Bürkner, Leopold

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Leopold Bürkner (Lebensrune.png 29. Januar 1894 in Zerbst (Anhalt); Todesrune.png 15. Juli 1975 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Offizier, der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Vizeadmiral und Protokollchef der geschäftsführenden Reichsregierung Dönitz im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Korvettenkapitän Leopold Bürkner, 3. von links
Empfang von japanischen Marineoffizieren in der Reichskanzlei am 7. Mai 1934; Adolf Hitler im Gespräch mit dem Marineattaché Yendo und dem Vizeadmiral Matsushita, rechts Dr. Hans Heinrich Lammers, ganz rechts Verbindungsoffizier Korvettenkapitän Leopold Bürkner.
Kapitulation der Wehrmacht in Berlin-Karlshorst am 8. Mai 1945; von links sitzend: Hans-Jürgen Stumpff (links), Wilhelm Keitel (Mitte) und Hans-Georg von Friedeburg (rechts) bei der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht in der Pionierschule I in Karlshorst am 9. Mai 1945. Dahinter stehend: Leopold Bürkner (zwischen Stumpff und Keitel), Korvettenkapitän Otto Salman (nach hinten schauend) und Oberstleutnant Karl Böhm-Tettelbach.
Leopold Bürkner in Kriegsgefangenschaft
  • Grundausbildung und praktische Bordausbildung auf dem Schulschiff SMS „Hansa“ (1. April 1912 bis 31. März 1913)
  • Marineschule Flensburg-Mürwik (1. April 1913 bis 31. März 1914)
  • Linienschiffe SMS WETTIN, SMS SCHWABEN und Schlachtkreuzer SMS SEYDLITZ, SMS MOLTKE (1. August 1914 bis 28. September 1915)
  • Wachoffizier auf Torpedoboot T 108, I. Torpedo-Division, Kiel (29. September 1915 bis 24. Oktober 1915)
  • Kommandant i. V. T-Boot S 130 (25. Oktober 1915 bis 6. November 1915)
  • Lehrgang auf dem Artillerieschulschiff SMS KAISERIN AUGUSTA (8. November 1915 bis 21. Dezember 1915)
  • z. Vfg. der I. Torpedo-Division, Kiel (22. Dezember 1915 bis 16. Januar 1916)
  • Wachoffizier auf T-Boot S 143 (17. Januar 1916 bis 8. März 1916)
  • Wachoffizier auf T-Boot S 165 (12. März bis 30. Mai 1916)
  • Wachoffizier auf T-Boot G 173 (1. Juni bis 6. August 1916)
  • Wachoffizier auf T-Boot G 197 (7. August 1916 bis 7. Juli 1917)
  • Wachoffizier auf T-Boot G 39 (8. Juli 1917 bis 21. Juni 1919)
  • In Gefangenschaft (21. Juni 1919 bis 29. Januar 1920)

1920 bis 1937

  • Gruppenoffizier und Fähnrichs-Kompaniechef Marineschule Mürwik, Inspektion des Bildungswesens (1. August 1920 bis 26. September 1923)
  • Flaggleutnant I. T-Flottille, Swinemünde, Seestreitkräfte der Ostsee (27. Oktober 1923 bis 25. September 1927)
    • zugleich Kommandant des Flottillenbootes T 190
  • Referent Ausbildungsabteilung (A III), Marineleitung, Berlin (28. September 1927 bis 30. September 1931)
    • damaliger Abteilungsleiter: Fregattenkapitän Rolf Carls
  • Chef III. T-Halbflottille, II. T-Flottille, Wilhelmshaven, Flotte (1. Oktober 1931 bis 26. September 1933)
  • Verbindungsoffizier für ausländische Marineattachés, Marineleitung, Berlin (9. Oktober 1933 bis 30. September 1935)
  • Erster Offizier Panzerschiff „Admiral Scheer“, Panzerschiffe, Flotte (1. Oktober 1935 bis 26. Juli 1937)
  • Kommandant des Kadettenschulkreuzer „Emden“, Inspektion des Bildungswesens (28. Juli 1937 bis 15. Juni 1938)
    • 8. Auslandsreise der Offizieranwärter der Crew 1937 a)

1938 bis 1947

  • 14.3.1938 bis 22.3.1938 zugleich mit der Wahrung der Geschäfte des Befehlshabers der deutschen Seestreitkräfte vor Spanien beauftragt
  • 15.6.1938 bis 7.11.1939 Chef der Abteilung Ausland (Ausl.) der Amtsgruppe Ausland/Abwehr beim Wehrmachtführungsstab des OKW
  • 8.11.1939 bis 30.6.1944 Chef der Amtsgruppe Ausland im Amt Ausland / Abwehr (AAusl/Abw) beim Wehrmachtführungsstab des OKW
  • 1.7.1944 bis 23.5.1945 Chef des Amtes Ausland/Abwehr im Wehrmachtführungsstab des OKW
  • 3.5.1945 bis 23.5.1945 zugleich Protokollchef der geschäftsführenden Reichsregierung Dönitz
  • 23.5.1945 im Sonderbereich Mürwik in Gefangenschaft geraten
  • 25. Juni 1947 aus der Gefangenschaft in Ansbach entlassen

Bürkner arbeitete, wie etwa 300 andere deutsche hohe Offiziere, zeitweise für die deutsche Abteilung der kriegsgeschichtlichen Forschungsgruppe der United States Army, der Operational History (German) Section oder kurz die „Historical Division“. Die von der Historical Division in Washington D.C. vergebenen Auftragsuntersuchungen wurden ab Juni 1948 über eine acht Mitglieder umfassende Control Group koordiniert, die ihren Sitz zunächst in Königstein im Taunus und ab 1949 in Karlsruhe hatte. Zum Leiter der „Control Group“ hatten die VS-Amerikaner im Februar 1948 Franz Halder designiert, der dann auch die anderen sieben Mitglieder dieses Gremiums vorschlug: Vizeadmiral Bürkner, Generalmajor Alfred Toppe, General der Infanterie Hans von Greiffenberg, Generalmajor Burkhart Müller-Hillebrand, Generalleutnant Oldwig Otto von Natzmer, Generalmajor Helmuth Reinhardt und Oberst Alred Zerbel.

Während des Nürnberger Prozesses war er als Zeuge zugunsten von Alfred Jodl vorgesehen. Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft war er u. a. Personalleiter für das deutsche Personal der niederländischen Fluggesellschaft KLM in Frankfurt am Main. Ab 1949 war er zeitweise als Berater des Auswärtigen Amtes tätig. Nach seinem Tod kamen einige seiner persönlichen Unterlagen in das Bundesarchiv.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften

  • George Laurent: Einführung in das Studium der Strategie (deutsche Übersetzung). Verlag für Volkstum, Wehr und Wirtschaft, Berlin 1939.
  • Billige Weisheiten, bei der Seefahrt aufgepickt (mit Zeichnungen von Rudolf Krohne). Dünnhaupt, Dessau 1942. Wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1]
  • Charles W. Thayer: Hallo, Genosse General! (deutsche Übersetzung, mit Illustrationen von Heiner Rothfuchs) Athenäum-Verlag, Bonn 1953.

Fußnoten