Bach, Wilhelm

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Ritterkreuzträger Wilhelm Bach

Wilhelm Georg Adam Bach (Lebensrune.png 5. November 1892 in Oberöwisheim bei Bruchsal; Todesrune.png 22. Dezember 1942 in alliierter Kriegsgefangenschaft Toronto, Kanada) war ein deutscher Pfarrer sowie Reserveoffizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant d. R. des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Erwin Rommel (links), Wilhelm Bach (Mitte) und andere bei einer Besprechung in Nordafrika, 1941
Wilhelm Bach, der „Held vom Halfaja-Paß“, wird nach der Kapitulation von einem britischen Offizier in die Kriegsgefangenschaft abgeführt.

Wilhelm Bach wurde 1892 als Sohn des Pfarrers Bach aus Steinsfurt/Sinsheim geboren.

Erster Weltkrieg

Nach dem Abitur begann er ein Studium der Theologie. 1914 trat der junge Wilhelm Bach zwei Wochen nach Kriegsbeginn als Kriegsfreiwilliger dem 1. Badischen-Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109 bei und kam am anschließend in das Reserve-Infanterie-Regiment 109, mit dem er an den Stellungskämpfen im Artois teilnahm. Bach absolvierte 1915 einen Offiziers-Aspiranten-Kurs in Bapaume (27. März 1915 bis 8. Mai 1915) und im Sennelager 81. Juni bis 8. Juli 1915). Nach Kämpfen an der Somme und der zweiten Schlacht in der Champagne wurde er zum Leutnant d. R. ernannt, am 21. Oktober 1916 wurde er verwundet und geriet in britische Gefangenschaft, aus der er nach drei Jahren entlassen und am 7. November 1919 nach Deutschland zurückkehrte.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Krieg trat er in die Fußstapfen seines Vaters und wurde zunächst selbst lutherischer Pfarrer (zuletzt in Mannheim). Er nahm von 4. Juni bis 2. Juli 1936 an einer Reserveübung des Infanterie-Regimentes 14 in Konstanz am Bodensee als Leutnant d. R. teil. Vom 1. April 1937 bis 15. Juli 1939 nahm er an fünf weitere, zum Teil ausgedehnten Reserveübungen teil.

Zweiter Weltkrieg

Am 26. August 1939 wurde Bach mobilgemacht, und statt Feldprediger zu werden, blieb er der Infanterie treu. Er wurde in die 6. Kompanie/Infanterie-Regiment 110 versetzt. Bach nahm so an den Vorfeldkämpfen zwischen Mosel und Rhein teil und wurde bis zum Januar 1940 im Rückwärtigen Heeresgebiet eingesetzt. 1. Februar 1940 kam Bach in das II. Bataillon/Infanterie-Regiment 104, wo er das Kommando über die 6. Kompanie übernahm und an den Kämpfen in Frankreich beim Westfeldzug 1940 teilnahm, wobei er auch die 7. und noch während des Westfeldzuges die 10. Kompanie führte.

Im Frühjahr 1941 wurde das Schützen-Regiment 104 (motorisiert)[1] im Rahmen des Afrika-Korps nach Nordafrika verlegt. Bachs I. Bataillon vom Regiment, in welches er immer noch als Kompanieführer fungierte, traf Ende April 1941 in Libyen ein und wurde in der Belagerung von Tobruk eingesetzt. Nach vier Tagen Kampf hatte das Bataillon schwere Verluste erlitten, wurde aber sofort auf dem Halfaya-Paß eingesetzt, um eine Sicherung nach Osten aufzubauen. Schon am zweiten Einsatztag, nachdem der Bataillonskommandeur ausfiel, mußte Bach die Führung des Bataillons übernehmen, das dort in Stellung lag.

Halfaya-Paß

Der strategische Halfaja-Paß wurde am 14. April 1941 von deutschen Truppen erobert und besetzt, da der Paß wichtig für die Truppen um Tobruk war. Die Briten haben mehrmals versucht, den Paß gegen die deutsch-italienische Verteidigung erneut zu erobern. Im Mai 1941 bei der Operation Brevity waren sie unter William Gott erfolgreich, der den Paß am 15. Mai eroberte (ansonsten war die Operation Brevity für die Briten wenig erfolgreich). Am 27. Mai 1941 begann das deutsche Unternehmen „Skorpion“, als die kleine Kampfgruppe „von Herff“ (Oberst Maximilian von Herff) mit 70 Panzern des Panzer-Regimentes 8, kleine Teile des Infanterie-Regimentes 15, die Aufklärungs-Abteilung 33 und Hauptmann d. R. Bachs Schützen-Bataillon (Gruppe „Bach“) die starke britische Verteidigung angriff. Noch am selben tag befahl Gott den Rückzug, und die Briten zogen sich fluchtartig zurück. Der Paß war wieder in deutscher Hand, wobei die Gruppe „Bach“ die meisten Gefechte führte.

