Berlin unbekannt Ein Unbekannter postierte im Sportpalast in Berlin eine Bombe an der Rednertribüne. Der Attentäter mußte jedoch, bevor er die Bombe zünden konnte, auf die Toilette, auf der er versehentlich eingesperrt wurde. Die Bombe blieb ungezündet.
28. September 1938 ? ? Der Krieg mit der Tschechoslowakei wurde immer drohender. Beck war über Hitlers Pläne im Osten informiert (Ansprache Hitlers vom März 1938, „Fall Grün“ vom 21. April 1938, über den Beck als Generalstabschef des Heeres schließlich zurücktrat). Der Plan war, daß ein verstärktes Kommando (50 Mann) unter Führung von Major Heinz in die Reichskanzlei eindringen und Hitler festsetzen sollte. Beck und Heinz wollten Hitler den Prozeß machen, Dohnanyi verfolgte sogar die Idee, Hitler durch eine Psychiater-Gruppe unter Leitung des berühmten Arztes Prof. Bonhoeffer (Vater Dietrich Bonhoeffers) für geisteskrank erklären zu lassen, um Hitler auf der Höhe seiner Popularität zu diskreditieren.
Heinz und Oster hatten einen etwas anderen Plan, über den sie mit Witzleben allerdings keine langen Grundsatzdiskussionen führen wollten: Hitler sollte „im Kreuzfeuer mit seinen Bewachern aus Versehen gleich erschossen werden“.
Die 23. Infanteriedivision (General Graf Brockdorff-Ahlefeldt), die zum Gruppenkommando Berlin gehörte und damit General von Witzleben unterstand (Speerspitze hierin das IR 9, das im folgenden immer wieder auftauchte bei den Umsturzplanungen), sollte die Schaltstellen der Macht besetzen und die SS in Berlin neutralisieren. Der Plan baute in seiner staatspolitischen Legitimation auf die Kriegserklärung Frankreichs und Englands, die sorgsam über Mittelsmänner erbeten wurde. Als die Konferenz von München am 28. September dem Höhepunkt ihrer Krise zutrieb, beschlossen die Verschwörer, noch die Reaktion der Westmächte abzuwarten und erst zuzuschlagen, sobald sich England gegen Hitler rührte. Am nächsten Tag kehrte Hitler aber als Friedensbringer in tosendem Beifall der Menge mit dem Münchner Abkommen zurück.
Halder und Witzleben fühlten sich genötigt, den Plan aufzugeben, um einen Bürgerkrieg zu verhindern, weil die Bevölkerung dem Putsch jetzt die Unterstützung versagen würde.
9. November 1938 München Maurice Bauvaud Der Schweizer Theologiestudent Maurice Bauvaud wollte Hitler während der alljährlichen Gedenkfeier im München erschießen, konnte aber aufgrund des dichten Ringes von SA-Angehörigen, die Hitler zum Schutz umgaben, den Führer nicht anvisieren.
Quelle
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10. Sep 1939 General Kurt von Hammerstein-Equord, von 1930 bis 1934 Chef der Heeresleitung, wird am 10. September als Oberbefehlshaber der Armeegruppe A an der „Siegfriedlinie“ reaktiviert. Er bemüht sich sofort, Hitler zu einem Truppenbesuch an einen der ihm unterstehenden Standorte zu bewegen. An Ludwig Beck übermittelt er, daß es dabei zu einem „tragischen Unfall“ kommen soll. Hitler vermeidet den Besuch und läßt Hammerstein, der aus seiner anti-deutschen Einstellung in den 1930ern keinen großen Hehl gemacht hatte (Hammerstein hatte seine Autorität bei Hindenburg im Januar 1933 versucht einzusetzen, um die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler zu verhindern), statt dessen am 21. September 39, als sich der Sieg in Polen abzeichnet, endgültig pensionieren. (Hammerstein stirbt 1943 an Krebs, seine beiden Söhne werden am 20 Juli 1944 – in intimer Kenntnis des Gebäudekomplexes in dem sie aufwuchsen – aus dem Bendlerblock entkommen und als Deserteure bis Kriegsende untertauchen.)


5. November 1939 Wieder ist alles vorbereitet von der Gruppe um Oberst Oster, aber Halder und Canaris können sich nicht einigen, wer den Coup veranlassen soll. Halder versucht, es auf Canaris zu delegieren, der will aber nicht den Schwarzen Peter alleine haben, wenn es schief geht. Die „Initiative“ versickert.


8. November 1939 Georg Elsers Sprengvorrichtung detoniert erst, als Hitler schon fort ist. Elsers Versuch, in die Schweiz zu fliehen, scheitert an einem Grenzübergang.


