Ausländer, Rose

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Rose Ausländer, 1914

Rose Ausländer (* 11. Mai 1901 in Tschernowitz/Bukowina, Österreich-Ungarn; † 3. Januar 1988 in Düsseldorf) war eine jüdische Schriftstellerin.

Werdegang

Die Literatin Rose Ausländer kam 1907 in Tschernowitz/Bukowina als Rosalie Beatrice Scherzer zur Welt. 1921 ging sie mit ihrem Mann Ignatz Ausländer in die Vereinigten Staaten, kam aber 1931 nach der Scheidung wieder zurück.[1] 1939 war sie abermals in Amerika, um schon bald darauf erneut in die Bukowina zurückzukehren. Sie lebte im Ghetto von Tschernowitz. Ihr Antrag auf US-Visum wurde 1942 von der amerikanischen Botschaft in Rumänien abgelehnt. Während der Kriegszeit verbarg sie sich als Jüdin – nach eigenen Angaben – in einem Kellerversteck. 1946 übersiedelte sie aus der nunmehr kommunistischen Bukowina in die Vereinigten Staaten von Amerika. Dort verfaßte sie Gedichte in englischer Sprache. 1963 sah man Rose Ausländer in Wien, seit 1965 hielt sie sich in der Bundesrepublik auf. Hier galt sie flugs als »bedeutendste deutschsprachige Lyrikerin der älteren Generation«. Gedichtbeispiel: »Ich schreibe mich / ins Nichts / Es wird mich / ewig / aufbewahren.«

Bis 1971 unternahm Rose Ausländer ausgedehnte Reisen durch Europa, vor allem nach Italien und 1968/69 letztmalig in die Vereinigten Staaten. 1972 zog sie ins Nelly-Sachs-Heim, das Altenheim der Jüdischen Gemeinde Düsseldorfs. Noch lange nach ihrer Übersiedlung nach Deutschland war Rose Ausländer kaum bekannt, erst der Verleger Helmut Braun, den sie 1975 kennenlernte, änderte das. Sie wurde mit bundesdeutschen Preisen überschüttet. In ihrer auf Grundworte reduzierten Sprache nahm die Kritik „jüdisch-chassidische Sprachmystik“ wahr. Ihre Poesie erinnere an Celan und an die Bildersprache Chagalls, hieß es. Karl Kraus jedenfalls hatte, um Beurteilung ihrer Gedichte gebeten, 1928 geschrieben: „Immerhin sei gesagt, daß sich neben viel Ungestaltetem da und dort Spuren einer starken Sprachbegabung gezeigt haben.“[1]

Nach einem Oberschenkelhalsbruch, von dem sie sich nicht mehr erholte, beschloss Rose Ausländer 1977, ihr Zimmer nicht mehr zu verlassen und sich nur noch auf ihr Schreiben zu konzentrieren. Sie veröffentlichte bis zu ihrem Tod 1988 zahlreiche Gedichtbände, die hohe Auflagen erreichten.

Auszeichnungen

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9