Bad-Kleinen-Affäre

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Gleis 4, auf welches Wolfgang Grams während des Schußwechsels rücklings fiel,[1] aus Sicht der damaligen Position der GSG-9-Beamten.

Die Bad-Kleinen-Affäre war eine polizeiliche Festnahmeaktion der GSG 9 auf Befehl des Bundeskriminalamtes (BKA) gegen zwei enttarnte RAF-Terroristen im Bahnhof des mecklenburgischen Ortes, bei dem es nach einem Schußwechsel zwei Tote (darunter den der RAF zugeordneten gewalttätigen und kriminellen Linksextremisten Wolfgang Grams) gab.

Ablauf

Am 27. Juni 1993 sollte Grams zusammen mit Birgit Hogefeld im Verlauf eines GSG-9-Einsatzes auf Anweisung des BKAs in Bad Kleinen auf dem dortigen Bahnhof festgenommen werden.

Ein verstümmelter Funkspruch bzw. ein Zugriffszeichen eines verunsicherten Beamten löste die voreilige Festnahmeaktion gegen die beiden RAF-Mitglieder Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams aus. Die Terroristin wurde schnell gestellt, doch Grams gelang die Flucht. Der 25jährige Michael Newrzella, ein sprintstarker Athlet, setzte Grams nach – er wollte ihn ohne Waffeneinsatz fassen. Da drehte sich der Terrorist um und schoß dem GSG-9-Mann, der wegen der sommerlichen Temperaturen keine Schutzweste trug (da diese sichtbar gewesen wäre), in die Brust. Ein weiterer Polizist, der sich schützend vor den getroffenen Newrzella warf, überlebte trotz dreier Verletzungen. Eine Kugel, die sein Herz getroffen hätte, blieb in einem Magazin in einer Uniformtasche stecken. Die Elitepolizisten schossen aus der Deckung heraus wild um sich.

Auch Unbeteiligte kamen zu Schaden. Die 36jährige Schaffnerin Siegrid Helberg wurde von einem Geschoßsplitter getroffen, er durchschlug ihren linken Oberarm. Eine junge Frau aus Bad Oldesloe, die in den Kugelhagel geriet, sackte auf dem Bahnsteig mit einem Schock zusammen und mußte im Krankenhaus behandelt werden.

Nach Auswertung der Ermittlungsergebnisse wurde veröffentlicht, daß sich Grams selbst erschossen habe, um der Verhaftung zu entgehen. Birgit Hogefeld wurde festgenommen und war danach auf lange Zeit eine der letzten in Langzeithaft einsitzenden RAF-Terroristinnen, sie kam 2011 frei. Fingerabdrücke deuten nach Darstellung der FAZ darauf hin, daß auch die RAF-Terroristen Ernst Volker Staub und Daniela Klette am Einsatzort in Bad Kleinen anwesend waren. Unklar bleibt, ob und wie Klette und Staub mit Grams, Hogefeld oder Steinmetz Kontakt aufgenommen haben.

Dokumentation

Verweise

Fußnoten