Baumann, Hans (1914)

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den Lyriker Hans Baumann; für den gleichnamigen Politiker siehe: Hans Baumann (1875).
Hans Baumann (1914–1988)
Hans Baumann (1914–1988)

Hans Baumann (Lebensrune.png 22. April 1914 in Amberg; Todesrune.png 7. November 1988 in Murnau) war ein deutscher Lyriker, Liedschreiber, Kinder- und Jugendbuchautor sowie Übersetzer.

Baumann schrieb und komponierte vor allem Lieder für die Hitler-Jugend und den Bund Deutscher Mädel, so zum Beispiel das bekannte Lied „Es zittern die morschen Knochen“ und auch das heute noch oft gesungene Lied „Hohe Nacht der klaren Sterne“ oder auch das Lied „Ruf aus dem Osten“. Hans Baumanns Werk an Liedern vor allem für die deutsche Jugend, deren Qualität und textliche Klarheit ist bis heute, auch in seinem Umfang, unerreicht.

Leben

Jugend

Der hauptsächlich durch seine nationalsozialistischen Liederdichtungen bekannt gewordene Hans Baumann wurde am 22. April 1914 im oberpfälzischen Amberg geboren. Sein Vater war Berufssoldat, Baumann verbrachte einen großen Teil seiner Kindheit in einer Amberger Kaserne. Später wurde er zum Volksschullehrer ausgebildet und war in seinem Beruf in einer Dorfschule im Bayerischen Wald etwa ein Jahr lang tätig.

Weimarer Republik

Es folgten zwei Jahre, in denen er Deutschland durchwanderte und erste Lieder nationalsozialistischer Prägung dichtete. Zwei weitere Jahre verbrachte er als Soldat in Potsdam und Göttingen, anschließend unternahm er Wanderreisen ins Baltikum, nach Siebenbürgen und nach Italien. Er war Mitglied in einem katholischen Jugendbund, später in der Hitlerjugend. Sein bekanntestes Lied, „Es zittern die morschen Knochen“, schrieb der Dichter und Komponist 1932 für die katholische Jugend anläßlich einer Exerzitienwoche.

Drittes Reich

Im April 1933 trat Baumann der NSDAP bei. 1934 wurde Baumann Volksschullehrer in Voithenberghütte bei Furth im Wald und ab Frühjahr 1934 in Berlin. Dort war er schriftstellerisch und journalistisch in der Reichsjugendführung tätig, wurde Referent für Laienspiel und entwickelte sich nun in kürzester Zeit zum HJ-Dichter schlechthin. Neben seinen Liedern trat Baumann auch durch chorische Spiele, Sprechchöre, Kantaten, kleinere Prosatexte, Gedichte und Dramen hervor. Er betätigte sich auch als Komponist.

1935/36 diente er in der Wehrmacht, danach studierte er einige Semester Geschichte und Philosophie, ohne jedoch das Studium zum Abschluß zu bringen. Hans Baumann nahm am Zweiten Weltkrieg teil; seit Beginn des Krieges war er Leutnant eines Infanterieregiments. In dieser Eigenschaft gab er 1939 im Auftrage des Oberkommandos der Wehrmacht das Soldatenliederbuch „Morgen marschieren wir“ heraus. Im Oktober 1941 hielt Baumann beim von Joseph Goebbels organisierten Weimarer Dichtertreffen einen Vortrag unter dem Titel „Von den Bewährungen des Dichters“. Im selben Jahr erhielt er den Dietrich-Eckart-Preis für seinen Einsatz im Sinne des Nationalsozialismus.

Hinzuweisen ist auf sein Spiel „Der Bärenhäuter“ (1942), das auch einige Lieder des Verfassers enthält. Baumann schrieb dieses Werk im Auftrag der Propagandakompanie. Es handelt sich um eine Bearbeitung des Faust-Stoffs, übertragen auf die Situation des Frontsoldaten im Krieg. Der Teufel möchte den deutschen Soldaten dazu verführen, seinen Posten zu verlassen und zu seinem „Liebchen“ heimzukehren. Der Soldat bleibt jedoch nach anfänglichem Zögern standhaft – Fahnenflucht kommt für ihn nicht in Frage. Baumann geriet in russische Kriegsgefangenschaft und schwor daraufhin dem Nationalsozialismus offiziell ab.

Nachkriegszeit

Daraufhin wurde er schon 1945 wieder freigelassen, wandte er sich dem Katholizismus zu und arbeitete nun als freiberuflicher Autor, Übersetzer und Komponist. Als Dichter von Kinder- und Jugendliteratur gewann Hans Baumann großes Ansehen. Er schuf Worte und Weisen, die zum Standardliedgut der HJ wurden, aber auch nach 1945 in zahlreichen Liederbüchern für Schüler, Bundeswehrsoldaten und sogar Gewerkschafter zu finden waren. Mit „Hohe Nacht der klaren Sterne“ gelang ihm eines der innigsten neuen Lieder zur Weihnachtszeit. Auch verfaßte er mehrere Dramen (z  B. „Kampf um die Karawanken“, „Rüdiger von Bechelaren“).

