Bagdad

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Bagdad

Staat: Irak
Provinz: Bagdad
Einwohner (2010): 5.402.000
Bevölkerungsdichte: 26.454 Ew. p. km²
Fläche: 204,2 km²
Höhe: 40 m
Postleitzahl: 10001–10090
Telefon-Vorwahl: +9641
Koordinaten: 33° 20′ N, 44° 23′ O

Bagdad (arab. ‏بغداد‎, Baġdād) ist die Hauptstadt des Iraks.

Name

Der Stadtname ist persischen Ursprunges und bedeutet Geschenk Gottes.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1920 287.000[1]
1987 3.841.000
2010 5.402.000
2016 7.600.000[2]

Geschichte

Die Schwerter von Kadesia in Bagdad. Das Denkmal ist dem Sieg der arabischen Mohammedaner gegen das persische Sassanidenreich in der Schlacht von Kadesia gewidmet.

Bagdad war bedeutungslos, bis es am 30. Heuert 762 von dem abbasidischen Kalifen al-Mansur als neue Hauptstadt des islamischen Reiches gegründet wurde (Name: Madīnat as-Salām, „Stadt des Friedens“). Sie entstand nur wenige Kilometer östlich der alten Hauptstadt des Sassanidenreiches, Ktesiphon. Innerhalb vierer Jahre entstanden der Kalifenpalast (Bāb adh-dhahab oder al-Kubba al-Kadra) und die Hauptmoschee am westlichen Tigrisufer. Die Stadt wurde kreisförmig mit dem Palast und der Moschee im Zentrum angedacht. Die Kreisstadt war in vier Viertel mit je einem Stadttore, das in eine Himmelsrichtung zeigte, eingeteilt. Die Soldaten des Kalifen wurden nordwestlich von Bagdad an einem eigenen Orte (Al-Harbiya) wohnhaft gemacht. Der heutige Stadtteil Karch war damals für die Arbeiter gedacht, während innerhalb des Kreises der Hof, die Garde, der Harem und die oberste Verwaltung wohnten.

Die höchste Blütezeit der Stadt war die Zeit des Höhepunkts der Abbasidenmacht: das war das Bagdad Hārūn ar-Raschīd (ca. 763–809), das aus den Geschichten von Tausendundeine Nacht bekannt wurde.

Die von den Wesir Nizām al-Mulk (1018–1092) 1065 gegründete hohe Schule war als Sitz arabischer Künste und Wissenschaften weitberühmt. 1258 wurde Bagdad von Hülegü erobert und hörte damit auf, Sitz des Kalifen zu sein. Bagdad wurde 1392 und 1401 von Timur genommen und gründlich verwüstet. Turckmenen besa0en abwechselnd die Stadt und seit 1534 (außer 1623–1638) türkisch, durch das Diktat von Sevres 1920 Hauptstatdt des Königreiches Irak.

Im Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg wurde Bagdad, nachdem der erste Angriff der Engländer im November 1915 unter Charles Vere Ferrers Townshend 30 km südlich von Bagdad durch die Türken zum Stehen und durch den Sieg bei Ktesiphon (22. November 1915) zum Scheitern gebracht worden war, von Frederick Stanley Maude 11. März 1917 genommen.

Heutige Bedeutung

Die Stadt ist die politische, wirtschaftliche und geistige Mitte des Landes sowie Sitz der irakischen Herrschaft, des Abgeordnetenhauses, aller staatlichen und geistlichen Zentralbehörden sowie zahlreicher diplomatischer Vertretungen. Bagdad ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt Iraks und besitzt zahlreiche Universitäten, andere Hochschulen, Schauspielhäuser, Museen sowie Baudenkmäler.

Über die Jahrhunderte betrachtet hat Bagdad allerdings deutlich an Bedeutung verloren.

Wetterlage

Die Stadt besitzet ein trockenes, subtropisches Klima und ist in Bezug auf die Höchsttemperaturen eine der heißesten Städte der Welt. In den Sommermonaten zwischen Brachet und Scheiding steigt die durchschnittliche Höchsttemperatur auf 41 bis 43 Grad Celsius, von starker Sonnenstrahlung begleitet: Regen ist während dieser Zeit des Jahres äußerst unwahrscheinlich. Werte über 50 Grad Celsius sind nicht unbekannt, und auch in der Nacht sinken diese selten unter 24 Grad Celsius.

Bekannte, in Bagdad geborene Personen

  • Joseph Abdulla (1990–1997), Auslöser einer Pressehetzkampagne in der BRD
  • Ovadja Josef (geb. 1920), israelischer Rabbiner, geistiger Führer der Schas-Partei und ehemaliger Chef-Rabbiner der Sepharden in Israel
  • Charles Saatchi (geb. 1943), jüdischer Kunsthändler
  • Avi Schlaim (geb. 1945), jüdischer Historiker und Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Oxford

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 9, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1942
  2. Auswärtige Amt