Barthel, Melchior

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Melchior Barthel (* 10. Dezember 1625 in Dresden; † 12. November 1672 ebenda) war ein deutscher Bildhauer des Barock.

Leben und Wirken

Barthel war bis 1640 Schüler bei seinem Vater Hieronimus Barthel, dann bis 1645 bei Johann Böhme in Schneeberg im Erzgebirge. Nach dieser Ausbildung bereiste er Süddeutschland (u. a. Regensburg, Passau und Ulm), war 2 Jahre lang in Rom und ab 1652 in Venedig tätig. Sein Hauptwerk ist das von 1655 bis 1660 gemeinsam mit dem Architekten Baldassare Longhena erstellte Grabmal des Dogen Giovanni Pesaro in Santa Maria dei Frari bei Venedig; weiterhin schuf er ein gewaltiges Grabmal in der venezianischen Kirche Santi Giovanni e Paolo, ein Standbild Johannes des Täufers in Santa Maria in Nazareth u. a. Schöne Elfenbeinarbeiten von ihm finden sich im Grünen Gewölbe in Dresden.

1670 kehrte er nach Dresden zurück, wo er auf Empfehlung des Oberlandbaumeisters Wolf Caspar von Klengel von Johann Georg II. zum Hofbildhauer ernannt wurde. Dort erkrankte er und hat offenbar aufgrund dessen nahezu keine weiteren Werke mehr geschaffen, abgesehen von einem nicht mehr erhaltenen Epitaph. Sein Grabstein wurde im Hofe des Hauses Johannesstraße 12 in Dresden eingemauert.

Literatur

  • Müller: Vergessene und halbvergessene Dresdener Künstler. 1895
  • P. Molmenti: Venezia negli ultimi secoli. In: Rassegna Nazionale, Bd. 120, Florenz 1901, S. 401 ff.
  • J. L. Sponsel: Führer durch das Grüne Gewölbe. 1920
  • L. Pretzell: Salzburger Barockplastik. 1935

Verweise