Bahn (Pommern)

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Bahn

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Pommern
Landkreis: Greifenhagen
Provinz: Pommern
Einwohner (1939): 2.284
Höhe: 46 m ü. NN
Koordinaten: 53° 6′ N, 14° 39′ O
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Bahn befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Bahn ist eine deutsche Stadt in Pommern.

Lage

Fester Platz Bahn, Februar 1945 unter dem Befehl von Hauptmann Jürgen Schmeling

Bahn liegt in Hinterpommern, etwa 30 Kilometer südlich von Stettin inmitten einer fruchtbaren Ackerbaulandschaft am rechten Ufer des Flusses Thue. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Greifenhagen im Nordwesten und Pyritz in östlicher Richtung.

Geschichte

Das Gebiet um Bahn war schon zur Spätbronzezeit (um 1.000 v. d. Z.) besiedelt, wie ein 1936 bei Ausgrabungen gefundenes Urnenfeld belegt. Im frühen Mittelalter wurde die Gegend von einem germanischen Burgwall beherrscht. Von Beginn der Entwicklung der pommerschen Herzogtümer (12. Jahrhundert) an lag Bahn stets an deren südlicher Peripherie. Bahn wird als Stadt in einer Schenkungsurkunde von 1234 erwähnt, mit der Pommernherzog Barnim I. das Bahner Land dem Templerorden schenkt. Wann das Stadtrecht verliehen wurde, ist nicht bekannt.

Nachdem der Templerorden 1312 aufgehoben worden war, ging die Herrschaft an den Johanniterorden über. 1330 eroberte Brandenburg während seines Grenzkrieges mit Pommern die Stadt, doch 1345 übernahm Pommern durch Herzog Barnim III. die Lehnshoheit über die Stadt. Das Schloß Bahn war im Besitz des Johanniterordens geblieben, dessen Herrenmeister Detlof von Waldmode sich 1399 mit den Bürgern der Stadt in Streitigkeiten einließ, in deren Folge er erschlagen wurde. Als Buße mußte die Stadt bis in das 16. Jahrhundert hinein jährlich 25 Gulden an den Orden entrichten und ein Mordkreuz aufstellen.

1417 wurde von den Johannitern das St.-Georgen-Hospital gegründet. Zu dieser Zeit entstanden auch die Bahner Passionsspiele. Sie gingen in die Geschichte ein, als 1498 die Hauptdarsteller anläßlich eines Eifersuchtsdramas erschlagen wurden. Das Passionsspiel wurde daraufhin für alle Zeiten verboten und der Kirchenbann über die Stadt verhängt. Die pommerschen Chronisten des 16. Jahrhunderts überliefern, daß daraufhin in Pommern die Redewendung „Dat geit tau as dat Späl tom Bahn“ (Das geht zu wie das Spiel zu Bahn) gebräuchlich wurde. Damit wurde eine Situation beschrieben, die in bester Absicht entstanden sich genau in das Gegenteil verkehrte.

Als es 1478 wieder einmal zu Grenzkonflikten mit Brandenburg kam, wurde Bahn am 24. Juli 1478 von den brandenburgischen Truppen erobert und zerstört, einschließlich der Stadtmauer. Im Friedensschluß von Prenzlau am 26. Juni 1479 erhielt Pommernherzog Bogislaw X. die Stadt Bahn zurück, die er daraufhin wieder dem Johanniterorden überließ.

Nach den Landesteilungen von 1532/41 und 1569 gehörte Bahn zusammen mit dem Besitz der Johanniterkomturei Wildenbruch zum Herzogtum Pommern-Wolgast. Aus dem Jahre 1590 stammt die älteste überlieferte Stadtrolle, eine aus 67 Artikeln bestehende Vorschriftensammlung in hochdeutscher Sprache, die der Bürgerschaft jährlich auf der Bürgersprache vorgelesen wurde. Die Stadtrolle wurde offenbar allein durch den Rat der Stadt abgefasst, ohne Mitwirkung des Johanniterordens oder gar des pommerschen Herzogs.

Als nach dem Dreißigjährigen Krieg das pommersche Herzogsgeschlecht der Greifen ausgestorben war, kam Bahn durch den Westfälischen Frieden von 1648 zunächst an Schweden. Erst nach dem schwedisch-brandenburgischen Krieg, in dem Schweden den östlich der Oder gelegenen hinterpommerschen Gebietsstreifen verlor, kam die Stadt 1679 zu Brandenburg. Sie wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts in den Greifenhagener Kreis, aus dem 1818 der Landkreis Greifenhagen hervorging, eingegliedert.

Bei einem Stadtbrand 1690 wurde die aus dem 13. Jahrhundert stammende Maria-Magdalena-Kirche bis auf die Grundmauern zerstört, sie wurde erst 1716 endgültig wiederhergestellt. Die letzten Reste der alten Stadtbefestigung wurden 1768 bis auf den heute noch vorhandenen Pulverturm abgerissen.

Im Jahre 1895 erhielt Bahn durch die Greifenhagener Kreisbahnen eine Kleinbahnverbindung nach Greifenhagen. Weil aber kein direkter Anschluß an das preußische Eisenbahnnetz geschaffen wurde, berührte die Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts die Stadt kaum. Auch vom Glanz der früheren Marktgerechtigkeit mit jährlich vier Jahrmärkten war nicht viel übriggeblieben, Bahn ging als kleine Ackerbürgerstadt in das 20. Jahrhundert.

Zweiter Weltkrieg

Im Jahre 1939 umfaßte Bahn 866 Haushaltungen mit 2.284 Bewohnern. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bahn im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt.

Nachkriegszeit

Anschließend wurde die einheimische deutsche Bevölkerung von nach Kriegsende zugewanderten Polen aufgrund der Bierut-Dekrete aus Bahn vertrieben.

Bekannte, in Bahn geborene Personen