Wittmann, August

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Ritterkreuzträger August Wittmann

August Wittmann (Lebensrune.png 20. Juli 1895 in München; Todesrune.png 29. März 1977 in Glonn-Gräfelfing)[1] war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Gebirgsjäger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Wirken

Oberstleutnant August Wittmann.jpg

August Wittmann trat am 16. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in das königlich Bayerische 1. Feldartillerie-Regiment Prinz-Regent Luitpold ein. Nach Absolvierung seiner Grundausbildung zog er am 27. September 1914 zu seinem Regiments ins Feld. Am 1. Januar 1915 wurde er in das bayerische 8. Reserve-Feldartillerie-Regiment versetzt und am 29. Mai 1917 zum Leutnant der Reserve befördert.

Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges trat er am 22. April 1919 in das Freikorps Landsberg ein. Am 1. Juli 1919 wurde er in die Infanterie-Geschütz-Batterie 44 übernommen und am 1. Oktober 1919 in das Reichswehr-Artillerie-Regiment 21 versetzt. Am 1. Oktober 1920 trat er zur bayerischen Landespolizei über. Es folgten die Beförderungen zum Polizei-Oberleutnant 1923, zum Polizei-Hauptmann 1931 und 1932 die Ernennung zum Kompaniechef bei der Landespolizei München.

1934 wechselte er in den Führungsstab der Landespolizei. Von dort wurde er am 1. Oktober 1935 als Hauptmann in die Wehrmacht übernommen und Batteriechef im Gebirgs-Artillerie-Regiment 69. Am 1. November 1935 folgte die Beförderung zum Major und am 6. Oktober 1936 die Ernennung zum Batteriechef in der 4./Gebirgs-Artillerie-Regiment 79. Am 1. Oktober 1937 übernahm er das Kommando über die II./Gebirgs-Artillerie-Regiment 79 und am 1. August 1938 über die II. / Gebirgs-Artillerie-Regiment 111. Am 1. Oktober 1938 zum Oberstleutnant befördert, wurde Wittmann am 15. März 1940 Kommandeur des Artillerie-Regiments 256. Ab dem 1. Oktober 1940 war er Kommandeur des Gebirgs-Artillerie-Regiments 95. Für die Leistungen seines Regiments wurde er am 21. Juni 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet, bevor er am 1. Oktober 1941 zum Oberst befördert wurde. Am 20. Januar 1943 wurde er in die Führer-Reserve versetzt und am 1. April 1943 mit der Führung der 390. Infanterie-Division beauftragt. Am 16. Mai 1943 wurde er erneut in die Führer-Reserve versetzt und am 1. Juni 1943 zum Generalmajor befördert. Am 29. September 1943 wurde er Kommandeur der 3. Gebirgs-Division und am 1. April 1944 zum Generalleutnant befördert. Am 3. Juli 1944 folgte die erneute Versetzung in die Führer-Reserve und ab dem 10. Juli 1944 die Verwendung als Kommandeur der 117. Jäger-Division. Am 26. August 1944 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Ab dem 10. März 1945 kommandierte er die 1. Volks-Gebirgs-Division. Am 8. Mai 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft, aus der er im November 1945 wieder entlassen wurde.[2]

Ritterkreuz

Wittmann erhielt das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 21. Juni 1941 als Oberstleutnant und Kommandeur eines Gebirgsartillerieregiments.

„An der Durchführung der Operationen auf Kreta hatten der Kommandeur einer Gebirgsdivision, Generalmajor Ringel, sowie als Kommandeure von Gebirgsregimentern die Obersten Utz, Jais und Krakau und der Kommandeur eines Gebirgsartillerieregiments, Oberstleutnant Wittmann, mit den ihnen unterstellten Truppen entscheidenden Anteil.“ — Wehrmachtbericht vom 11. Juni 1941

Kessel von Belgrad

Mit nur unzureichenden Kräften versuchte die deutsche Führung im September 1944 eine Abwehrstellung gegen die Belgrader Operation zu improvisieren. Die Heeresgruppe E konnte nur unter großen Schwierigkeiten zwei Infanteriedivisionen (22. Division aus Kreta und die 11. Luftwaffenfeld-Division) an der Grenze zu Bulgarien formieren, um dort den Vorstoß bulgarischer Truppen aufzufangen. Im Norden kehrte die 2. Panzerarmee ihre Front nach Osten um, um nördlich von Belgrad Abwehrbereitschaft herzustellen. Die 117. Jäger-Division unter August Wittmann wurde aus Griechenland abkommandiert und zur Verstärkung der Besatzung von Belgrad im Lufttransport herangeführt. Doch südlich davon, zwischen Belgrad und Kladovo, standen zu diesem Zeitpunkt lediglich Alarmeinheiten aus Versorgungsabteilungen und Versprengten, die unter dem lokalen Militärbefehlshaber Südost, General der Infanterie Felber, versuchten eine Abwehrfront aufzubauen. Die Kräfte des XXI. Armeekorps, welches weiter im Westen gegen Partisanen operierte, befanden sich erst im Anmarsch.

Als Generalleutnant Walter Karl Hugo Stettner Ritter von Grabenhofen im Oktober 1944 im Kessel von Belgrad fiel, übernahm Wittmann den Befehl über die Kampfgruppe, zu der seine Division zählte. Er gehörte zu den wenigen, die dem Gemetzel entkamen und sich Richtung Westen absetzen konnten. Wittmann schilderte den Durchbruch später wie folgt:

„[...] Mit wütendem Hurra, erbittert durch die Verluste der Kameraden, ihrer Geschütze und Fahrzeuge, stürzten sich die Gebirgler auf den Feind. Sie wissen, daß es nur Tod oder Leben gibt. Wie ein reißender Gebirgsbach, der alles in seinem Strudel verschlingt, brechen sie über alle Hindernisse hinweg! Und sie schaffen es […]. Was hier an Tapferkeit, an Mut und Verzweiflung, an Kameradschaft und Nächstenliebe geleistet wird, vermag keine Feder zu beschreiben. [...]“[3]

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Generalleutnant Wittmann, AugustDas-Ritterkreuz.de
  2. Wittmann, AugustLexikon der Wehrmacht
  3. Roland Kaltenegger: Die Stammdivision der deutschen Gebirgstruppe, Weg und Kampf der 1. Gebirgsdivision 1935 bis 1945, S. 340
  4. Dies ist die Geschichte von Generalleutnant August Wittmann. In Bad Reichenhall und Garmisch-Partenkirchen als Gebirgsartillerist eingesetzt, nahm er am Polenfeldzug teil und übernahm im März 1940 das Artillerieregiment 256, das den Westwall verteidigte. Mit der Aufstellung der 5. Gebirgsdivision unter General Julius Ringel übernahm er als Oberstleutnant das Gebirgsartillerieregiment 95, mit dem er sich im Griechenlandfeldzug und bei der Eroberung von Kreta auszeichnete, wofür ihm am 21. Juni 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde. Als Oberst war Wittmann mit der 5. Gebirgsdivision an den Kampfhandlungen am Wolchow und vor Leningrad beteiligt, bevor er als Generalmajor die 3. Gebirgsdivision übernahm, mit welcher er bei Militopol, im Brückenkopf von Nikopol und in den Karpaten kämpfte. Das Kriegsende erlebte Wittmann nach Ausbruch aus dem Kessel von Belgrad als Kommandeur der 1. Volksgebirgsdivision in der Steiermark, wo er schließlich in alliierte Kriegsgefangenschaft geriet.