Goeben, August von

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Feldherr General der Infanterie August von Goeben gehört zu den nur neun Inhabern des Großkreuzes des Eisernen Kreuzes für den Deutsch-Französischen Krieg. In den Jahren 1836 bis 1841 stand er in spanischen Diensten. Von 18. Juli 1870, als Nachfolger von Eberhard Herwarth von Bittenfeld, bis zu seinem Tode war er Kommandierender General des VIII. Armee-Korps in Koblenz. Sein Nachfolger wiederum wurde Ludwig Otto Hugo von Thile. Im Januar 1878 hatte ihn Kaiser Wilhelm I. noch einmal an seine alte Wirkungsstätte nach Spanien entsandt, wo er den Kaiser bei der Hochzeit von König Alfons XIII. vertrat. Hier erhielt er das Großkreuz des Ordens Karls III. mit der Kette. Seine Ehe mit Marianne von Frese (1819–1871) war kinderlos geblieben, der Pflegesohn wurde sein Erbe.

August Carl Friedrich Christian von Goeben (auch: Karl; Lebensrune.png 10. Dezember 1816 in Stade; Todesrune.png 13. November 1880 in Koblenz) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Infanterie, Kommandierender General des VIII. Armee-Korps bei der Schlacht von Spichern am 6. August 1870 und Oberbefehlshaber der 1. Armee. Nach im wurde u. a. das Kriegsschiff SMS „Goeben“ benannt.

Leben

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GdI August Carl Friedrich Christian von Goeben I.jpg
Feldherr General der Infanterie August von Goeben.png
Beförderungen, Orden, Feldzüge und Dienststellungen
Die verwahrlosten Generalsgräber von August Karl von Goeben, Karl Gustav Julius von Griesheim und Johann Adolf von Thielmann auf dem Hauptfriedhof Koblenz

Familie

Er entstammte einer zum Uradel des Herzogtums Bremen gehörenden Familie und war der Sohn von Wilhelm von Goeben (Lebensrune.png 14. Mai 1791 in Poggemühlen, Kreis Stade; Todesrune.png 30. Juni 1872 in Lauenstein an der Elze) und dessen Ehefrau Johanna Friederike Wilhelmine, geborene Kuckuck-Walden (Lebensrune.png 5. Februar 1792 in Hildesheim; Todesrune.png 23. März 1832). Seit Vater hatte in der King’s German Legion gekämpft, war Major a. D. und Direktor der Witwenkasse für die Hof- und Zivildienerschaft in Hannover. Goeben verheiratete sich am 10. Oktober 1845 in Ovelgönne mit Marianne Amalie Johanna von Frese (Lebensrune.png 1. Mai 1817 in Poggemühlen; Todesrune.png 12. November 1871 in Koblenz). Die Ehe blieb kinderlos.

Militärkarriere

Von Goeben besuchte die Schule in Kleve und trat am 3. November 1833 als Musketier und Avantageur in das 24. Infanterie-Regiment der Preußischen Armee in Neuruppin ein. Hier wurde er am 15. Februar 1835 zum Sekondeleutnant befördert, nahm aber bereits im März des Folgejahres seinen Abschied. Am 1. Juni 1836 wurde Goeben als Sekondeleutnant in der Karlistischen Armee in Spanien angestellt und nahm bis 1840 an fünf Feldzügen im „Ersten spanischen Karlistenkrieg“ teil. Dabei wurde er mehrfach verwundet (erstmalig 1836, 1838 schwer verwundet und gefangengenommen, 1840 erneut schwer verwundet), wurde schließlich am 20. April 1840 graduierter (Charakter) und am 2. Juni 1840 effectiver (Patent) Oberstleutnant und erhielt für seine Leistungen zahlreiche Orden. Am 31. August 1841 schied von Goeben aus spanischen Diensten.

Am 26. Februar 1842 als Sekondeleutnant wieder in Preußischen Diensten angestellt, wurde er dem 8. (Leib-)Infanterie-Regiment zugeteilt und gleichzeitig zum Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Zum 1. April 1843 folgte seine Versetzung hierher. 1849 war er in Baden beim Stabe des Prinzen von Preußen und späteren Kaisers Wilhelm I. tätig. Am 21. Dezember 1859 wurde Oberst von Goeben zum Spanischen Heere nach Marokko kommandiert, wo er als preußischer Beobachter beim Spanisch-Marokkanischen Krieg fungierte.

1864 war er in Schleswig-Holstein und führte im Deutsch-Dänischen Krieg die Truppen der 26. Brigade „Goeben“ (6. Westfälisches Infanterie-Regiment Nr. 55 und 2. Westfälisches Landwehr-Regiment Nr. 15) von Radebüll über Düppel nach Alsen.