11. November 1939 Erich Kordt will sich mit Hitler in der Reichskanzlei in die Luft sprengen, aber als Folge des mißglückten Elser-Attentats sind die Sicherheitsvorkehrungen so verschärft worden, daß Oster keinen Sprengstoff beschaffen kann.


27. November 1939 Halder „knickt endgültig ein“ und gibt Gen. Thomas zu verstehen, daß er keinen weiteren Versuch unternehmen wird, Hitler gefangenzusetzen. Brauchitsch ist völlig „butterweich“ geworden: er selbst will nichts mehr unternehmen, nachdem ihn Hitler am 5. November zusammengestaucht hat, aber sichert zu, daß er gegen Aktivitäten „von unten“ nichts unternehmen wird.


27. Juni 1940, Paris An diesem Tag soll eine Parade der Wehrmacht auf den Champs-Elysées (Paris) stattfinden. Fritz Dietloff Graf Schulenburg (Stellvertretender Oberpräsident von Schlesien und Reserveoffizier des IR9) und Eugen Gerstenmaier planen, Hitler beim Vorbeifahren zu erschießen. Hitler besucht aber Paris am Morgen des 23. Juni 1940 quasi inkognito zwischen 6 und 9 Uhr morgens. Die für den 27. angesetzte Parade wird später abgesetzt.


21. Mai 1941 Für diesen Tag hat GFM Erwin von Witzleben (bald Oberbefehlshaber West) es geschafft, mit Hitler zu einem „Führerbesuch“ in Paris zu bewegen. Sein Ziel: die verpaßte Gelegenheit vom Juli 1940 nachzuholen. Hitler sagt schließlich unerwartet kurzfristig seinen Besuch ab (wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Balkanfeldzug).


1942 Tresckow versucht, seinen neuen Chef GFM von Kluge für den Putsch zu gewinnen. Kluge will nicht auf der falschen Seite stehen, falls es schiefgeht und sendet gemischte Signale aus.

Die Strategie der Verschwörer in diesem Jahr beschränkt sich auf die (ergebnislosen) Versuche, die Spitzen der Generalität für einen Putsch einzuspannen. Vielleicht fehlen auch die Gelegenheiten, verläßlich und planbar an Hitler physisch heranzukommen (ein Problem, das letztlich erst mit der Versetzung Stauffenbergs in den Stab des Ersatzheeres gelöst werden wird – also im Juni 1944!).


'1942 Sowjetische Flugzeuge beschießen Hitlers „Focke-Wulf 200“ bei einem Frontbesuch; einige Kugeln durchschlagen die Tragflächen; Hitler bleibt jedoch unversehrt.


13. März 1943 Im Stab von General von Weichs in Walki bei Poltawa wollen General Lanz, Generalmajor Speidel und Oberst Graf Strachwitz (Kdr des Pzrgts „Großdeutschland“) einen angekündigten Führerbesuch nutzen, um Hitler gefangenzunehmen und zu erschießen. Hitler ändert seine Pläne im letzten Moment und fährt nach Saparoshje auf Truppenbesuch. Der „Plan Lanz“ scheitert.


13. März 1943 Besuch Hitlers im Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte in Smolensk. Tresckow hat sich einen dreistufigen Plan ausgedacht:

a) unter Leitung von Major Georg von Boeselager sollen Teile des „Reiterregiments Mitte“ Hitlers Eskorte in einem Wäldchen auf dem Weg vom Flughafen zum Hauptquartier der HGM abfangen und liquidieren.

(Hitler allerdings hat eine gut bewaffnete SS-Eskorte kommen lassen. Der Hinterhalt wird angesichts dieser Eskorte verworfen).

b) beim Mittagessen wollen Tresckow, Boeselager und andere auf ein Zeichen aufstehen und mit Pistolen auf Hitler feuern. Kluge bekommt Wind von dem Plan, und die Offiziere seines Stabes gehorchen seinem Verbot, so etwas nicht in seinem Verantwortungsbereich zu tun.
c) Als letztes Mittel gibt Tresckow einem Begleitoffizier eine als verpackter Likör getarnte Zeitbombe mit, die auf dem Rückflug über Polen in Hitlers „Condor“ explodieren soll. Der Plan nimmt sich aus wie der perfekte Anschlag: keiner würde die Ursache erfahren, man könnte es auf russische Jagdflieger schieben. Die Aktentasche mit der Bombe wird durch einen Zufall in das unterkühlte Gepäckfach gelegt, wo der Zünder zwar anschlägt, aber keine Detonation verursacht. Auch später geht die Bombe nicht hoch. Schlabrendorff bringt die Bombe unerkannt wieder an sich.


