Attila

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Porträt Attilas auf einer Bronzemedaille (nach einem antiken Original)
Das hunnische Reich Attilas und das Ost- sowie Weströmische Reich um 450 n. u. Z. Kenntlich sind auch die Siedlungsräume germanischer Stämme innerhalb des zerfallenden Römischen Reiches.

Attila oder deutsch Etzel (geb. 395; gest. 453 in der Nähe des Flusses Theiß) war König der Hunnen und Sohn des Mundzuk. Er eroberte ein Reich, daß sich ungefähr vom Rhein bis zum Ural sowie von der südlichen Ostseeküste bis an die Donau erstreckte, und das nach seinem Tode sehr schnell wieder zerfiel. Der Name Etzels ist im deutschen Volksbewußtsein vor allem durch das Nibelungenlied erhalten geblieben.

Leben

Attila folgte 434 gemeinsam mit seinem Bruder Bleda seinem Onkel Rugilas (auch Rua, Ruga, Ruas) in der Herrschaft über die hunnischen Scharen in den Ebenen zwischen Donau, Theiß und Dnjestr. Sie nötigten den oströmischen Kaiser Theodosius II., das bisherige Jahrgeld von 350 Pfund Gold auf das Doppelte zu erhöhen. Nach Beseitigung des Bleda vereinigte Attila die hunnischen Stämme, die früher unter eigenen Häuptlingen gestanden hatten, zu einer einzigen großen Völkermasse. Der Zauber seiner Persönlichkeit war so groß, daß sich der Glaube an seine höhere Berufung und Unüberwindlichkeit verbreitete, den er durch das Vorgehen, das Schwert des Kriegsgottes gefunden zu haben, geschickt zu nähren wusste. Durch Waffengewalt und den Schrecken seines Namens vereinigte er die skythischen und germanischen Völkerschaften der Ostgoten, Gepiden, Rugier, Heruler, Langobarden, Thüringer, Burgunder, ferner viele slawische Stämme und die zwischen Wolga und Don seßhaften Chasaren (Acatziren) zu einer Herrschaft, deren Glieder ihm Steuer- und Heerpflicht leisteten. Selbst die Perser soll er durch einen siegreichen Feldzug gedemütigt haben.

Krieg gegen die Germanen und das Römische Reich

Im Jahr 447 überschwemmte Attila die Balkanhalbinsel mit seinen Scharen, zerstörte viele Städte und führte unermessliche Beute und eine große Menge Gefangener über die Donau. Theodosius bewilligte ihm 448 einen jährlichen Tribut von 2100 Pfund Goldes. Dessen Nachfolger Markian verweigerte 450 den Tribut, aber Attila (vielleicht durch den Vandalenkönig Geiserich veranlaßt, vielleicht auch durch die Verhandlungen über Honoria, die Schwester des weströmischen Kaisers Valentinian III., die ihm ihre Hand angetragen haben soll, bewogen) wandte sich 451 an der Spitze der Hunnen und der unterworfenen Stämme im Donautal westwärts, stürmte durch Germanien, überschritt den Rhein, erstürmte Metz am 6. April und kam über Reims und Troyes bis Orléans. Hier drängten ihn die Westgoten unter ihrem König Theodorich I. zurück (26. Juni), und vereint mit dem zum Teil aus Burgundern, Franken und aus Germanen gebildeten römischen Heer unter Aetius schlugen sie Attila auf den Katalaunischen Feldern.

Attila ersetzte während des Winters diesen Verlust und brach im Frühjahr in Oberitalien ein. Aquileia, Padua, Vicenza, Verona (Bern an der Etsch), Bergamo und andere Städte gingen in Flammen auf, und in kurzer Zeit war ganz Oberitalien in seiner Gewalt. Als Rom das feindliche Heer vor seinen Toren erwartete, verließ Attila plötzlich Italien, angeblich bewogen durch die Bitten des Papstes Leo I. (was aber vermutlich spätere kirchliche Propaganda war), der mit einer Gesandtschaft in sein Lager kam. Tatsächlich aber drängte wohl der Mangel an Lebensmitteln und die Gefahr des italienischen Sommers.

Bald nach der Rückkehr starb Attila 453 in seinem pannonischen Standlager, nachdem er eben zu seinen zahlreichen Frauen noch die schöne gotische Fürstentochter Ildico (die Ostgotin Ildico bzw. Hildiko; viel wahrscheinlicher Hildegard[1]) geheiratet hatte. Am Morgen nach der Hochzeit fand man ihn tot; daß Ildico ihn ermordet habe, ist eine unbelegte Theorie, allerdings ist die Wehrhaftigkeit germanischer Frauen bei Zwangsheirat mit fremdvölkischen Eroberern belegt. Attilas Leichnam wurde in drei Särge, aus Gold, Silber und Eisen, eingeschlossen; die Gefangenen, die das Grab gemacht hatten, wurden getötet.