Im Juni 1941 während der Operation Battleaxe scheiterten die überlegenen Briten, trotz einer neuen Lieferung von 300 Panzern und 50 Jagdflugzeugen sowie eine Truppenstärke 2:1 an der zähen Verteidigung des Passes durch Wilhelm Bach und Generalmajor Fedele de Giorgis. Bach hatte auf den Höhen 206 und 208 8,8-cm-Flak gut getarnt eingraben lassen. Bachs Bataillon war dennoch eingekesselt und ohne Nachschub. Auch die 15. Panzer-Division unter Walter Neumann-Silkow mußte hohe Verluste ertragen. Frühmorgens am 15. Juni um 5.15 Uhr ließ Brigadier Reginald Savory (Halfaya Group) den Paß angreifen, unterstützt wurden seine Infanteristen (u. a. „Highlanders“ und indische „Mahratta“) von 12 schweren und einem leichten Panzer (11th Hussars) sowie einer Batterie Feldartillerie.

Nun kam Bachs Stunde, da ein Rückzug ohnehin wegen der Einkesselung unmöglich war. Panzerminen, aber vor allem die altbewährte „Acht-Acht“ konnten 11 der 12 Panzer zerstören, die britische Artillerie verfehlte zudem noch ihr Ziel, so daß der Paß durch Sperrfeuer von Panzerabwehrkanonen und starkem MG-Sperrfeuer gehalten wurde.

Die 11. indische Infanterie-Brigade nahm am zweiten Tag ihre Angriffe auf den Halfaya-Paß wieder auf, allerdings erneut ohne nennenswerte Fortschritte zu erreichen. Im Verlauf des Tages gelang es lediglich, die Verteidiger endgültig einzukreisen und so von jeder Versorgung abzuschneiden. Es bedürfte aber Rommels Panzer (die 5. Leichte Division gemeinsam mit der 7. gepanzerten Brigade), die am 17. Juni durchbrachen und durchgehend kämpfend zum Paß eilten, um die Briten erneut in die Flucht zu schlagen.

Der Halfaya-Paß wurde von den Briten bzw. Inder auch Höllen- oder Fegefeuer-Paß genannt (Hell-Fire Pass), weil der eigentliche unterlegene Bach standhielt. Erwin Rommel, der zuerst Bach ablehnte, ihn dann später verehrte,[2] sagte später über ihn:

„Wo Bach mit seinem Männern steht, kommt keine Maus durch.“

Nachdem er zum Major d. R. befördert wurde, erhielt er im Oktober das Kommando über das I. Bataillon. Kommandeur Bach, sein ehrenvoller Spitzname war nach seiner Leistung am Halfaya-Paß „Pastor des Fegefeuers“, führte er den Befehl aus, den Halfaya-Paß auch dieses mal zu halten. Dies gelang ihm auch bis Januar 1942, dann aber fiel die Hafenstadt Bardia (1.150 Alliierte wurden aus dem Gefangenenlager befreit, 8.500 Deutsche und Italiener gerieten dafür in Gefangenschaft) und somit war Bach völlig eingekesselt und vom Nachschub abgeschnitten, das Afrikakorps zurückgeschlagen. Feld- und Schiffsartillerie der Royal Navy vor der Küste haben seine Männer stark dezimiert. Im Juni 1942 wurde Bardia von deutschen Truppen wiedererobert, da war es aber für Bach und seine Männer schon zu spät.

Am 17. Januar 1942 kapitulierte die isolierte deutsch-italienische Garnison am Paß durch Fedele de Giorgis, Bach ging zusammen mit den Resten seines Bataillons in britische Kriegsgefangenschaft.

Kriegsgefangenschaft und Tod

Major d. R. Bach kam zuerst nach Südafrika und danach in kanadische Kriegsgefangenschaft, wo er am 12. Dezember 1942 – angeblich im Chorley-Park-Militär-Hospital in Toronto nach einer Krebsoperation – verstarb.

