Bärwalde (Neumark)

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Bärwalde

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Königsberg/Neumark
Provinz: Brandenburg
Einwohner (1933): 3.575
Koordinaten: 52° 47′ N, 14° 29′ O
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Bärwalde befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Bärwalde in der Neumark ist eine deutsche Stadt im Kreis Königsberg (Neumark) in Brandenburg.

Lage

Die Stadt Bärwalde liegt am Fluß Kuritz, 15 Kilometer östlich der Oder. Über die Landesstraße 31 ist nach Norden Königsberg in der Neumark und nach Süden Küstrin zu erreichen. Der deutsch-polnische Grenzübergang Hohenwutzen ist 40 Kilometer entfernt. Es besteht Anschluß an die Eisenbahnlinie von Stettin nach Küstrin. Im Westen befindet sich ein großes Waldgebiet, das touristisch erschlossen ist. Bei den zur Gemeinde gehörenden Dörfern Trossin und Sellin wird Erdgas und Erdöl gefördert.

Geschichte

Über den Zeitpunkt der Besiedlung des Ortes, die vermutlich im 13. Jahrhundert erfolgte, ist wenig überliefert. Sie wird dem Rittergeschlecht Behr zugeschrieben, das auch die Orte Bernstein und Bärfelde begründete. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass an der alten Handelsstraße von Küstrin nach Stettin einmal eine größere Burg gestanden hat.

Auf einer Halbinsel am Bärwalder See und den Kuritzsümpfen erfolgte die planmäßige Stadtanlage um einen großen Marktplatz. Markgraf Albrecht III. hielt sich seit 1295 nachweislich mehrfach in Berenwalde auf, in diesem Zusammenhang wurde der Ort im Jahre 1298 erstmals als civitas bezeichnet. 1298 begann der Bau der Marienkirche. Ob Albrecht die Ansiedlung zur Stadt erhob, bleibt ebenfalls ungewiss. Bärwalde blieb auch unter seinen Nachfolgern ein beliebter Aufenthaltsort der brandenburgischen Markgrafen. Am 14. August 1319 verstarb in Bärwalde der letzte askanische Markgraf von Brandenburg, Woldemar, der der Stadt zuvor im Jahre 1317 die Stadtrechte erneuert hatte. 1320 verstarb hier auch sein Neffe Heinrich im Alter von 10 oder 12 Jahren, damit erlosch die Linie.

1337 umfaßte das Bärwalder Land 29 Dörfer und die Immediatstadt war das Zentrum des Herrschaftsgebietes der Ritterfamilie Behr. Zu dieser Zeit gehörten viele Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung der religiösen Bewegung der Waldenser an. 1353 wurde Bärwalde zur Münzstätte der Neumark. Bärwalde war seit dem 14. Jahrhundert eine ummauerte Stadt. Die Stadtmauer mit ihren 26 Weichhäuser blieb erhalten, die Stadttore wurden abgetragen. Die Hussiten fielen 1433 in Bärwalde ein und brannten die Stadt nieder. In den Jahren 1540 und 1558 erlitt die Stadt durch Stadtbrände starke Zerstörungen.

Während des Dreißigjährigen Krieges handelten hier am 23. Januar 1631 der schwedische Bevollmächtigte Gustaf Graf Horn mit dem Gesandten Richelieus, Hercules de Charnasse, den Vertrag von Bärwalde aus, in dem Frankreich einen großen Teil der schwedischen Kriegskosten übernahm. Von 1818 bis 1945 war Bärwalde Teil des Landkreises Königsberg (Neumark).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1933 3.575[1]
2015 3.575

Bekannte, in Bärwalde geborene Personen

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 9, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1942