Attila wird geschildert als ein Mann von kleiner, unförmlicher Gestalt und breiten Schultern, auf denen ein dicker Kopf mit flacher Nase und tiefliegenden kleinen Augen saß; der Blick seiner Augen war durchdringend und schwer zu ertragen. Das Reich, welches er gegründet hatte, zerfiel ebenso schnell, als es entstanden war, aber in Sagen und Liedern lebte die Erinnerung an den gewaltigen Eroberer, bei den germanischen Völkerschaften Etzel, auch die Gottesgeißel genannt, noch lange fort.

Die Sage von König Attilas Grab

Dort, wo die Berge des Sausals ganz nahe an das Bett der Sulm herankommen, befindet sich der Königsberg bei Alt-Heimschuh[2] in der Südsteiermark,[3] Österreich. Von diesem erzählen die Leute folgendes:

Vor vielen Jahrhunderten soll auf diesem Berg eine große Burg gestanden sein. Nicht allzu weit davon entfernt, befand sich auch eine zweite Befestigungsanlage. Als die Hunnen mit ihrem König Attila in die Steiermark kamen, stürmten sie auch in das Sulmtal. Überall raubten, mordeten und plünderten sie. Als Attila gestorben war, sollte er mit seinen vielen Schätzen begraben werden. Aber niemand sollte nachher das Grab des Hunnenkönigs finden. Auf der Suche nach einer brauchbaren Grabstätte entdeckten sie die Burgen auf dem Königsberg. An einem düsteren Regentag überfielen die Hunnenkrieger die Burgen. Während sich ein Pfeilregen auf die Burgen ergoß, schlichen häßliche Hunnengestalten in das Innere der Wehrburgen und metzelten die Besatzung nieder. Die Nacht darauf war unheimlich und rabenschwarz. Da erschienen noch andere hunnische Reiterscharen. In ihrer Mitte führten sie einen prunkvollen Sarg, in dem sich die Leiche ihres Königs befand. Auch hatten sie viele wertvolle Schätze mit, die im Dunkel der Nacht glänzten und blitzten. Nun begann ein geheimnisvolles emsiges Treiben. Der Sarg und die unübersehbaren Schätze wurden in das Innere einer der Burgen gebracht. Dort setzten die Hunnen an einem geheimen Ort in einem unterirdischen Gang ihren großen König bei. Gleich danach zerstörten die Hunnen die beiden Burgen vollständig, so daß niemand mehr zu dem Grab gelangen konnte.

Literatur

  • Ignatius Aurelius Fessler: Gemälde aus den alten hungarischen Zeiten - Attila, König der Hunnen (1809) (PDF-Datei)
  • Josef Marlin: Attila (1847) (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)
  • Joh. von Müller (anonym): Attila, der Held des 5. Jahrhunderts. Berlin 1806 (PDF-Datei)
  • Klemm: Attila nach der Geschichte, Sage und Legende. Leipzig 1827 (PDF-Datei)
  • Haage: Geschichte Attilas. Celle 1862
  • Manfred Neugebauer: Germanien und der Hunnensturm, Melchior Verlag (2012), ISBN 978-3942562690
Englischsprachig
  • Arthur Kemp: March of the Titans Volume I: The Rise of Europe. Ostara Publications, 2023 Prometheus Edition – vollständig neu bearbeitet, erweitert und aktualisiert [308 S. m. 581 Farbaufn.], Vorstellung und Bezugsnachweis

Verweise

Fußnoten

  1. Der Name „Ildikó“ („Hildiko“) erklärt sich am ehesten als eine Kose- oder Verkleinerungsform des häufigen Namenbestandteils „hild“ in germanischen Frauennamen, hier: Hildegard; die neuhochdeutsche Entsprechung wäre „Hildchen“ (vgl. auch Helche). In späteren deutschen Sagenfassungen (Nibelungensage) trägt die zweite Frau Attilas (Etzels) den Namen Kriemhild.
  2. Heimschuh liegt im Bezirk Leibnitz im österreichischen Bundesland Steiermark.
  3. Als Südsteiermark wird heute der südliche Teil des österreichischen Bundeslandes Steiermark bezeichnet. Die Südsteiermark ist nicht zu verwechseln mit dem südlichen Teil der historischen Steiermark, der heute zu Slowenien gehörigen Untersteiermark.