Bauernvereine

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Bauernvereine entstanden im Zeitalter des Liberalismus zur Wahrung bäuerlichen Interessen und zur Abwehr bauernfeindlicher Tendenzen der wirtschaftlichen Entwicklung. Während sich die früheren Landwirtschaftlichen Vereine vorwiegend mit technischen Fragen befaßten, stellten die Bauernvereine die wirtschaftlichen Interessen der Bauern und der Landwirte in den Vordergrund.

Die Bauernvereine waren die Hauptträger der Versuche einer bäuerlichen Selbsthilfe im Rahmen der sogenannten Agrarbewegung. Als Vorbild diente den zahlreiche Bauernvereine allgemein der Westfälische Bauernverein des Freiherrn von Schorlemer-Alst. Kam doch in diesen Bauernverein der Grundsatz bäuerliche Selbsthilfe besonders deutlich zum Ausdruck: er hatte Spar- und Darlehnskassen gegründet, führte gemeinsame Feuer-, Lebens- und Hagelversicherung ein, bezog für seine Mitglieder Dünge- und Futtermittel, besaß ein eigenes Forst-, Bau- und Vergleichsamt u.a.

Der Versuch der Bauernvereine zur Rettung des Bauernstandes führte, da er allein von wirtschaftspolitischer und standesbegrenzter Seite unternommen wurde, zu einer reinen Interessenpolitik, die Stadt und Land einander noch mehr entfremdete und auch eigene Vertretung der Landarbeiter (Landarbeiterbewegung) auf den Plan rief. Die im Laufe der Zeit damit immer weiter um sich greifende Zersplitterung des Landvolkes, die innerhalb in seinen Reihen alle nur denkbaren Gegensätze aufriß, verhinderte einen Erfolg der Bauernvereine.[1]

Nach dem Wahlsieg der NSDAP wurden Hunderte solchen Bauernvereine und ähnliche Organisationen aufgelöst. An der Stelle trat der Reichsnährstand.

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 1, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1936