21. März 1943 Angesetzt ist eine Beutewaffenvorführung der Heeresgruppe Mitte im Berliner Zeughaus. Der Ic der HGM, Gersdorff, hat sich dazu abkommandieren lassen, um in Hitlers nächster Nähe eine Bombe in seiner Jackentasche zu zünden. Auf seinen früheren Chef GFM Bock und dessen Adjutanten Hardenberg, die auch anwesend sind, will er dabei keine Rücksicht nehmen. Hitler beweist wieder einmal seinen „siebten Sinn“ und verläßt die Ausstellung vorzeitig durch einen Nebenausgang, bevor der Zeitzünder anschlagen kann. Gersdorff gelingt es gerade noch, die Bombe auf der Toilette zu entschärfen, bevor sie nur ihn allein in Stücke reißt.


16. Dezember 1943 An diesem Tag soll Hitler bei einer Winteruniformvorführung erscheinen. Hauptmann Axel von dem Bussche (Bataillonskommandeur im IR 9) schafft es, sich einteilen zu lassen. Sein Plan: zwei Handgranaten in der Tasche entsichern, sich auf Hitler stürzen und ihn bis zur Detonation fest umklammert halten. In der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember verbrennt der Güterwaggon, in dem die Uniformen gelagert sind, unter britischem Bombenhagel. Die Vorführung muß abgesetzt werden.


Jan. 1944 Stauffenberg versucht, Bussche noch mal von der Front zu holen, aber der Divisionskommandeur sperrt sich diesmal dagegen. Kurz darauf wird Bussche an der Front schwer verwundet, womit er als Attentäter ganz ausfällt.


11. Februar 1944 Ewald-Heinrich von Kleist (ebenfalls IR9) soll Bussches Stelle bei einer neu angesetzten Uniformvorführung einnehmen (gleicher Plan). Hitler sagt wieder kurz vorher ab. (Die Uniformvorführung wird erst am 7. Juli 1944 (s. u.) stattfinden. Kleist bekommt die Bombe gar nicht mehr in die Hand, und betritt erst am 20. Juli 1944 im Bendlerblock wieder das Geschehen.


11. März 1944 Hauptmann von Breitenbuch, Ordonnanzoffizier von GFM Busch, begleitet letzteren auf den Berghof. Ohne Wissen seines Feldmarschalls trägt er eine entsicherte (zweite) Pistole verborgen in seiner Hose, mit der er Hitler als guter Schütze aus nächster Nähe in den Kopf schießen will. Er rechnet damit, Hitler noch töten zu können, bevor die SS-Leibwache ihn seinerseits töten wird. Nachdem die Generale im Gänsemarsch einer nach dem anderen in den Empfangssaal eingetreten sind, wird er mit der Weisung „Keine Ordonnanzoffiziere!“ von der SS-Leibwache zurückgehalten. Auch der Protest seines unwissenden Feldmarschalls nutzt da nichts. Tresckow geht später davon aus, daß die codierten Vorbesprechungen irgendwie abgehört wurden. Dennoch fliegt Breitenbuch persönlich nicht auf.


7. Juli 1944 Generalmajor Stieff (Chef der Organisationsabt. im OKH, in der Stauffenberg 1942 Dienst tat) soll vor Hitler eine neue Winteruniform vorführen. Weil Stieff früher bereits volontiert hat, Hitler umzubringen, bringt Stauffenberg ihm am Vorabend eine Bombe mit. Diesmal weigert sich Stieff.


11. Juli 1944 Für diesen Tag wird Stauffenberg (inzwischen Stabschef des Ersatzheeres) auf den Berghof zitiert. Er trägt in seiner Aktentasche diesmal selbst die Zeitbombe mit, weil ihm klar geworden ist, daß er der einzige ist unter den zum Attentat bereiten, die noch Zugang zu Hitler haben. Bis hierhin ist verabredet, die Bombe nur dann zu zünden, wenn auch Himmler und Göring ebenfalls mit in die Luft gesprengt werden können. Als Himmler nicht da ist und die anderen Verschwörer aus Berlin Stauffenberg mahnen, eine bessere Gelegenheit abzuwarten, stimmt dieser zu, daß Himmler zu wichtig wäre (man will einen blutigen Bürgerkrieg gegen die SS verhindern beim Umsturz). Stauffenberg kehrt unverrichteter Dinge zurück.


