Winnig, August

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August Winnig (1878-1956)

August Winnig (* 31. März 1878 in Blankenburg/Harz; † 3. November 1956 in Bad Nauheim) war ein deutscher konservativer Politiker und Schriftsteller.

Leben

Er erlernte das Maurerhandwerk und fand frühzeitig zur Sozialdemokratie sowie zur Gewerkschaftsbewegung. Ab 1913 leitete er den deutschen Bauarbeiterverband.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Oberpräsident von Ostpreußen. Als Reichsgesandter war er Generalbevollmächtigter für die baltischen Länder und unterzeichnete die Anerkennungen der Republiken Estland und Lettland. Um nach der Novemberrevolte in Deutschland diese Länder nicht den Sowjet-Bolschewisten zu überlassen, wollte er die Räumung des Baltikums verzögern und strebte dazu die Schaffung von freiwilligen Kampfverbänden an. Dazu führte Winnig aus:

„Die Rote Armee, die bisher durch die deutschen Truppen ferngehalten wurde, unternimmt schon jetzt erfolgreiche Vorstöße zur Wiedereroberung der baltischen Länder. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit darauf zu rechnen, daß die baltischen Länder in wenigen Monaten wieder von der Roten Armee besetzt sein werden. In diesem Falle ist Ostpreußen in neuer Gefahr, dem Bolschewismus zum Opfer zu fallen. […] Die radikale Propaganda hat auch in Ostpreußen den Boden unterwühlt. Ständen die Bolschewiken in Kurland und Litauen an der deutschen Grenze, so würden die radikalisierten Teile der ostpreußischen Bevölkerung ebensosehr den Bolschewiken zustreben, wie die Bolschewiken sich nach Ostpreußen hingezogen fühlten. Die Abwehr der bolschewistischen Invasion müßte dann unter den denkbar schwierigsten Verhältnissen geschehen: umgeben von einer deutschen und doch mit den Feinden sympathisierenden Bevölkerung und ohne sichere Verbindung mit den Kraftquellen des Reiches“[1]

In der Weimarer Nationalversammlung stimmte er als Einziger seiner SPD-Fraktion gegen die Ratifizierung des Versailler Diktates.

Als Oberpräsident Ostpreußens erkannte Winnig den wahren Feind des deutschen Volkes und organisierte die Aufstellung von Freikorps. 1920 unterstützte er den konservativen Kapp-Aufstand gegen die von der SPD gestellte Reichsregierung. Nachdem der Umsturzversuch gescheitert war, wurde Winnig seines Amtes enthoben und aus der SPD sowie der Gewerkschaft ausgeschlossen.

Rosa Luxemburg ließ sich wie folgt über Winnig aus:

»Parteigenossen, noch eine kleine Bemerkung über WINNIG. .., daß die deutschen Gewerkschaftsführer und die deutschen Sozialdemokraten die infamsten und größten Halunken, die in der Welt gelebt haben, sind. (Stürmischer Beifall und Händeklatschen) Wissen Sie, wohin diese Leute, WINNIG,EBERT,SCHEIDEMANN, gehören? Nach dem deutschen Strafkodex, den sie ja selbst in voller Gültigkeit erklären und nach dem sie selbst Recht sprechen lassen, gehören diese Leute ins Zuchthaus! (Stürmische Zurufe und Händeklatschen)...«[2]

Winnig beschuldigte jüdische Führer der Sozialdemokratie wie Luxemburg, daß sie gar nicht daran interessiert waren, die Lebensbedingungen der Arbeiter zu verbessern.[3]

Von 1922 bis 1924 hatte Winnig in Berlin Geschichte, Volkswirtschaft und öffentliches Recht studiert. Im Sommer 1927 wurde August Winnig durch Ernst Niekisch für die Altsozialistische Partei (ASP) gewonnen, eine Rechtsabspaltung der sächsischen Sozialdemokratie. Anders als Niekisch bemühte sich Winnig aber um die Anbindung der ASP an die nationalen Kampfbünde, an den Jungdeutschen Orden und den „Stahlhelm“. Damit war ein Weg beschritten, der Winnig – nach dem späteren Bruch mit Niekisch – über die Volkskonservativen auf die Seite der konservativen Revolution, danach zu den Nationalsozialisten, letztlich wieder in den Schoß des evangelischen Christentums führte. Immer fühlte er sich dabei Oswald Spengler verpflichtet.

Aufsatz Winnigs:[4]

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Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den Gründern der CDU in der West-BRD.

Werke (Auswahl)

Autobiographische Werke:

  • Frührot. Ein Buch von Heimat und Jugend. 1924 (erste Ausgabe 1919), Oswald Spengler gewidmet.
  • Das Buch Wanderschaft
  • Der weite Weg
  • Heimkehr
  • Die Hand Gottes, 1938
  • Das Unbekannte.
  • Aus zwanzig Jahren. 1925 bis 1945, 1948

Literarische Werke:

  • (Hrsg.) Jungblut. Handwerkslieder, Wanderlieder und Volkslieder
  • Preußischer Kommiß. Soldatengeschichten Berlin, Vorwärts-Verlag 1910
  • Die ewig grünende Tanne. 1927 (Erzählungen, illustriert von A. Paul Weber)
  • Wunderbare Welt (Roman). 1938
  • In der Höhle. 1941 (Erzählung)
  • Morgenröte 1958

Sonstiges:

  • Der große Kampf im deutschen Baugewerbe. 1910
  • Der Burgfriede und die Arbeiterschaft, Reihe: Kriegsprobleme der Arbeiterklasse, Heft 19, 1915
  • Der Krieg und die Arbeiterinternationale, in: F. Thimme, C. Legien (Hrsg.), Die Arbeiterschaft im neuen Deutschland. 1915
  • Zur Neuorientierung der deutschen Sozialdemokratie, (1916) (PDF-Datei)
  • Der Glaube an das Proletariat. 1924, neue Fassung 1926
  • Die geschichtliche Sendung des deutschen Arbeiters. Die deutsche Außenpolitik. Vortrag in Halle/Saale. 1926
  • Das Reich als Republik. (gesammelte Aufsätze und Reden) 1928
  • Vom Proletariat zum Arbeitertum. 1930, (Sonderausgabe) 1933, (mit einem Nachwort: »Nach drei Jahren«) - (mehrere Neuauflagen bis 1945)
  • Der Arbeiter im Dritten Reich. 1934, (PDF-Datei)
  • Arbeiter und Reich. = Erbe und Verpflichtung. 1. Auf falscher Bahn, 2. Die große Prüfung, 1937
  • Europa. Gedanken eines Deutschen 1937
  • Gespräch vom Glauben (1938), (PDF-Datei)
  • Der deutsche Ritterorden und seine Burgen. 1939

Verweise

Literatur

  • Lebenslauf und Beschreibung seines Werkes in: „Das Ostpreußenblatt“, 28. August 1976, Folge 35, S. 3, „Europa muß erwachen - Das Vermächtnis August Winnigs“ (PDF-Datei)
  • Wilhelm Landgrebe: „August Winnig. Arbeiterführer - Oberpräsident - Christ“, Verl. d. St.-Johannis-Druckerei Schweickhardt (1961)
  • G. Hanselmann: „August Winnig. Politiker-Schriftsteller-Christ“ - Reihe: Gotteszeugen. Eine Schriftenreihe für Jugend und Gemeinde. Heft 67, Stuttgart, Verlag Junge Gemeinde, 1963

Fußnoten