Baltenkreuz

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Das Hochmeisterkreuz des Deutschen Ordens war Vorbild für die Gestaltung des „Baltenkreuzes“

Das Baltenkreuz gehört zu den Orden und Ehrenzeichen der Weimarer Republik, das 1919 vom „Baltischen National Ausschuß“, der politischen Vertretung der Baltendeutschen in Südlivland und Kurland, die gestiftete Abzeichen galt dem Mut und der Aufopferungsbereitschaft der Baltikumkämpfer im Kampf gegen Bolschewismus und dem blutigen roten Terror im Jahre 1919.

Geschichte

Baltikumkämpfer Georg Enkel mit Baltenkreuz und „grüne Fangschnur mit dem westfälischen Pferd“, eine „besondere Auszeichnung für treue Dienste und gutes Verhalten“. Ihm wurde auch die Medaille für die Baltikumkämpfer der Eisernen Division, die Erinnerungsmedaille der Freiwilligen Deutsch-Russischen Westarmee des Fürsten Awaloff-Bermondt, die Medaille des Soldaten-Siedlung-Verbandes Kurland und das Georgs-Kreuz verliehen.

Klassen

Das Ehren- und Erinnerungskreuz gab es nur in einer einzigen Klasse, die Annahme, daß das Kreuz am Band die II. Klasse war, ist nicht richtig. Die Angabe „II. und I. Klasse“ bedeutet nichts anderes, als daß der Inhaber über das verliehene Steckkreuz (Brustorden), aber auch über das Kreuz mit Bandring für die Große Ordensschnalle verfügte, wobei diese Form nicht verliehen wurde, sondern auf Wunsch und eigene Kosten nach Vorlage des Berechtigungsscheines hergestellt werden mußte.

Zuweilen wird im Rahmen der Phaleristik fälschlicherweise angegeben, daß ein Baltikumer anhand eines Fotos das „Baltenkreuz II. Klasse“ trägt, dies bedeutet jedoch nur, daß die einzige Klasse des Ehrenzeichens statt als Brustkreuz am Bandring an der Ordensschnalle getragen wird. Auch das vorschriftswidrige gleichzeitige Tragen von Band- und Steckorden (wie dies dagegen bei den zwei Klassen des Eisernen Kreuzes üblich ist) wird zuweilen als „II. und I. Klasse“ als mißinterpretiert. Eine Stiftung verschiedener Klassen gab es nicht.

Verleihungsvoraussetzungen

Das Baltenkreuz wurde 1919 vom Baltischen Nationalausschuß gestiftet. In einem Schreiben des Nationalausschusses an das Generalkommando des VI. Reserve Korps unter Kommandierender General Rüdiger von der Goltz wurden die Verleihungsvoraussetzungen übermittelt. Der Nationalausschuß war die politische Vertretung der deutschen Bevölkerung (Balten oder Baltendeutsche genannt) in dem Gebiet von Kurland und Livland.

Das Baltenkreuz war eine militärische Auszeichnung für alle Soldaten, vom Offizier abwärts, die 1919 mindestens drei Monate in diesem Gebiet gekämpft haben. Später wurde festgelegt, nur Zeiten während des Befreiungskampfes des Landes gegen die Rote Armee zu berücksichtigen und auf Vorschlag der Führer der beteiligten Freikorps vorzunehmen.

Baltikumkämpfer

Berechtigungsschein

Zweck dieser Einheit war die Verteidigung des deutschen Gebietes gegen die vorrückenden sowjetrussischen Streitkräfte nach dem Ersten Weltkrieg. Das angeworbene Baltikumsheer, das u. a. am 22. Mai 1919 Riga befreit hatte, wurde nach dem Versailler Vertrag und auf Druck der Westaalliierten – die selbst einen Alleinanspruch auf Einfluß im Baltikum beanspruchten und bereit waren, alle Völker des Baltikums der Gefahr der verbrecherischen Bolschewisierung und dem massenmordenden Stalinismus auszusetzen (was heute als militärhistorische Katastrophe beurteilt wird)–, im Herbst 1919 zur Räumung verpflichtet.