1956 wurde Hans Baumann der Friedrich-Gerstäcker-Preis verliehen. 1958 erhielt er für ein Jugendbuch einen amerikanischen Preis. Für sein Drama „Im Zeichen der Fische“, das Baumann unter einem Pseudonym veröffentlicht hatte, wurde ihm 1959 der Gerhart-Hauptmann-Preis der Berliner Freien Volksbühne zuerkannt. Diese Auszeichnung wurde jedoch zurückgezogen, als bekannt wurde, daß Hans Baumann der Autor des besagten Stückes war.

Der Spiegel schrieb am 1. August 1956:

„Hans Baumann, 42, Autor des Liedes ‚Es zittern die morschen Knochen‘ und ähnlicher ehemals zeitnaher Gesänge, wurde von der Stadt Braunschweig mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis für das beste Jugendbuch ausgezeichnet und von dem Braunschweiger Oberstadtdirektor Dr.-Ing. e. h. Erich Walter Lotz, 61, bei der Verleihung des Preises als ‚Fackelträger leuchtenden Lichtes‘ und ‚Quell klarster Begeisterung [...] für unsere Jugend‘ apostrophiert.“[1]

In den 1970er und 1980er Jahren standen die Bearbeitungen klassischer Sagen und Legenden für Kinder sowie eigene Werke für Kinder im Vordergrund. Darüber hinaus schuf Baumann Kompositionen von Kindergedichten und -liedern.

Hans Baumann lebte in Murnau/Oberbayern, wo er am 7. November 1988 verstarb.

Auszeichnungen (Auswahl)

Werke

Hans Baumann schrieb eine Vielzahl von Büchern, darüber hinaus übersetzte er auch Bücher aus dem Russischen ins Deutsche.

Lyrik
Dramen
  • Rüdiger von Bechelaren
  • Alexander
  • Der Turm Nahaj, 1941
  • Im Zeichen der Fische, 1960
Kinder- und Jugendbücher
  • Ich zog mit Hannibal
  • Flügel für Ikaros
  • Bombo zaubert anders
  • Bergbauernweihnacht
  • Brennende Quellen
  • Buchstaben zu verkaufen
  • Das Einhorn und der Löwe
  • Das Everl und der Aff
  • Das gekränkte Krokodil
  • Das große Familienbuch für die Advents- und Weihnachtszeit
  • Das heimliche Haus
  • Das Karussell auf dem Dach
  • Das Karussell zur weiten Welt
  • Das Karussellgeheimnis
  • Das Kind und die Tiere
  • Das Liederboot
  • Das Schaukelschaf
  • Das Schiffschaukelschiff
  • Der Bär und seine Brüder
  • Der bekränzte Spiegel
  • Der Drache von nebenan
  • Der große Alexanderzug
  • Der große Elefant und der kleine
  • Der grüne Esel. Sieben alte Fabeln neu erzählt
  • Der Junge aus dem Vogelnest
  • Der Kindermond
  • Der Löwe und die Maus
  • Der Mutter zulieb
  • Der rote Pull
  • Der Schatz auf der Dracheninsel
  • Der Schimmel aus dem Bild
  • Der Sohn des Columbus
  • Der Weg zum Kap. Aus der Zeit Heinrichs des Seefahrers
  • Der wunderbare Ball Kadalupp
  • Der Zirkus ist da
  • Die Barke der Brüder
  • Die drei im blauen Luftballon
  • Die Feuerwehr hilft immer
  • Die Höhlen der großen Jäger
  • Die Kinder und der große Drache
  • Die Stadt der Tiere
  • Die Welt der Pharaonen
  • Dimitri und die falschen Zaren
  • Drei Bären im Bärenhaus
  • Drei Esel und ein Elefant
  • Ein Brief nach Buxtehude
  • Ein Fuchs fährt nach Amerika
  • Ein Kompaß für das Löwenkind
  • Ein Stern für alle
  • Fenny
  • Gold und Götter von Peru
  • Hänschen in der Grube
  • Hasenwettlauf, aber ehrlich
  • Ich bin dabei
  • Igel haben Vorfahrt Und 2 andere Geschichten
  • Im Lande Ur
  • In meinem Haus
  • Kasperle hat viele Freunde
  • Katzimir der Größte
  • Kleine Schwester Schwalbe
  • Kopfkissenbuch für Kinder
  • Krokodilvogel und Affenkind
  • Löwentor und Labyrinth
  • Mischa und seine Brüder
  • Penny
  • Redleg. Der Piratenjunge im Schottenrock
  • Schorschi der Drachentöter
  • Steppensöhne
  • Tina und Nina
  • Und wer fährt vorn?
  • Und wo wohnst Du?
  • Vom goldnen Licht
  • Vorstoß zum Pazifik
  • Warum Fiffi Fiffi heißt
  • Wer Flügel hat, kann fliegen
  • Wer rettet Eirene?
  • Wie kommt die Katze aufs Dach?
  • Wie Tierkinder schlafen
  • Wie Tierkinder spielen
  • Wolkenreise für den König
Lieder

Verweise

Fußnoten