Bürgi, Jobst

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Jobst Bürgi Porträt.jpg

Jobst Bürgi (auch Jost oder Joost sowie Byrgi, Burgi, Bürgi, Biirgi, latinisiert Justus Byrgius; * 28. Februar 1552 in Lichtensteig im Kanton St. Gallen; † 31. Januar 1632 in Kassel) war ein deutscher Mathematiker, Uhrmacher, Astronom und bedeutender Verfertiger von Himmelsgloben und astronomischen Instrumenten aus der Schweiz.

Leben und Wirken

Bürgi kam 1579 als Hofuhrmacher in die Dienste des Landgrafen von Hessen-Kassel, Wilhelm IV. Sein erstes Werk war ein Himmelsglobus, auf dem er die Sterne nach seinen eigenen Beobachtungen eintrug. Der Landgraf schickte diesen Globus dem deutschen Kaiser Rudolf II., der Bürgli 1604 als Mechaniker in seine Dienste nahm. Bürgli kehrte indes 1622 von Wien nach Kassel zurück und starb dort 1632.

Bürgli konstruierte zahlreich Räderuhren, Uhren mit Sekundenzeiger und astronomische Instrumente. Noch vor 1603 erfand er einen Proportionalzirkel, der sich in vielen Punkten vom Galileischen unterschied, ferner auch, ohne die Arbeiten des schottischen Mathematikers John Napier zu kennen, die Logarithmen, die er in den „Arithmetischen und geometrischen Progreß-Tabulen“ (Prag 1620) beschrieb. Außerdem konstruierte er ein geometrischen Triangularinstrument. Seinen Bericht darüber nebst Abbildungen gab sein Schwager Benjamin Barmer 1648 heraus. Sein berühmtestes Werk ist jedoch ein mit Silberblech überzogener mechanischer Himmelsglobus, worauf er die Sterne nach seinen eigenen Beobachtungen eingetragen hatte.

Literatur

  • Moritz Cantor: Bürgi, Jost. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 604–606
  • Erwin Voellmy: Jost Bürgi und die Logarithmen. Beihefte zur Zeitschrift „Elemente der Mathematik“ / Band 5 (1948)

Verweise