Bade, Wilfrid

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Wilfrid Bade (1906—1945)

Wilfrid Bade (Lebensrune.png 4. Februar 1906 in Berlin; Todesrune.png wahrscheinlich gefallen 1945) war ein deutscher Schriftsteller und Politiker (NSDAP).

Wirken

Wilfrid Bade gehörte schon als junger Mann der NSDAP an. Sein Aufstieg verlief parallel mit der Entwicklung des Reichspropagandaministeriums, wo er als Kulturpolitiker und Journalist arbeitete und in dem er ab 1933 tätig war. Dort zunächst für die Auslandskorrespondenten zuständig, stieg er schnell auf und arbeitete häufig auch als Vertreter des Reichspressechefs im Führerhauptquartier als Regierungsrat im Reichsminsterium für Volksaufklärung und Propaganda.

Das Standesamt Berlin-Charlottenburg erklärte Wilfrid Bade 1950 offiziell für tot - aufgrund einer eidesstattlichen Erklärung, nach der er am 24. Dezember 1945 in einem Kriegsgefangenenlager in Litauen gestorben sei. Der Sohn eines Nachbarn schließlich berichtete, Bade habe, laut seinem Vater, kurz vor der Kapitulation der Wehrmacht Suizid begangen.

Mindestens drei Mal ist Wilfrid Bade gestorben: Am 2. Mai 1945 wurde der Panzerwagen, mit dem der 39-jährige Ministerialdirigent im Reichspropagandaministerium ausbrechen wollte, von sowjetischen Soldaten in Brand geschossen. In den letzten Kriegstagen beging er Selbstmord. Am Heiligen Abend 1945 starb er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Welche und ob überhaupt eine Darstellung stimmt, ist unklar.

Wilfrid Bade hat ein umfangreiches dichterisches und schriftstellerisches Werk hinterlassen. Er schrieb auch unter dem Pseudonym Kai Steffen. Ab 1934 schrieb er Jugendbücher und er verfasste den Text einiger Zigarettenbilderalben, so zum Beispiel zu „Deutschland erwacht“ oder auch gemeinsam mit Lothar Tank den Text zum RaumbildalbumDeutsche Plastik unserer Zeit“.

Viele seiner Bücher und Schriften wurden nach 1945 im Rahmen der alliierten Büchervernichtung gezielt aus öffentlichen Bibliotheken ausgesondert und verboten, um das kollektive Gedächtnis der Deutschen nachhaltig zu zerstören.

Schriften (Auswahl)

  • 96-book.png PDF Deutschland erwacht, Cigaretten-Bilderdienst Altona-Bahrenfeld, 1933
  • Der Weg des Dritten Reiches, Coleman, Lübeck 1933–1938
    • Band 1: 1933 – Das Jahr der Revolution
    • Band 2: 1934 – Der Aufbau beginnt (PDF-Datei)
    • Band 3: 1935 – Der Kampf um die Freiheit
    • Band 4: 1936 − Das vierte Jahr
  • Goebbels, Lübeck 1933
  • Das Hohelied vom Dritten Reich - Arbeit und Brot, Verlag „Die Deutsche Illustrierte“ Verlagsgesellschaft, Berlin 1934
  • Thiele findet seinen Vater. Das Schicksal eines Deutschen in seinem Volke, Knorr & Hirth GmbH, München 1934
  • 96-book.png PDF-Datei PDF Trommlerbub unterm Hakenkreuz, 1934
  • Das Heldische Jahr, Zeitgeschichte Verlag, Berlin 1935, gemeinsam mit Wilmont Haacke
  • Drehbuch zum Film Das Lied vom Stahl
  • Flamme und Wind, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart; Berlin 1936
  • 96-book.png PDF Scribd Die SA erobert Berlin — Ein Tatsachenbericht, 1937, S. 71ff
  • Das Auto erobert die Welt, Zeitgeschichte Verlag, Berlin 1938
  • Jadran, Essener Verlagsanstalt, Essen 1938
  • Gloria, Zeitgeschichte Verlag, Berlin 1939
  • Tod und Leben - Verse des Krieges, Volk und Reich Verlag, Prag 1943