15. Juli 1944 Stauffenberg sieht seine zweite Chance, diesmal in der Wolfsschanze bei Rastenburg. Wieder ist Himmler nicht dabei, was Stauffenberg codiert durchgibt. Beck (und Wagner) insistieren darauf, wieder abzuwarten. Olbricht und sein Stabschef und treuer Gehilfe Mertz von Quirnheim aber überzeugen Stauffenberg, dann eben nur Hitler allein umzubringen. Als Stauffenberg wieder an den Vortragsort kommt, erfährt er, daß Stieff die Aktentasche weggenommen hat (wahrscheinlich, um zu verhindern, daß jemand anderes das tut, der davon nichts wissen soll). Stauffenberg kabelt sofort an Olbricht, der in Berlin bereits „Walküre“ (Mobilisierung des Ersatzheeres) gestartet hat. Nur im letzten Moment kann Quirnheim die angelaufene Mobilisierung als Übung abbrechen. Das Geheimnis von Walküre ist allerdings offenbart. Die Gestapo, die in diesen Tagen schon Verhaftungen unter den Verschwörern durchführt (am nächsten Tag wird Goerdelers Verhaftung versucht), ist gewarnt.


16.Juli 1944 Die Verschwörer wägen 3 Varianten ab:

a) Waffenstillstand im Westen (Rommel könnte dazu allein die Front im Westen aufmachen, ohne auf Kluges Zustimmung zu warten – das scheitert daran, daß Rommel einen Tag später bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet wird)
b) Besetzung der gesamten Wolfsschanze (Major von Hoesslin), eine Variante, die sich aus verschiedenen Gründen technisch nicht durchführen läßt in jenen Tagen
c) Zentraler Umsturz (Walküre)

Stauffenberg setzt auf c)

Beck, Helldorff und Heinz warnen eindringlich vor Remer (Wachbataillon), der den Putsch am 20. Juli niederschlagen wird, Stauffenberg vernachlässigt die Planung, ihn beim nächsten Walküre-Alarm rechtzeitig auszuschalten.


18. Juli 1944 Stauffenberg wird in die Wolfsschanze beordert und beschließt, diesmal auf alle Fälle zu bomben.


20. Juli 1944

Hauptartikel: Attentat vom 20. Juli 1944

Hätte Stauffenberg die Ersatzbombe (die er immer mitführte) einfach neben die scharf gemachte Bombe mit in die Aktentasche gelegt, wäre auch in der Baracke (man hatte einen Bunker erwartet, wo die Druckwelle nicht entweichen kann) die Detonation so stark gewesen, daß Hitler wohl getötet worden wäre (allerdings auch alle übrigen über 30 Mann, von denen so noch 4 getötet wurden). Aber der durch seine Verletzung stark bewegungsbehinderte Stauffenberg wird hektisch, als ihn der Feldwebel vom Dienst beim Scharfmachen der ersten Bombe überrascht und versäumt diesen letzten Handgriff.

Quelle: nach Chronik aller Attentate auf Hitler von Torsten Migge


Angebliches Speer-Attentat

Albert Speer gab nach seiner Verhaftung durch die Alliierten bei den Nürnberger Prozessen an, selbst ein Gasattentat auf Hitler in Berlin geplant zu haben, zu dessen Umsetzung es jedoch nie kam. Ob dies den Tatsachen entspricht oder Speer sich durch solche erfundenen Geschichten lediglich vor einem Tod am Galgen retten wollte, bleibt zu raten. Eventuell wurde Speer durch folgende Begebenheit im Kanzleibunker inspiriert:

„Allerdings herrschte einmal helle Aufregung, als man später, während einer Lagebesprechung, plötzlich eine Art beißenden Brandgeruch wahrnahm und die Anlage sofort abgeschaltet werden mußte. Es stellte sich heraus, daß Görings(!) Wagen genau unterhalb einer solchen Ansaugleitung geparkt und der Generator des mit Holzvergasung betriebenen Fahrzeugs Gase und Dämpfe produziert hatte, die das Ansaugsystem nach innen beförderte.“[2]

Fußnoten

  1. Will Berthold: Die 42 Attentate auf Adolf Hitler. Blanvalet, München 1981; Der Wahrheitsgehalt mancher Attentatspläne ist umstritten (z. B. „Plan Lanz“ oder Albert Speers angebliches Giftgasattentat auf den Führer), nach dem Ende des Krieges wollten einige gerne zum „Widerstandskämpfer“ erklärt werden und haben ihre Memoiren ggf. derart angepaßt.
  2. Rochus Misch: Der letzte Zeuge, Piper-Verlag, S. 184