Ball im Metropol

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ball im Metropol
Ball im Metropol.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Ball im Metropol
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1937
Stab
Regie: Frank Wysbar
Drehbuch: Wolf Neumeister, Ilse Maria Spath, Frank Wysbar; nach der Vorlage von Theodor Fontane (Roman "Irrungen, Wirrungen")
Produktion: Neucophon Tonfilm-Produktion und Vertriebs-GmbH
Musik: Walter Kollo
Kamera: Erich Claunigk
Schnitt: Lena Neumann
Besetzung
Darsteller Rollen
Heinrich George Kammerherr Rudolf von Waltzien
Heinz von Cleve Eberhard von Waltzien, sein Neffe
Hilde Weissner Margit Steltendorff, seine Nichte
Franz Schafheitlin Oberregierungsrat Steltendorff, ihr Mann
Viktoria von Ballasko Gertrud Selle, genannt Trude, Verkäuferin im Modehaus Hartwig
Elsa Wagner Frau Selle, ihre Mutter
Ursula Weißbach Lotte Schultze, Mannequin, Trudes Freundin
Fred Goebel Studerke, Geschäftleiter des Modehauses
Karl Platen Werner, Diener bei Eberhard von Waltzien
Leopold von Ledebur Leopold von Ledebur
S. O. Schoening von Prißwitz

Ball im Metropol ist ein Drama von 1937.
Die Uraufführung fand am 26. Januar 1937 im Gloria-Palast in Berlin statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der Oberregierungsrat Steltendorff, ein bürgerlicher und sehr korrekter Beamter, hat durch seine Heirat mit Margit, die einem alten, märkischen Adelsgeschlecht entstammt, Verbindung zu Adelskreisen bekommen, die ihm nicht behagt. – Es kommt zu einem Ehezwist, weil Margit entgegen seiner Neigung und Auffassung zu einem Adelsfest gehen will, während er auf Dienstreisen ist. Auf diesem Adelsfest trifft Margit Eberhard von Waltzien, den einstigen Jugendgeliebten, auf den Steltendorff von jeher eifersüchtig war, ohne ihn überhaupt zu kennen. Margit erzählt Eberhard von dem Ehekrach, aber Eberhard nimmt die Angelegenheit nicht tragisch. Darüber hinaus macht er Margit rein freundschaftlich den Vorschlag, mit ihm am nächsten Abend bummeln zu gehen. Er schlägt vor, den Ball im Metropol zu besuchen. Dieser Ball im Metropol nimmt einen glänzenden Verlauf. Eberhard und Margit sind sehr animiert. Eberhards Vorschlag, das steife „Sie" gegen das freundschaftliche „Du" auszutauschen, wird akzeptiert und mit einem harmlosen Kuss besiegelt, als Margit plötzlich zu ihrem Entsetzen in einer Loge gegenüber ihren Mann wahrnimmt, der sie anscheinend scharf fixiert. Steltendorff, der eine ausländische Delegation. außerhalb Berlins zu führen hatte, ist früher zurückgekommen, als ursprünglich angenommen. Seine ausländischen Gäste haben durchaus den Metropol- Ball mitmachen wollen, und Steltendorff musste Ihnen wohl oder übel zur Verfügung stehen, obwohl gerade Bälle dieser Art durchaus nicht nach seinem Geschmack sind. – Steltendorf glaubt, seine Frau zu erkennen an dem besonders auffallenden Abendmantel, den er ihr erst vor wenigen Tagen im Modehaus Hartwig gekauft hat. Völlig verstört flüchtet Margit aus der Loge, beschwört Eberhard, dazubleiben. Im Foyer stößt sie mit Trude Seile, der ihr gut bekannten kleinen Modistin aus dem Modehaus Hartwig, zusammen, nötigt dieser den Abendmantel auf und beschwört sie, sich in Eberhards Loge zu setzen. So erscheint Trude Seile in der Loge. Das Schicksal hat auf diese Weise zwei Junge Menschen zusammengeführt, bei denen sich nun im Verlauf der Handlung aus einer völlig unverbindlichen Bekanntschaft ein immer stärkeres Gefühl entwickelt, das sich schließlich bis zur großen Liebe steigert und aus Eberhard einen völlig anderen Menschen macht. In einer Pause zwischen künstlerischen Darbietungen will sich Steltendorff davon überzeugen, ob sein Argwohn berechtigt ist. Er eilt in die Loge und sieht dort lediglich einen ihm unbekannten Herrn. (Trude hat die Loge für einen Moment verlassen, um einem Bekannten wegen ihres Wegbleibens Bescheid zu sagen.) Steltendorff findet zu Hause seine Frau bereits im Bett vor – – sein Argwohn scheint völlig unberechtigt zu sein, zumal seine Frau ihm auch erklärt, daß sie den Abendmantel heute früh bereits zu einer Umänderung wieder ins Modehaus Hartwig weggegeben hat. Später, als er bei Hartwig eine Rechnung begleichen will, kommt er dahinter, daß der Mantel gar nicht ein zweites Mal geändert wurde. Er stellt Trude und examiniert sie. Trude ist in großer Bedrängnis. Aus dem Wunsch heraus, Steltendorffs Frau zu decken, erzählt sie dem Mann, daß sie selbst an dem bewussten Abend den Mantel getragen habe. Steltendorff gibt sich zufrieden. Der Onkel Eberhards, Karl Rudolf von Waltzien, ein alter Hagestolz, erfährt gelegentlich eines Reiterfestes im Tattersaal durch Steltendorf von der Liebe Eberhards zu einer Bürgerlichen. Er weiß, daß dadurch Eberhards Karriere gefährdet ist. Er stellt ihn zur Rede, muß aber erfahren, daß Eberhard Trude wirklich liebt und entschlossen ist, sie zu heiraten. Onkel Waltzien setzt sich mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit bei Trude dafür ein, Vernunft anzunehmen und Eberhard freizugeben. Von diesen Argumenten auf das stärkste beeindruckt, spielt Trude Eberhard Mutlosigkeit und Verzagtheit vor, so weit, daß Eberhard im Zorn das geliebte Mädchen verlässt. Steltendorff erfährt durch eine Freundin seiner Frau, daß Margit doch auf dem Metropol-Ball gewesen ist. Er begibt sich zu Eberhard, stellt ihn zur Rede und provoziert ihn, bis es zur Duellforderung kommt. Durch den Diener Eberhards erfährt Trude davon und wendet sich hilfesuchend an Eberhards Onkel. Rudolf von Waltzien sucht zunächst Steltendorff auf und veranlasst ihn, seine Forderung zurückzunehmen, indem er die Harmlosigkeit des Metropol-Ballbesuches nachweist. Seine Frau habe nur aus Angst gelogen. So bringt er Steltendorff und Margit wieder zusammen. Bei einer Auseinandersetzung mit Eberhard, um auch ihn wieder zur Vernunft zu bringen, erfährt er im Gegensatz zu seiner bisherigen Auffassung, daß Trude aus übergroßer Angst und Liebe um ihn in den Gang der Geschehnisse eingegriffen und Onkel Karl Rudolf von Waltzien mobilisiert hat. Er erkennt die Größe Trudes und fasst den Entschluss, allen Widerständen zum Trotz diese Frau, die er liebt, zu heiraten, um mit ihr gemeinsam ein neues Leben aufzubauen. Onkel Karl Rudolf von Waltzien gewährt nach schwerem Kampf seine Zustimmung und meint: „Es wäre doch lächerlich, wenn wir Standesdünkel und Voreingenommenheit nicht kapitulieren lassen wollten vor einem echten Gefühl.“