Bauer, Gerhard (1916)

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Sturzkampfflieger Gerhard Bauer (1916-1945).jpg

Gerhard Bauer (auch: Gerhardt; Lebensrune.png 26. August 1916 in Jena; Todesrune.png gefallen 17. April 1945 unweit Kuckau bei Kamenz)[1] war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Leutnant, Sturzkampf- sowie Schlachtflieger der Luftwaffe und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg mit rund 650 Feindflügen.

Werdegang

Gerhard Bauer war Flieger in der 8. Staffel des Sturzkampfgeschwaders 77, das am 18. Oktober 1943 in Schlachtgeschwader 77 (SG 77) umbenannt wurde. Zuvor hatte er bereits am Unternehmen „Adlerangriff“ und vor allem an der Unternehmen „Barbarossa“ teilgenommen. Im Juni 1944 wurde das Schlachtgeschwader von der Junkers Ju 87 auf die Fw 190 umgerüstet. Bereits am 1. Mai 1944 hatte das Geschwader seinen 100.000 Feindflug verzeichnet.

Nach dem Ritterkreuzurlaub wurde er Ausbilder beim Schlachtgeschwader 103 (SG 103). Am 1. Januar 1945 wurde er zum Leutnant (vermutlich Kriegsoffizier) befördert und für kurze Zeit zur zur Luftkriegsschule 12 (LKS 12) in Bug auf Rügen kommandiert. Zuletzt kehrte er für den Endkampf um Deutschland zum SG 77 zurück und flog in der Reichsverteidigung gegen die sowjetischen Invasionstruppen aus dem Osten. Der Stab des Geschwaders und die III. Gruppe befanden sich im April 1945 auf dem Flugfeld Kamenz. Kommandeur der III. Gruppe war zu jener Zeit Eichenlaubträger Hauptmann Gerhard Stüdemann, Geschwaderkommodore war Oberstleutnant Manfred Mossinger.

Fliegertod

Am Morgen des 17. April 1945 bereitete sich Bauer gerade auf dem Flugfeld in Kamenz auf einen Einsatz gegen sowjetische Einheiten in der Nähe von Berlin vor, als das Flugfeld von vs-amerikanischen Tieffliegern der 55th Fighter Group attackiert wurde. Bauer war gemeinsam mit Staffelkapitän Oberleutnant August Lambert und einem weiteren Schlachtflieger bereits in der Luft und die Gruppe versuchte den angreifenden P-51 „Mustang“ zu entkommen. Die FW 190 F-9 „Schwarze 1“, die Bauer steuerte, wurde allerdings genau wie die beiden anderen abgeschossen, alle drei Flugzeugführer fielen kamen dabei ums Leben. Nach acht Kilometer Flug schlug Bauers Maschine einen Kilometer nordwestlich von Kuckau auf.

„Am 17. April 1945 sollte Oberleutnant August Lambert erneut mit seiner Fw 190 F-8 „Schwarze 9“ gegen den Feind aufsteigen (die Rote Armee hatte am 16. April 1945 den letzten großen Vorstoß gegen Berlin begonnen), als rund 80 mit Zusatztanks ausgerüsteten P-51 D „Mustang“ der USAAF, die 410 B-17 als Jagdschutz dienten, den Flugplatz von Riesa, Bautzen, aber vor allem Kamenz 35 km nordöstlich Dresden überraschend angriffen. Die Fw 190 des Geschwaders, die gerade abheben wollten, versuchten in die Luft zu kommen. Sie waren schwer mit Bomben und teilweise mit Bordrakete „Panzerblitz“, somit nicht schnell genug für die wendigen Jäger des Feindes. Sieben Fw 190 des Stabes sowie der 7. und 8. Staffel wurden am Boden zerstört oder schwer beschädigt, mindestens sechs (ggf. 9) wurden in der Luft abgeschossen bzw. von der eigenen Flak getroffen. Lamberts Freund Leutnant Gerhard Bauer hatte es acht Kilometer geschafft und wurde doch mit seiner Fw 190 F-9 „Schwarze 1“ nördlich Kuckau abgeschossen. Lambert und ein weitere Flugzeugführer gewannen Höhe, zuvor hatten sie ihre Bomben abgeworfen, aber der Feind hatte die Höhe und die Zahlen: Lambert drehte und stellte sich den Jägern, sein Kamerad konnte bis nach Welzow entkommen, wo er unverwundet mit dem Fallschirm aus der beschädigten Maschine aussteigen konnte. Oberleutnant Lambert sollte diese Glück nicht haben, er fiel im Luftkampf nördlich von Hoyerswerda. An diesem Tag konnten im gesamten Kampfraum nur fünf „Mustang“ abgeschossen werden, vier Feindflieger fielen, einer wurde gefangengenommen. Insgesamt sechs deutsche Flugzeugführer fielen an diesem Tag, einer wurde vermißt.“

Die deutschen Gefallenen wurden am nächsten Tag mit allen militärischen Ehren auf dem Friedhof am Hutberg (Kriegsgräberabteilung des Kamenzer Sankt-Just-Friedhofs) beigesetzt. Bauer ruht dort neben seinen Kameraden in einem Einzelgrab.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • John Weal: Luftwaffe Schlachtgruppen, Osprey Publishing, 2003, ISBN 1-8417-6608-9

Fußnoten

  1. Leutnant Bauer, GerhardtDas-Ritterkreuz.de
  2. 2,0 2,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militär-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 204, ISBN 978-3-938845-17-2