Am 18. Juni 1865 wurde Goeben zum Generalleutnant und Kommandeur der 13. Division befördert. Während des Deutschen Bruderkrieges 1866 zwischen Preußen und Österreich operierte er als Kommandeur der 13. Infanterie-Division der preußischen Main-Armee zunächst in Hannover und schlug dann im Mainfeldzug fast selbständig eine Reihe von Gefechten, insbesondere bei Dermbach, Kissingen, Laufach, Aschaffenburg, Tauberbischofsheim, Gerchsheim und Würzburg.

Am 26. Juli 1870 wurde er zum General der Infanterie befördert. Im Deutsch-Französischen Krieg erwarb er sich den Ruf eines der besten Feldherren. Als Befehlshaber der Ersten Armee errang er den Sieg bei St. Quentin.

Einführung in Leben und Werk

Kurze Einführung in Leben und Werk:[1]

Deutschlands Heerführer - Goeben 01.jpg
Deutschlands Heerführer - Goeben 02.jpg
Deutschlands Heerführer - Goeben 03.jpg

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Rangliste 1869
Rangliste 1873
Rangliste 1879

Namensnennungen

Goeben-Denkmal in Koblenz um 1900.jpg
  • 16. Juni 1871 zum Chef des 2. Rheinisches Infanterie-Regiments Nr. 28 ernannt à la suite des 6. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 55
  • Ein Großer Kreuzer der Kaiserlichen Marine SMS „Goeben“
  • Das ab 1893 bis 1919 in Koblenz und Ehrenbreitstein stationierte 2. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 28 erhielt am 27. Januar 1889 den Namen Infanterie-Regiment „von Goeben“ (2. Rheinisches) Nr. 28.
  • Seit 1884 stand auf dem Koblenzer Paradeplatz, der von 1890 bis 1948 Goebenplatz hieß und heute Joseph-Görres-Platz heißt, das Goeben-Denkmal.
    • Nach dem Zweiten Weltkrieg auf Druck der Besatzer entfernt, war es ab 1960 in der Gneisenau-Kaserne in Koblenz-Horchheim aufgestellt; nach der Schließung der Kaserne seit 2006 in der Falckenstein-Kaserne.
  • Die frühere Goebenkaserne (1938–1945) auf dem Koblenzer Asterstein wurde zu Wohnungen umgewandelt und heißt nun Goebensiedlung bzw. seit ca. 2013 auch Goebenpark.
  • Von 1912 bis ca. 1922 die Goeben-Kaserne in Trier
  • Ein Gedenkstein auf dem Koblenzer Hauptfriedhof an der Stelle seines früheren Grabmals
  • Das Fort „Queulen“ der Festung Metz im Reichsland Elsaß-Lothringen erhielt den Ehrennamen „Goeben“ (1873–1918)
  • Das Goebenhaus (Geburtshaus) in Stade in der Straße Am Wasser West Nr. 19/21
  • Die 2002 aufgelöste Von-Goeben-Kaserne in Stade
  • Die Reservistenkameradschaft Stade „von Goeben“
  • Goebenstraße in vielen anderen Städten wie u. a. in
    • Berlin im Generalszug als Verlängerung der Yorckstraße
    • Bonn. Am Ende dieser Straße steht die Ermekeilkaserne, die am 31. März 1883 vom II. Bataillon des 2. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 28 (späteres Regiment „von Goeben“) als erster Einheit belegt worden war.
    • Bremen mit der Wohnhausgruppe Goebenstraße
    • Hamburg-Eimsbüttel im sog. Generalsviertel
    • Wiesbaden im Feldherrenviertel

Werke (Auswahl)

  • Vier Jahre in Spanien, die Carlisten, ihre Erhebung, ihr Kampf und ihr Untergang, Hahn, Hannover 1841 (PDF-Datei)
  • Reise- und Lager-Briefe aus Spanien und vom spanischen Heere in Marokko, Hahn, Hannover 1863 (PDF-Dateien: Band 1, Band 2)
  • Das Treffen bei Kissingen am 10. Juli 1866, G. Otto, Darmstadt 1868 (PDF-Datei)
  • Das Gefecht bei Dermbach am 4. Juli 1866, Eduard Zernin, Darmstadt & Leipzig 1870

Literatur

  • Gebhard Zernin:
  • Biographie in: „Vierteljahreshefte für Truppenführung und Heereskunde, Jg. 1912 - Heft 1: Goeben, sein Werdegang zum Feldherrn
  • Karl von Hänisch: August von Goeben, königlich preußischer General der Infanterie und kommandierender General des VIII. Armeekorps. Eine Lebensskizze, in: Militär-Wochenblatt vom 4. Mai 1881, Berlin

Fußnoten

  1. „Deutschlands Heerführer (1640-1894) verewigt in den Namen der Regimenter und Bataillone des Deutschen Heeres, in Wort und Bild dargestellt“, 1895, S. 160f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!