Bancroft, George

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George Bancroft (Lebensrune.png 3. Oktober 1800 in Worcester, Massachusetts; Todesrune.png 17. Januar 1891 in Washington D.C.) war ein amerikanischer Historiker und Politiker. Seine Laufbahn als Diplomat führte ihn von 1867-1874 als Botschafter nach Berlin und ließ ihn an den deutschen Ereignissen dieser Jahre lebhaft teilnehmen.

Werdegang

George Bancroft, der aus einer radikalen reformatorischen Familie stammt, studierte in Deutschland in Heidelberg, Göttingen und Berlin bei Arnold Heeren, Gottlieb Jakob Planck, Albert Eichhorn, Johann Friedrich Blumenbach, Georg Friedrich Benecke, Artaud, Bunsen und Georg Ludolf Dissen. Er traf sich bei seinen ausgedehnten Reisen mit Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm von Humboldt, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Lord Byron, Barthold Georg Niebuhr, Christian Charles Josias Bunsen, Friedrich Karl von Savigny, Varnhagen von Ense, Victor Cousin, Benjamin Constant und Alessandro Manzoni zum intellektuellen Austausch. 1820 promovierte er an der Universität Göttingen.

1823 führte er am Beispiel der „Round Hill School for Boys“ das deutsche Gymnasialsystem in den Vereinigten Staaten ein. Sie konnten Dr. phil. Karl Ludwig Beck für die Schule engagieren, der mit Dr. juris Karl Theodor Christian Friedrich Follen in die Vereinigten Staaten auswanderte. Beide wurden später Professoren an der Harvard Universität.

Dr. phil. Bancroft war 1845/46 im Marineministerium in den VSA tätig. Danach war er als Gesandter nach London berufen. In den Jahren 1867 bis 1874 war Bancroft in Berlin, wo er die Bancroftverträge abschloß.[1]

Familie

Bancroft war zweimal verheiratet: Mit Sarah Dwight war er seit 1827 verheiratet, sie hatten zwei Söhne. Sarah starb 1837. In zweiter Ehe war er mit der Witwe Elizabeth Davis Bliss verheiratet, die zwei Kinder mit in die Ehe brachte, gemeinsam hatten sie eine Tochter.

Auszeichnung und Ehrungen (Auszug)

  • Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, 1875
  • Straßen, Schulen und Gebäuden wurden nach Bancroft benannt
  • Drei Kriegsschiffe wurden nach Bancroft benannt
  • Das Studentenwohnheim der Naval Academy in Annapolis trägt seinen Namen
  • 1890 wurde eine Gedenktafel an seinem Göttinger Wohnhaus in der Weender Straße 77 angebracht

Werke (Auswahl)

  • History of the colonisation of the United States
  • History of the Revolution of North America (Boston 1855, 3 Bde.; deutsch, Leipzig 1852–1864, 5 Bde.).
  • George Bancroft: History of the United States, Band 1, 1834–47; 10 Bände und die deutsche Übersetzung 1841–75
  • A. Lincoln, a memorial address (Washington. 1866)
  • Literary and historical miscellanies (1855)
  • History of the formation of the constitution of the United States (1882, 2 Bde.)

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 1, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1936