Würdigung durch das OKH

Posthum wurde er zum Oberstleutnant d. R. befördert

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. Lexikon der Wehrmacht: Schützen-Regiment 104
  2. Rommel fand Bach wenig autoritär, da Bach sehr entspannt und freundlich mit seinen Männern umging, was Rommel grundsätzlich suspekt fand. Als Rommel noch erfuhr, daß Bach lutherischer Pfarrer war, was für ihn nahe einer Sekte kam, trug das nicht zum Wohlwollen bei. Vor allem störte Rommel Bachs Humpeln, denn die Verwundung am Knie im Ersten Weltkrieg zwang ihn dazu, zumeist verwendete er einen Gehstock, nur nicht, wenn Rommel zugegen war. Rommel konnte es sich nicht leisten, daß die Briten, die alles auskundschafteten, dachten, die Deutsche Wehrmacht benötige Kriegsversehrte an der Kriegsfront, wie auch ein Vorfall beim Besuch Konrad von Leipzigs bei dessen Bruder Hellmut von Leipzig zeigte. Bach, der von seinen Männern regelrecht vergöttert wurde, konnte sich schnell beweisen. Er war ein Meister mit der 8,8-cm-Flak und hatte Durch- und Überblick. Es dauerte nicht lange, da wollte ihn Rommel nicht mehr missen, entschuldigte auch Bachs zuweilen schrulligen Kleidungsstil, der sich, mit Sonnenbrille und weißem Hemd aus Privatbestände, nicht selten wie im Sommerurlaub anmutete.
  3. Aus Aluminiumteilen (Flugzeug?/Panzer?) von seinen Kameraden des Schützen-Regiments (mot.) 104 gefertigt. Auf der Standfläche Relief eines Panzers unter der Darstellung eines Ritterkreuzes mit dem Datum „15.-17.6.1941“, rechts unten monogrammiert „KR“, darunter die Widmung „Dem Verteidiger des Halfayapasses Major Bach J Staffel/SR104(mot)“. Maße der Standfläche 15 x 28 cm. Noch als Hauptmann und Führer des I. Bataillons des SR 104 erhält Wilhelm Bach am 9.7.1941 das Ritterkreuz für seine Entscheidung, den Halfaya-Paß drei Tage lang ohne Verbindung nach außen bedingungslos zu halten. Vier Monate später, mittlerweile zum Major befördert, ist es erneut sein Auftrag, den Halfaya-Paß zu halten, was dem „Pastor des Fegefeuers“ aber nur bis Mitte Januar 1942 gelingt. In der anschließenden Kriegsgefangenschaft in Südafrika bzw. Kanada verstirbt er im Dezember 1942 und wird posthum zum Oberstleutnant der Reserve befördert.
  4. Neben den Steinkreuzen des Soldatenfriedhofes erinnern auch zwei Holzkreuze, die von den Gefangenen zum Andenken an zwei verstorbene Kameraden, Major Wilhelm Bach (Ritterkreuz) und Soldat Erich Ertz (Eisernes Kreuz), geschnitzt wurden. Das besondere Holz für diese Kreuze stammt aus Südamerika. Es wurde von dem Schweizer Professor, Dr. Hermann Boeschenstein beschafft, der sich sehr für die deutschen Kriegsgefangenen in Kanada einsetzte. Jedes Jahr zum Volkstrauertag pilgern Hunderte Mitglieder der „Deutschkanadischen Gedächtnisstiftung“ zum Woodland Friedhof in Kitchener und gedenken der toten Deutschen. Es war 1917, als die Toten aus verschiedenen Gräbern, die über ganz Kanada verstreut waren, nach Kitchener umgebettet wurden, um hier ihre letzte Ruhe zu finden. Der Grund für diese Umbettung war, den Angehörigen und der Bevölkerung im Allgemeinen, eine bessere Gelegenheit zum Besuch der Gräber zu geben. Auch die Pflege der Gräber an einem zentralen Ort wurde dabei in Erwägung gezogen. Zahlreiche Bürger der Stadt Kitchener und Umgebung sind deutsche und österreichische Einwanderer oder deren Nachkommen. Die Umbettung der Toten wurde 1971 vom Verband deutscher Kriegsgräberfürsorge und von der Commonwealth War Graves Commission durchgeführt. 187 deutsche Soldaten sind es, die in Kitchener ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.