„Nach dem Ersten Weltkrieg schrieben die Waffenstillstandsbedingungen der Alliierten den Deutschen vor, daß Sie ihre Truppen aus der Sowjetunion zurückzuziehen hätten, aber das Baltikum vor einer Invasion der sowjetischen Roten Armee schützen mußten. Dem abziehenden Deutschen Ostheer jagte die Rote Armee bis nach Lettland und Estland. Das ausgeblutete und reduzierte Deutsche Ostheer war jedoch nicht in der Lage, allein dem Ansturm standzuhalten. Daher entschloß sich die provisorische Reichsregierung in Berlin, Freiwillige anzuwerben. Es erfolgte die Aufstellung des freiwilligen Söldnerheeres des Baltikums (die Baltikumarmee). Neben dem Sold wurde noch mit 4 Mark ‚Baltenzulage‘ geworben. Die angeworbene Truppe fand nach ihrer Ankunft in Kurland eine katastrophale militärische Lage vor. Verbände der Roten Armee befanden sich keine 100 Kilometer vor der Deutschen Reichsgrenze. Am 3. März 1919 erfolgte der erste Angriff auf die russischen Stellungen [Anm. Operation „Tauwetter“], der für die deutschen Truppen erfolgreich verlief. Am 28. Juni 1919 wurde von der Deutschen Regierung der Versailler Vertrag unterzeichnet. Das bisher von der Reichsregierung noch stillschweigend geduldete Baltikum-Unternehmen wurde nun vertragsgemäß von ihr abgelehnt. Die Baltikumarmee wurde mit Befehl vom 19. Juli 1919 zur Räumung der Gebiete aufgefordert. Nachdem diesem Befehl jedoch nicht Folge geleistet wurde, wurde im November 1919 diese ‚Deutsche Legion‘ von lettischen Verbänden unter englischer Führung geschlagen. Durch Vermittlung einer interalliierten Kommission in Litauen wurde eine Sicherheitslinie vereinbart. Hinter diese Linie wurden die restlichen Truppen zurückgeführt. Die Rückführung leitete gleichzeitig das Ende der deutschen Einflußnahme auf das Baltikum ein.“

Das Baltenkreuz

Baltenkreuz unter anderem als Miniatur

Die Form des Baltenkreuzes ist identisch mit dem Kreuz aus dem Wappen der Hochmeister des Deutschen Ritterordens, dessen Geschichte untrennbar mit der Geschichte des Baltikums verbunden ist. Die äußere Form des Baltenkreuzes wurde von den Mitgliedern des Baltischen Nationalausschusses festgelegt. Die Trageweise war den Beliehenen überlassen. Möglich war das Tragen als Steckkreuz auf der linken Brustseite oder auch das Tragen des Ordensbandes im Knopfloch. Das Ordensband ist in den Blau-Weißen Farben der Baltischen Landwehr gehalten. Oftmals wurden Band und Steckkreuz gleichzeitig getragen. Die seltenen Kreuze mit Bandring und Öse sind nicht vorschriftsmäßig und sind nur zum Tragen an der Großen Ordensschnalle bestimmt.

Baltenkreuz an Nadel (Steckkreuz)

  • Höhe (unteres Kreuz): 45,12 mm
  • Breite (unteres Kreuz): 45,31 mm
  • Höhe (Kreuzauflage): 41,82 mm
  • Breite (Kreuzauflage): 41,72 mm
  • Gesamtgewicht: 11,25 Gramm

Verleihungszahlen

Die Verleihungen begannen im Juli 1919 und dauerten bis 1921 (nach anderen Quellen bis 1933). Insgesamt wurden ca. 22.000 Kreuze verliehen. Das Band wurde im Knopfloch getragen. Die Kreuze wurden bis weit in die 1930er Jahre von verschiedenen Herstellern produziert und vertrieben. Dazu gehörten u. a. Meybauer, Godet, Petz & Lorenz. Ausführungen an Nadel waren am häufigsten, Kreuze an Schraubscheiben mit den verschiedensten Muttern kamen auch vor. Die Materialien variieren ebenfalls von geschwärztem Eisen mit aufgelegtem Buntmetallkreuz bis hin zu Stücken aus komplettem Buntmetall. Halbgrößen und Miniaturen wurden ebenfalls im Handel angeboten.

„Es wurden insgesamt 21.839 Baltenkreuze verliehen. In dem Ergänzungsgesetz vom 15. Mai 1934 zum Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 7. April 1933 und der Verordnung zur Ausführung dieses Gesetzes vom 14. November 1935 wurde festgeschrieben, daß auch das Baltenkreuz zu den staatlich anerkannten Ehrenzeichen des Deutschen Reiches gehörte und getragen werden durfte.“

Rechtliche Lage

Das Ehrenzeichen wurde im Dritten Reich und später auch in der Bundesrepublik Deutschland als staatliche Auszeichnung anerkannt und durfte getragen werden.

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Herausgeber: Forschungsanstalt für Kriegs-und Heeresgeschichte im Auftrag des Reichskriegsministeriums